Wie bereits angekündigt möchten wir euch, mit uns zugesandten Lesergeschichten, einen Einblick in die jüngsten Reise- und Urlaubserfahrungen unserer Leser in Coronazeiten geben. Dazu veröffentlichten wir bereits den abenteuerlichen Leserbrief von Steph und ihrem Mann, wie sie versuchten aus Kolumbien zurückzufliegen, als die Corona-Reisebeschränkungen auch auf Deutsche ausgeweitet wurden.

Im zweiten Teil schildern uns Alex und Dana, wie die VAE mit der Coronasituation umgingen und wie sie verfrüht ihren Urlaub abbrechen mussten, als sämtliche Rückflüge mit Emirates bereits gecancelt oder ausgebucht waren.

Auch Ihr habt eine Reise-Geschichte zur aktuellen Situation parat? Schickt uns die Geschichte an [email protected] und wir veröffentlichen auch Eure Geschichte! Alle Details gibt es auch noch einmal hier.

Wie Alex und Dana ihren Urlaub verbrachten:

Auf geht’s in den erstmaligen Familienurlaub nach Dubai!

Als wir unsere Reise nach Dubai gebucht hatten, war Corona für uns alle noch kein Thema. Meine Eltern, meine Verlobte und ich hatten den Urlaub im Januar diesen Jahres gebucht. Für uns war es der erste richtige Urlaub zu viert, da wir aufgrund unseres Familienunternehmens nie zusammen verreisen, damit immer ein Teil der Geschäftsführung im Betrieb ist. Somit hatte der Urlaub eine entsprechende Bedeutung für uns alle.

Am 16. März 2020 sollte es mit EK56 von Düsseldorf nach Dubai gehen und am 24. März 2020 mit EK57 zurück.

Umso näher der Abflugtag kam, desto grösser waren die Sorgen, ob der Urlaub wie geplant stattfinden kann. Meine Eltern entschieden sich dann aufgrund der Umstände und ihres Alters glücklicherweise gegen den Urlaub. Meine Verlobte und ich entschieden uns trotzdem zu fliegen. Die meisten in unserem Umfeld hielten uns für verrückt, dass wir in dieser Situation noch in den Urlaub fahren. Ich war mir aber sicher, dass ein Land, wie die VAE nicht von heute auf morgen abgeriegelt werden wird und hielt die Sorgen der Anderen, nicht zurückkommen zu können, für übertrieben.

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Auch war die Corona Situation in den VAE zu diesem Zeitpunkt bei Weitem nicht so gravierend, wie in Europa. So konnten wir trotz grossem Unverständnis einen wunderschönen Flug im Emirates A380 Oberdeck geniessen, welches uns gefühlt alleine gehörte, da nur 16 andere Passagiere in der Business reisten. Auch die First und Eco waren ähnlich ausgelastet.

Einreise in Dubai: Leichter als gedacht.

Von strengen Kontrollen und Fiebermessgeräten bei der Einreise haben wir nichts mitbekommen. Als wir im Hotel ankamen, waren auch die letzten Zweifel meiner Verlobten verflogen und wir freuten uns auf die kommenden Tage im Jumeirah Mina a Salam. Über die Zeit in Dubai können wir sagen, dass wir uns zu keiner Zeit unwohl gefühlt haben. In allen Restaurants und Malls wurde ständig desinfiziert. Entweder wurde einem die Tür geöffnet oder ein Mitarbeiter des Hotels oder der Mall hat direkt den Türgriff desinfiziert. Selbst der Kugelschreiber wurde nach dem Bezahlen desinfiziert.

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Die einzigen Einschränkungen bestanden darin, dass im Hotel statt einem Buffet-Frühstück “nur” à la carte serviert wurde und, dass in den Malls einige Attraktionen, wie die Skihalle oder das Aquarium geschlossen waren. Ansonsten lief alles relativ normal ab. Generell schien Corona bei den Einheimischen kein grosses Thema zu sein. Taxifahrer oder Hotelangestellte erzählten uns, dass sie sich aufgrund der Sonne und warmen Temperaturen keine Sorgen machen. Das Virus mag diese Umstände nicht.

Unser Emirates-Rückflug schien sicher

Als am 18. März dann in den VAE ein Einreiseverbot für Europäer veranlasst wurde, merkten wir spürbar, dass das Hotel täglich leerer wurde. Es kamen logischerweise keine neuen Urlauber nach. Wir prüften täglich, wie zuverlässig Emirates ihren Flugplan abfliegt und waren positiv überrascht, dass kaum Flüge gecancelt werden. Die Lufthansa Group flog zu diesem Zeitpunkt nur noch einen Bruchteil ihrer Strecken planmässig. Somit waren wir immer noch überzeugt den Urlaub normal beenden zu können.

Die Situation drehte sich um 180 Grad

Nur drei Tage später, am 21. März, als wir von einem ausgedehnten Strandtag gegen 18h zurückkehrten, erhielt ich von einem Freund eine WhatsApp Nachricht. Laut seiner Nachricht würde Emirates alle Flüge nach Deutschland und in weitere europäische Länder umgehend streichen. Sofort schaute ich in der Emirates App und musste mit Erschrecken feststellen, dass unser Rückflug ebenfalls gecancelt war.

