Beinahe alle Gläubiger von Thai Airways haben dem Restrukturierungsplan der Fluggesellschaft zugestimmt, sodass die Airline nun vorerst gerettet ist.

Die Coronakrise hat einigen Airlines den Garaus gemacht und sie in die Insolvenz gestürzt. Um nicht gänzlich vom Markt zu verschwinden, beantragen Betreiber von Fluggesellschaften Staatshilfen und entwickeln Rettungspläne mit Massnahmen zur Umstrukturierung. Die norwegische Airline Norwegian bekam ihre Pläne erst kürzlich genehmigt und auch die thailändische Fluggesellschaft Thai Airways scheint vorerst gerettet, wie abouttravel.ch berichtet.

Keine direkten Staatshilfen

Thai Airways wurde ähnlich wie einige Konkurrenten stark von der Pandemie getroffen, weshalb die Airline in der Vergangenheit etliche Massnahmen ergriffen hat, um die Fluggesellschaft finanziell zu retten. Thai Airways eröffnete beispielsweise ein Restaurant im Flugzeug-Stil, verkaufte ausserdem Bordartikel und bot spirituelle “Flights to nowhere” an, um zusätzliche Einnahmen zu generieren. Und trotz milliardenschwerer Staatshilfen musste die Airline lange Zeit bangen und etliche Mitarbeiter entlassen und die eigene Flotte kürzen – bis jetzt: insgesamt 91 Prozent der Gläubiger haben dem Restrukturierungsplan der Fluggesellschaft Thai Airways zugestimmt, sodass die thailändische Airline erst einmal gerettet scheint. Der Plan werde noch diese Woche, am 28. Mai überprüft.

Thai Airways Boeing 777 E1506789091608

Während die Forderungen der Airline nach direkter finanzieller Unterstützung von der thailändischen Regierung zurückgewiesen wurden, hat das Finanzministerium als grösster Anteilseigner der Fluggesellschaft seine Unterstützung für den Restrukturierungsplan zugesichert. Shukor Yusof, Gründer der Luftfahrtberatungsfirma Endau Analytics, zeigt sich besorgt darüber, dass ein Mangel an staatlicher Unterstützung Thai Airways in den Ruin treiben könnte.

Die Zustimmung der Gläubiger bietet Thai Airways die Möglichkeit, ihre Geschäfte fortzuführen. Sie wird es der Fluggesellschaft auch ermöglichen, ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Luftfahrtmarkt zu erhalten.

Ein Sprecher von Thai Airways

Insgesamt wurden fünf Personen als Verwalter ernannt, darunter der amtierende CEO Chansin Treenuchagron und der ehemalige CEO Piyasvasti Amranandthe.

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Im vergangenen Jahr hatte das thailändische Gericht den Antrag der Fluggesellschaft auf Konkursschutz und Schuldenrestrukturierung genehmigt. Thai Airways hatte im März vorgeschlagen, die Kreditzahlungen für drei Jahre einzufrieren und die Rückzahlung von Anleihen für sechs Jahre zu verschieben. Um nach den massiven Verlusten schon bald erste schwarze Zahlen schreiben zu können, plant die Fluggesellschaft zudem die Halbierung der Mitarbeiter, den Verkauf von Immobilien sowie die Aufnahme von neuem Kapital.

Fazit zum Neustart von Thai Airways International

Zwar muss Thai Airways weiterhin bangen und mehrere Sparmassnahmen ergreifen, um weiterhin auf lange Sicht auf dem Markt bestehen zu können. Allerdings kann die Airline zunächst einmal aufatmen, da die Pläne zur Restrukturierung genehmigt wurden und einem Neustart der Fluggesellschaft nun eigentlich nichts mehr im Wege steht. Es bleibt abzuwarten, was bei der Überprüfung der Pläne im Laufe dieser Woche noch herauskommen wird. Ansonsten kann sich die Airline auch ohne direkte Staatshilfe schon langsam aber sicher auf einen Neuanfang vorbereiten.

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