Nicht nur die Amex Platinum Card ist mein treuer Begleiter im Alltag, sondern auch die Miles & More Kreditkarte Gold gehört zum Portfolio. Im Laufe der Jahre haben sich viele Meilen angesammelt, einen Teil davon habe ich bereits eingelöst, worauf ich heute eingehen möchte.
SWISS Miles & More Gold Duo
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Das Vielfliegerprogramm Lufthansa Miles & More gehört nicht nur weltweit zu den grössten, sondern vor allem hierzulande auch zu den wichtigsten. Ob man die Lufthansa mag oder nicht, einen Weg an ihr vorbei findet man selten. Dementsprechend sammle auch ich seit vielen Jahren erfolgreich meine Meilen und konnte sie trotz Corona-Pandemie auch endlich zum ersten Mal einlösen. Der Weg dahin war schwierig, und am Ende vielleicht auch nicht der lukrativste. Doch darauf möchte ich im Folgenden eingehen.
Mein jugendlicher Leichtsinn
Ich muss etwas gestehen, meine erste Einlösung von Miles & More dürfte ein grosser Fehler gewesen. Im jugendlichen Leichtsinn habe ich meine lang gesparten Meilen für einen Samsonite Handgepäck eingelöst. Der Grund? Damals war ich unwissend und hätte nie daran gedacht, meine Meilen für einen Flug einlösen zu können. Tatsächlich sammle ich bei Miles & More bestimmt schon seit 20 Jahren meine Meilen, doch erst vor circa fünf Jahren fing ich an, mich mehr mit dem Thema zu beschäftigen. Heute muss ich noch oft daran zurückdenken. Als ich tiefer ins Thema einstieg, begriff ich: Mit meinen Meilen ist definitiv mehr möglich. Und ein Freiflug, bezahlt mit Meilen, ist definitiv nicht unmöglich. Also einmal Business Class in die USA fliegen war das neue Ziel.
Dieses Ziel dürfte wohl am einfachsten über die sogenannten Meilenschnäppchen zu erreichen sein. 55.000 Miles & More Meilen benötigt man für einen Hin- und Rückflug in der Business Class mit der Lufthansa und ihren Tochterfluggesellschaften. Im Jahr 2020 sollte es dann endlich so weit sein. Dank Bonus für die Beantragung der Miles & More Kreditkarte Gold, Payback und diversen Umsätzen mit der Kreditkarte konnte ich bereits ausreichend Meilen dafür sammeln. Für mich stand fest, dass ich im September 2020 in die USA möchte, also wartete ich auf die entsprechenden Meilenschnäppchen und entschied mich letztlich für einen Flug nach Chicago. Eingeplant war die Boeing 747-8, womit ich mir einen Kindheitstraum erfüllen sollte: Einmal im Oberdeck des Jumbos fliegen.
Den weiteren Verlauf der Pandemie dürften wir alle kennen. Zum damaligen Zeitpunkt war es mir noch nicht wieder erlaubt, in die USA einzureisen. Also musste ich meinen Flug stornieren. Die 55.000 Meilen erhielt ich nach einem kurzen Telefonat natürlich wieder zurück, selbiges galt auch für die circa 550 Euro, respektive 544 Schweizer Franken, an Steuern und Gebühren. Und so stand ich da wieder. Eine Menge Meilen auf dem Konto und keine Möglichkeiten, sie auch wirklich anständig einlösen zu können. Einige Zeitungsabos und weitere Boni später, sollte das Konto aus allen Nähten platzen. Das liegt auch daran, dass ich mich eigentlich schwertue, meine Meilen abzugeben. Dementsprechend konnte ich mir meinen Kindheitstraum dank eines Business Class Deals der Lufthansa im vergangenen Jahr auch ohne Meilen ermöglichen.
56.000 Meilen dafür?
Anfang dieses Jahres sollte die Situation noch nicht so viel besser aussehen. Aber immerhin: Erst Kanada und später die USA haben bereits kurz zuvor die Grenzen auch wieder für Touristen geöffnet. Im Juni sollte es für mich also wieder nach Kanada gehen. Das lag weniger daran, dass ich unbedingt in dieses Land zurückkehren wollte – schliesslich war ich erst im September 2021 vor Ort -, sondern viel mehr an der Einsatzplanung bei der Lufthansa. Diese wollte nämlich mit dem Sommerflugplan ihre neuen Airbus A350 auf diversen Routen nach Kanada einsetzen. Aber was ist daran so besonders? Die Lufthansa hat erst kurz zuvor Flugzeuge von Philippine Airlines übernommen und hier die Business Class auch drin gelassen.
