Letzte Chance für SriLankan? Ein Investment aus Indien könnte die Airline wieder auf Kurs bringen.

Die angeschlagene Airline häuft seit Jahren einen immensen Schuldenberg an. Nun werden die Gerüchte lauter, dass die indische Tata Group bei der Privatisierung der sri-lankischen Fluggesellschaft eine Rolle spielen wird, das berichtet Simple Flying. Ist die Nationalairline von Sri Lanka noch zu retten?

Sri Lanka im Schuldenchaos

Zwischen 1998 und 2021 ist der sri-lankische Schuldenberg von 9,49 bis 65,53 Milliarden Euro angestiegen, zeigt eine Statistik auf Laenderdaten. Im Jahr 2022 hat die Staatsverschuldung von Sri Lanka rund 117,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen.

SriLankan

Knapp eine Milliarde entfiel dabei auf die Nationalairline SriLankan, die zwei Banken, dem Staat und Leasingpartnern mittlerweile mehrstellige Millionenbeträge schuldet und weiterhin Verluste erwirtschaftet. Eine Bürde, die die sri-lankische Regierung nicht weiter auf die Einwohner der Inselnationen ummünzen möchte.

Erneute Privatisierung von SriLankan

Aufgrund der anhaltend schlechten Konzernergebnisse wurde im vergangenen Jahr erneut von der Regierung entschieden, die Airline zu privatisieren und 49 Prozent der Anteile zu verkaufen, wie aeroTELEGRAPH berichtete.

SriLankan Flotte

Bereits von 1998 bis 2008 war SriLankan teilprivatisiert und operierte unter Emirates, die rund 43,6 Prozent der Anteile hielt und die Geschäftsführung stellte. Im Jahr 2008 schrieb die Airline zuletzt schwarze Zahlen. 2010 verkaufte Emirates die Anteile dann wieder an den sri-lankischen Staat für rund 48,5 Millionen Euro.

Erhebliche Misstände bei SriLankan

Seither ging es für die Airline stetig bergab. Mittlerweile gilt die Fluggesellschaft als sehr unzuverlässig. Flugausfälle und extreme Verspätungen gehören zur Tagesordnung. Youtuber Josh Cahill hat die Airline im vergangenen Monat getestet:

Nach seinen Erfahrungen mit SriLankan Airlines teilt Cahill die Ansicht, dass die Airline privatisiert werden muss, um wieder zu altbekannter Stärke zurückfinden zu können.

Investor mit Airline-Erfahrung

Nun wurde mit der milliardenschweren Tata Group ein möglicher Investor gefunden, der die verlustbringende Airline wieder auf Kurs bringen kann. Das 1868 gegründete Unternehmen mit Sitz in Mumbai ist Indiens grösstes Konglomerat mit Produkten und Dienstleistungen in über 150 Ländern und Niederlassungen in 100 Ländern auf sechs Kontinenten. Im Zeitraum 2021 bis 2022 betrug der Gesamtumsatz der Tata-Unternehmen nach eigenen Angaben 128 Milliarden US-Dollar.

Vistara

AirAsia India, Air India und Air India Express zählen zu den Fluggesellschaften, bei denen die Tata Group bereits Anteile besitzt. Ebenso wie an Vistara, die kürzlich von Air India übernommen wurde. Der Markenname Vistara wird nach der Fusionierung verschwinden, da beide Airlines zu einer Fluggesellschaft zusammengeschlossen werden sollen. Auch die beiden Billigfluggesellschaft Air India Express und AirAsia India sollen miteinander verschmelzen. Aktuell hält die Tata Group einen Marktanteil von rund 27 Prozent in der südasiatischen Luftfahrtindustrie.

Fazit zu der Übernahme von SriLankan durch die Tata Group

Die Nationalairline von Sri Lanka macht seit Jahren ein Minusgeschäft. Insgesamt rund eine Milliarde Euro schuldet die Fluggesellschaft mittlerweile mehreren Gläubigern. Nun soll sich die Tata Group für einen Anteilskauf interessieren. Unter dem indischen Mischkonzern wurden erst kürzlich mehrere Airlines fusioniert. Es wird also spannend zu erfahren, was die Zukunft für SriLankan bereithält, sollte die Airline wirklich von der Tata Group (teil-)übernommen werden.

Autor

Unstillbare Abenteuerlust und chronisches Fernweh treiben Anja seit jeher raus in die weite Welt. Die Berlinerin nennt jeden Ort, an dem sie mehr als zwei Tage verbringt, ihr temporäres Zuhause und ist am glücklichsten, wenn ihr Tag nur aus neuen Wegen besteht.

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