Ursprünglich war mein Ziel, die Marriott Status Challenge zu absolvieren und damit auf den Platinum Status aufzusteigen. Aus diesem Grund buchte ich auf meinem letzten Trip nach New York zwei Hotels der Kette, wobei eines enttäuschte und eines überzeugte. Was Euch im Element New York Times Square erwartet lest Ihr hier.

Element New York Times Square – das Zimmer

Verwöhnt durch kostenlose Upgrades durch Buchungen per Impresario oder durch meinen Hotelstatus, buche ich immer die niedrigste Zimmerkategorie und lasse mich überraschen, was dabei am Ende für ein Zimmer raus kommt. Im Element Times Square hingegen kam es etwas anders: am Empfang wird man auf seinen Status angesprochen, aber das war es. Kein Willkommensgeschenk, kein Upgrade, kein Angebot eines Late Check-Out, nicht einmal kostenlose Wasserflaschen gibt es als “Gold Elite” Member. Dies erklärt auch meine nur mässige Begeisterung bezüglich dieses Marriott Gold Status. So bezog ich also mein Standard-Zimmer, welches eine angemessene Grösse hat, aber einen abgewohnten Eindruck macht. Das Zimmer bietet ein Doppelbett, eine kleine Küchenzeile mit Kühlschrank, einen Sessel einen Schreibtisch und einen kleinen Fernseher.

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Auch wenn dieser ausgeschaltet ist muss man sich keine Sorgen wegen zu grosser Stille machen: ich konnte jederzeit den Konversationen und dem Fernsehprogramm im Nebenzimmer folgen. Die Klimaanlage tut ihr Weiteres dazu, sie ist enorm laut, hinterlässt einen leicht verbrannten Geruch und hat auch keine entsprechende Leistung. Das Fenster raus auf die Strasse ist leider dreckig, undicht und bietet einen sehr kleinen Blickwinkel.

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Das Bad ist klein, hell und überraschend “jung”.

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Die Dusche hat aber kaum Wasserdruck, am Boden ist der Lack abgeplatzt und das Wasser hat den höchsten Chlor-Geruch aller Hotels die ich in New York jemals hatte. Kurzum: es sah gut aus, hat aber bei den inneren Werten Defizite aufgewiesen.

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Kurios ist auch die Vielfalt der ehemaligen Marken zu denen das Hotel gehörte: Auf dem Fernseher findet sich ein Logo von “Element by Westin”, an anderen Stellen findet sich nur das Westin-Logo. An einigen Stellen sind Logos der Starwood-Gruppe zu finden. Das einzige was sich nirgends findet: ein Logo des Marriott Konzerns. Nicht einmal auf der Rechnung oder den Zimmerkarten findet sich ein Hinweis auf die Kettenzugehörigkeit – spannend.

Element New York Times Square – das Kundenerlebnis

Da das Hotel zum Zeitpunkt meines Aufenthalts weder über einen Entspannungs-Bereich noch über ein Frühstück verfügte, möchte ich Euch etwas am Kundenerlebnis im Element teilhaben lassen.

Beim Betreten der Lobby hat man das Gefühl einer Zeitreise und kommt in den späten 90er Jahren an. Ich bin erst recht spät am Abend angekommen, in dem kleinen Raum waren aber rund 80 Menschen am Warten. Der grösste Teil wartete auf den Aufzug, was das grösste Logistikproblem im alten Hotel zu sein scheint. Die Mitarbeiter am Check-In waren oberflächlich freundlich, aber vollkommen nicht dazu bereit, für irgendetwas die zusätzlichen Schritte im Sinne des Kunden zu gehen, ausser man kann damit Geld verdienen. Bei Auskünften zu irgendwelchen Zielen innerhalb der Stadt wurde einem kommentarlos der Stadtplan in die Hand gedrückt und man solle sich selbst zurechtfinden. Sobald es aber ein Ziel war, für die das Hotel Eintrittskarten verkauft war man plötzlich super freundlich und wollte einem ein Taxi dort hin organisieren. Gleiches gilt für den Flughafen-Shuttle – wer individuell abreisen möchte wird mit einem entsprechenden Blick bedacht.

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Positiv sei hier nur der für die Gepäckverwahrung verantwortliche Concierge erwähnt, denn dieser hat das Beste aus seiner Lage gemacht. Obwohl er über keinen eigenen Lagerraum für Gepäckstücke verfügt und ein zugiger, kalter und beengter Glas-Pavillon dafür verwendet wird, war er immer freundlich und hat einem Tipps gegeben, wie lang man für die Reise zu jedem Ziel einplanen solle und wie man diese am besten erreicht.

Element New York Times Square – Fazit

Dass das Element kein Ritz-Carlton, St. Regis oder sonstiges Luxushotel sein würde war mir klar. Auch, dass das Preisgefüge in New York sehr verschoben ist, war mir bewusst. Was mich im Hotel erwartet hat, war aber leider eine Enttäuschung, von der “harten” Ausstattung des Hotelzimmers bis hin zum “weichen” Kundenservice. Die Lage ist leider auch nicht nah genug am Times Square um die Defizite auszugleichen, wie es zum Beispiel das Hilton Times Square tut. Wer ein Hotel direkt am Times Square sucht, sollte deshalb eher das Moxy oder besagtes Hilton in die Auswahl einbeziehen als das Element.

Autor

Nachdem Alex in den ersten 5 Jahren seines Lebens mehr Zeit in Airbussen als in normalen Bussen verbracht hat, war das Hobby schon früh festgelegt: Fliegen. Egal ob in einer Turboprop oder einem A380, egal ob Holzklasse oder Premium: Der Weg ist das Ziel. Und wer kann schon behaupten in 12 Tagen New York, Singapur, Tokyo, Lissabon und Oslo mit Flügen in der Business Class verbunden zu haben?

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