Ich wollte unbedingt die “neue” Business Class fliegen. Ein Meilenschnäppchen gab es nicht und hätte ohnehin nicht in meine Reiseplanung gepasst, da es von Frankfurt nach Toronto mit dem Airbus A330 von Condor gehen sollte. Zurück wollte ich aber ohnehin nicht von Toronto fliegen, sondern noch das bestmögliche aus meinen Meilen für diese Standardeinlösung bei Miles & More herausholen und entschied mich deshalb für Vancouver. Denn ein regulärer Prämienflug kostet (Oneway) 56.000 Meilen, zuzüglich circa 500 Euro, also 495 Franken an Steuern und Gebühren, was nun wirklich keine gute Ausbeute und damit auch nicht mein Tipp Nummer eins wäre. Dennoch überwog für mich der Wille, die neue Business Class zu testen. Und betrachtet man den regulären Flugpreis von 4.500 Euro, respektive 4’454 Franken für diesen Flug, so hat sich die Einlösung der Meilen doch gelohnt.
Letztlich war der Flug nicht so überwältigend, aber immerhin konnte ich ausreichend Zeit an Bord des “neuen” Airbus A350-900 verbringen. Der Schlaf im neuen Sitz, der nicht nur mehr Platz, sondern auch Privatsphäre bietet, war ebenfalls gut, sodass diese Business Class schon eine deutliche Steigerung zur herkömmlichen Business Class darstellt. Gleichzeitig werden die Unterschiede auch grösser, denn die Lufthansa verfügt erstmals über verschiedene Sitze. Spätestens mit der Einflottung der ersten Boeing 787-9 verfügt der Kranich schlagartig über drei verschiedene Business Class-Sitze auf der Langstrecke. Mit der Einführung der neuen Allegris-Kabine im kommenden Jahr kommt ein weiterer Sitz hinzu.
Immerhin ein wahrer Sweetspot
Doch wie von Toronto nach Vancouver kommen? Und das so komfortabel und günstig wie möglich? Hier hilft ein wirklicher Sweetspot weiter. Und zwar kann man Miles & More-Meilen auch bei den vielen Partnern der Star Alliance, der Luftfahrtallianz der Lufthansa, einlösen. In Kanada bietet sich Air Canada idealerweise an. Die Airline führt eine Menge Flüge zwischen Ost- und Westküste durch. Dennoch war es etwas schwerer, sofort auch passende Verfügbarkeiten zu finden. Denn ich wollte in der Business Class von Toronto nach Vancouver fliegen, und das idealerweise in der Business Class der Langstrecke. Das ergibt sich in der Theorie durch die eingesetzten Flugzeugmodelle. Denn regelmässig fliegt Air Canada mit dem Airbus A330, der Boeing 777 oder 787 auch im Inland.
Ein Flug in der Business Class mit Air Canada von Toronto nach Vancouver kostet so nur 20.000 Meilen. Hinzu kommen noch circa 50 Kanadische Dollar für Steuern und Gebühren. Unterschiedliche Preise gibt es für die verschiedenen Sitze nicht. Und so war ich ursprünglich in der Boeing 777 gebucht. Letztlich machte die Corona-Pandemie mir hier aber doch noch einen Strich durch die Rechnung. Denn mein expliziter Flug wurde mehrere Monate gar nicht mehr angeboten. Später war dann klar, dass nur ein Airbus A321 zum Einsatz kommt. Umbuchen wollte ich den Flug wegen meines straffen Zeitplans aber nicht mehr und so arrangierte ich mich mit der Inlands-Business Class von Air Canada, die vor allem Retrovibes versprühte.
So oder so war diese Einlösung aber äusserst lohnenswert. Denn ein Oneway-Flug von der kanadischen Ost- zur Westküste (oder umgekehrt) kostet in der Business Class mindestens zwischen 500 und 700 Franken. Und kommen auch wieder vermehrt die Langstreckenflugzeuge der Airline zum Einsatz, lohnt sich eine solche Einlösung noch mehr.
Fazit zu meiner ersten Einlösung von Miles & More-Meilen
Lange Jahre hat es gebraucht, bis ich meine Miles & More-Meilen auch wirklich sinnvoll einsetzen konnte. Doch mit diesen beiden ersten Einlösungen habe ich, glaube ich, nicht allzu viel verkehrt gemacht. Vor allem haben mir die Meilen und das wirklich gute Vielfliegerprogramm eine tolle Reise ermöglicht, die mit Geld für mich nicht zu bezahlen gewesen wäre. Darüber hinaus habe ich zum Glück noch einige Meilen auf dem Konto und plane bereits die Buchung eines weiteren Sweetspots: ein Flug mit ANA im Airbus A380 von Tokio nach Honolulu.
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