Wir wussten sofort, dass jetzt jede Minute zählt, schliesslich werden jetzt viele Menschen aus den VAE zurück nach Deutschland und Europa wollen. Meine Freundin fing sofort an zu packen und ich versuchte mein Glück in der Emirates Hotline. Nach 30 Minuten in der Warteschleife legte ich allerdings auf und entschied mich den Hotel Concierge in der Lobby zu fragen. Vielleicht hat er ja bessere Kontakte. Währenddessen der Concierge ebenfalls in der Warteschleife hing, probierte ich es bei M&M. Dank Senator Hotline hatte ich umgehend einen Mitarbeiter am Telefon. Leider war allerdings der Nachtflug der Lufthansa und der Swiss ausgebucht. Nach über einer Stunde hatte der Concierge endlich jemanden von Emirates am Telefon. Man kann hier nur lobend die Geduld des Concierge erwähnen.

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Die Möglichkeiten seitens Emirates waren allerdings weniger erfreulich. Option 1: First Class für 3.500 Euro Aufpreis pro Person nach Amsterdam oder Option 2: 3.250 Euro Aufpreis pro Person in Business nach Brüssel. Alle anderen Flüge seien egal in welcher Klasse ausgebucht. Wir entschieden uns dafür, den Rückflug stornieren zulassen. Hinzu kam, dass wir uns in der Hektik nicht einmal mehr sicher waren, ob wir als Deutsche noch in die Niederlande oder nach Belgien einreisen dürfen. Nun standen wir da und so langsam wurde auch ich ein wenig nervös, war ich doch so überzeugt, nicht in diese Situation zu kommen.

Ausreise über Umwege

Zum Glück fiel mir ein, dass es ja noch Abu Dhabi und den täglichen Nachtflug nach Düsseldorf gibt. In der Etihad App fand ich dann auch noch zwei letzte Plätze, welche ich sofort buchte. Nur leider nicht zusammenhängend, sondern jeweils vorne und hinten einen Mittelsitz in der Economy. Bei einem 6 ½ Stunden Flug waren wir aber einfach nur froh einen Platz gefunden zu haben. Der Rückflug sollte noch in derselben Nacht um 2:25 Uhr ex AUH starten und wir hatten bereits 21 Uhr und befanden uns noch im Hotel in Dubai.

Ein sternenklarer Wüstenhimmel? – Nicht an diesem Abend.

Sofort checkten wir aus. Auch hier kann ich nur dem Hotel für die Kulanz danken, denn wir bekamen das Geld für die nicht in Anspruch genommenen Nächte erstattet. Im Taxi fuhren wir schliesslich um kurz nach 21 Uhr Richtung Abu Dhabi los. Kaum sind wir gestartet kam die nächste Hürde auf uns zu: Es fing an, wie aus Eimern zu schütten. Schliesslich war eine Weiterfahrt unmöglich, da sich der Sturzregen in dicke Hagelkörner wandelte und die Scheiben des Autos drohten zu zerstören. So mussten wir an einer Tankstelle haltmachen und waren zum Abwarten gezwungen. Dabei konnten wir beobachten, wie das geschmolzene Wasser aus den Gullis schoss und die Strassen in Windeseile flutete. Irgendwie passte dies zur Situation. Wir hatten zwar noch genügend Zeit bis zum Abflug, dennoch war die Situation sehr skurril. Als die Hagelkörner kleiner wurden und das Wasser von den Strassen langsam abfloss, traute sich unser Fahrer wieder auf die Autobahn. Inzwischen waren gut 60 Minuten vergangen. Glücklicherweise war das Gewitter sehr lokal und wenige Kilometer hinter Dubai war die Strasse wieder trocken.

Happy End mit Comfort-Upgrade

Am Flughafen angekommen, fragte ich am Check-in-Schalter noch einmal nach, ob nicht eventuell doch zwei zusammenhängende Plätze frei wären. Der Herr am Check-In sagte sofort, dass die Maschine voll sei und wir es an Board klären sollen, er könne uns aber ein Upgrade in die Business anbieten, für einen Aufpreis von 350 Euro. Da zögerten wir natürlich nicht lange und kauften das Upgrade. Somit flogen wir relativ entspannt zurück und landeten um ca. 6:50 Uhr in der Früh am 22. März wieder in Düsseldorf.

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Der Urlaub war zwar nicht wie geplant und ging nur bis Dienstag, aber 5 Tage Urlaub waren in diesem Falle besser als 0 Tage Urlaub. Als Fazit kann ich sagen, dass mir nun bewusst ist, wie schnell man doch als Urlauber stranden kann. In unserem Fall hatten wir zum Glück noch die Möglichkeit auf eigene Faust zurückzufliegen. Zu Dubai selbst kann ich nur sagen, dass wir uns zu keiner Zeit unwohl gefühlt haben. Die Situation wurde ernst genommen, aber ohne Panik zu verbreiten. Gleiches kann ich über das Hotel sagen, welches ich nur empfehlen kann. Natürlich dann beim nächsten Mal unter normalen Umständen.


Wir danken Alex und Dana für diese tolle Geschichte, bei der man nur sagen kann: Spannend, wie schnell sich Situationen ändern! 

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Autorin

Seit Lena ihren ersten Langstreckenflug bestritt, ist das Thema Reisen nicht mehr aus ihrem Alltag wegzudenken. Sie liebt es neue Länder zu erkunden und dabei ebenso die besten und außergewöhnlichsten Unterkünfte zu testen. Bei Reisetopia nimmt sie Euch mit auf ihre Reisen und teilt neben ihren eigenen Tipps & Erfahrungen auch die neusten Deals.

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