Anfang dieses Jahres, als ich Teil des grossartigen reisetopia Teams in der Schweiz wurde, war ich nicht nur damit beschäftigt bei der Aufbereitung des Contents mitzuhelfen sondern verbrachte Stunden damit, mich noch mehr mit den Tricks und Geheimnissen der Meilen und Punkte zu befassen und mich so weiterzubilden.

Schon bald einmal wurde mir klar, dass ich einen Status bei der für mich mit Abstand wichtigsten Flugallianz, der Star Alliance, erreichen möchte. Denn die meisten meiner Flüge sind ohnehin mit der Star Alliance und leider nicht immer in der Business Class. Dafür setzte ich mir das Ziel, bis Ende des Jahres den Star Alliance Gold Status über den Weg des Aegean Gold bei Miles + Bonus zu erreichen. Ich richtete also meine Flüge für dieses Jahr nach dem aus und erarbeitete eine Art Strategie dafür. Irgendwann stand dann die “Strategie” und die relevanten Flüge für das Jahr 2019 waren soweit gebucht, doch es fehlten noch gute 5’000 Statusmeilen, welche ich noch vor meinem Griechenland Trip mit 6 Segmenten bei Aegean im Herbst benötigte.

Die Qual der Wahl

Nun standen mehrere Optionen zu Auswahl diese mindestens 5’000 Meilen zu erfliegen. Ich habe Stunden aufgewendet, jegliche Möglichkeiten, Routings und Preise an unterschiedlichen Daten zu prüfen. Der Trip durfte durchaus etwas verrückt sein, sollte aber weder allzu teuer noch gross zeitintensiv sein. Am Ende waren noch folgende Optionen im Rennen:

  • Wochenendtrip nach Kalifornien in der SAS Economy mit dem SAS Youth Tarif
  • “Steak-Run”: Verrückter 4-tägiger Trip nach Argentinien, ohne Übernachtungen (Tagesaufenthalt)
  • Wochenendtrip nach Skandinavien in der SAS Business Class (min. 4 Segmente)
  • Tagesausflug und Mileage Run irgendwo in Europa in der Lufthansa Business Class (min. 4 Segmente)

Schlussendlich habe ich mich für einen eintägigen Mileage Run durch Europa in der Lufthansa Business Class entschieden, da es für mich die bequemste und schnellste Option war. Nach einer kurzen Prüfung mit der ITA-Matrix und Google Flights fiel die Wahl auf das Routing BSL-MUC-AMS-MUC-BSL, welches ich im Frühling so durchführen würde. Zum Glück hatten wir an diesem Tag gleich einen Schulausfall, so war die Zeit quasi geschenkt.

Auf zum Abenteuer

An einem sehr nebligen und teilweise regnerischem Dienstag Morgen machte ich mich auf nach Basel. Trotz einer sehr humanen Abflugzeit um 09:50 machte ich mich schon früh auf den Weg, um genug Zeit in der Skyview Lounge verbringen zu können und gemütlich zu frühstücken. Die Skyview Lounge in Basel war die erste Lounge, die ich alleine (ohne Familie) vor ungefähr 5 Jahren besuchen durfte. Bis heute gehört die Lounge meiner Meinung nach zu den besseren Priority Pass Lounges, insbesondere aufgrund ihres offenen und grosszügigen Designs über drei Stockwerke.

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Die CRJ 900 von Lufthansa kommt an

In der SkyView Lounge sicherte ich mir einen Platz mit Sicht auf das Rollfeld und die Gates, so konnte ich die Ankunft der CRJ-900 von Lufthansa beobachten, mit welcher ich dann später nach München flog. Da das Gate direkt neben der Lounge lag, machte ich mich ein paar Minuten vor Boarding auf und konnte ohne grosses Warten dank Priority Boarding einsteigen.

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Boarding in Basel

Als ich dann an Board war, konnte ich noch die restlichen Passagiere auf dem “Catwalk”, wie ich es so schön nenne, beobachten. Das ist bei relativ starkem Wind und leichtem Regen teilweise sehr unterhaltsam.

Das Boardprodukt

Auf drei von meinen vier Flügen kam eine Canadair RJ 900, kurz CRJ 900, zum Einsatz. Darin findet sich eine 2-2 Bestuhlung, wobei in der Business Class jeweils der Nebensitz frei bleibt. Es ist fast schon ein wenig “Privatjet-Feeling”, man boardet per Bus und anschliessend über die flugzeugeigene, ausklappbare Treppe. Die Kabine wirkt klein und familiär und trotzdem hat man mit dem freien Nebensitz reichlich Platz. Ich reservierte auf allen Flügen den selben Platz “2A” und mit der Zeit war es fast schon ein wenig wie ein Zuhause für einen Tag.

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Die kleine Kabine des CRJ 900 von Lufthansa Cityline

Die Grösse der Business Class Kabine ist in diesen Kurzstreckenflieger variabel, so können die Vorhänge je nach Bedarf verschoben werden. So kann die Business Kabine bis zu Reihe Nummer 7 vergrössert werden, danach wird nämlich auch der Sitzabstand entsprechend enger.

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Müesli in der Lufthansa Business Class auf meinem ersten Flug am Morgen

Das Essen war der Flugzeit entsprechend in Ordnung, jedoch nicht wirklich etwas besonderes. Am Morgen gab es ein Müesli mit etwas Milch und einem Riegel, danach gab es auf den restlichen drei Flügen jeweils ein unterschiedliches Gericht für den kleineren Appetit. Da ich sowieso den ganzen Tag über nur am essen war, war ich über die kleinen Portionen nicht mal so unglücklich…

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Gemischter Salat mit Büffel-Mozzarella und einem Dessert
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Verschiedene kalte “Snacks” und ein kleines Dessert

Vom Service in der Lufthansa Business Class auf der Kurzstrecke war ich positiv überrascht, die jeweiligen Flight Attendants waren sehr aufmerksam und freundlich. Den Business Class Passagieren wurde grosse Aufmerksamkeit geboten. Es wurde jeweils mehrmals nach Getränken gefragt und auch für kurze Gespräche waren die netten Damen zu haben. Ein detailliertes Review der Lufthansa Business Class in der Ultra Kurzstrecke findet ihr hier von meinem Kollegen Alex.

Das Lounge-Hopping

Das Routing habe ich so gewählt, dass mir jeweils mindestens zwei Stunden Aufenthalt an den Flughäfen blieb. Nicht nur um allfällige Verspätungen abfedern zu können, sondern auch um genug Zeit für einen Lounge-Besuch zu haben. Dabei fing es am Morgen mit einem gemütlichen Frühstück in der Skyview Lounge in Basel an. In München nahm ich beide Male den Weg zum Satelliten-Termin auf mich, um dort in den Genuss der Lufthansa Senator Lounge zu kommen.

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Lufthansa Senator Lounge München, Gate K11 (Satellit)

Dank der aktuellen Aktion von American Express können Amex Platinum Karteninhaber in Kombination mit einem Flugticket in der Lufthansa Business Class die Senator Lounge im Satelliten Terminal nutzen. Diese machte einen sehr guten Eindruck und konnte mit einer guten Auswahl an Essen und Getränken sowie einer ruhigen Atmosphäre überzeugen. In Amsterdam wartete dann die Star Alliance Lounge auf mich, auf welche ich mich besonders freute.

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Star Alliance Lounge in Amsterdam Schiphol

Die Lounge machte ebenfalls einen (mehrheitlich) guten Eindruck und beeindruckte mich vor allem durch ihr frisches und modernes Design. Ein ausführliches Review zu der Lounge folgt in Kürze.

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Star Alliance Lounge in Amsterdam Schiphol

Zusätzlich zu den vier Flügen mit jeweils einer servierten Mahlzeit und Getränken, konnte ich also an diesem Tag auch vier Mal das Buffet der sehr guten Flughafenlounges geniessen. Man kann also durchaus sagen, dass es an Verpflegung nicht mangelte. Für mich war es ein wenig wie einen ganzen Tag in einem Restaurant, wobei das gesamte Angebot quasi “all you can eat” ist und dabei doch mit etwas Aktivität verbunden war.

Mileage Run durch Europa – Fazit

Für mich war der etwas verrückte Tagesausflug vor allem ein Mittel zum Zweck, ich würde sonst nie etwas über 500 Franken für einen Flugtag ausgeben. Vor allem die europäische Business Class ist zwar etwas angenehmer als die Economy, rechtfertigt aber für mich den doch recht happigen Preisunterschied nicht. Allerdings konnte ich den Tag in all seinen Facetten sehr geniessen. Nicht nur die knapp acht (!) Mahlzeiten, sondern vielmehr einfach dem Nebel etwas zu entkommen und die paar Sonnenstrahlen über den Wolken bei einem Glas Wein und etwas Musik zu geniessen. Und das beste daran, dies konnte ich vier Mal am selben Tag. Für mich, der sich über den Wolken immer wohl fühlt, egal wann, wo oder in welcher Klasse also ein sehr schöner Tag.

Autor

Von klein auf bereiste Colin die Welt, angefangen bei seinem ersten Flug nach Australien mit etwas mehr als einem Jahr. Das Reisen wurde ihm sozusagen in die Wiege gelegt. Reisen wurde zu seinem grössten Hobby. Dank immer neuen Tricks kann er nun auch regelmässig in der Business Class weitere Teile der weiten Welt erkunden. Die Tricks und seine Erfahrungen teilt er gerne auf reisetopia.

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