Das Joint Venture zwischen der SBB und SNCF verbindet einige Destinationen in der Schweiz mit Paris und anderen Zielen in Frankreich. Mit dem Aufkommen der neuen Umwelt-Bewusstheit müssen ÖBB, Deutsche Bahn und auch die SBB neues Rollmaterial aufbringen – bei TGV Lyria haben die Änderungen schon am 15. Dezember Effekt.

Neue Züge, mehr Komfort, Wifi

Wenn man sich die Liste der Veränderungen, welche ab Mitte Dezember in Basel, Zürich, Genf und Co. Einzug erhalten, anschaut sieht das nach einem Katalog sinnvoller und zeitgemässer Anpassungen aus: Neben erneuerten Zügen gibt es mehr Kapazitäten und auch eine Verbesserung der Routenplanung. Die Massnahmen sehen im Detail so aus:

Höhere Frequenzen bietet der TGV besonders zwischen Zürich und Paris an. Mit fünf Verbindungen je Tag und Richtung und sogar 6 am Wochenende ist der Konkurrent Flugzeug klar zu sehen. Ab Basel und Lausanne geht es 6 Mal pro Tag nach Frankreich, Genf gibt es ab 15. Dezember sogar 8 Mal am Tag je Richtung. Zum Vergleich: Easyjet und Air France bietet gemeinsam 13 Flüge je Tag und Richtung an.

Eine einfacherer Routenplanung steht auch weit oben auf den Veränderungen des TGV, denn alle Abfahrtszeiten sind auf die gleiche Minutenzahl geplant – so wird es einfacher für Passagiere den Überblick zu behalten, wenn alle Züge immer um “15 Minuten nach” den Bahnhof in Basel verlassen – egal ob es nun 15:15 oder 18:15 ist, die Minutenzeit soll gleich sein. Auch versucht die Organisation zu erreichen, dass die Fahrpläne für die Woche und das Wochenende synchronisiert werden – besonders angenehm für regelmässige Fahrgäste der schnellen Schweiz-Französischen Züge.

TGV Lyria Euroduplex
© Lyria

Mehr Kapazität in erneuerten Zügen 15 Züge haben ein neues Innenleben und bessere Technik erhalten. Diese Doppelstockzüge bietet jeweils Platz für 507 Passagiere und die Züge erreichen so eine um 30 Prozent gesteigerte Kapazität. Bei der Erneuerung mit dabei: gratis Wifi und Business 1ère auf allen Strecken.

Im Zuge dieser Optimierungen will das TGV Joint Venture künftig mehr Komfort, mehr Service und mehr Kapazität bieten als bisher und dabei den direkten Konkurrenzkampf mit den Wettbewerbern aus der Luft nicht scheuen. Besonders mit Paris als Stadt der aussen gelegenen Flughäfen sieht die Bahn ein grosses Potential und hofft darauf mit den Veränderungen besonders für Berufsreisende attraktiver zu werden, aber auch Flugreisende Feriengäste auf die Schiene zu bringen. Man verlasse sich aber nicht allein auf das Umwelt-Argument, das Bordprodukt müsse auch besser sein, damit man Mithalten könnte!

Fazit zu den Änderungen bei TGV Lyria

Offen gesagt sind wir sehr überrascht über die Änderungen beim TGV Joint Venture. Andere argumentieren lange über das Für und Wider einer Veränderung und hier wird, trotz komplizierter politischer Lage ein umgesetztes Massnahmenpaket vorgestellt. Mit den “neuen” Zügen und besonders den Vorteilen wie Wifi und einem höheren Komfort können sicher einige Schweizer vom Flugzeug auf die Schiene gebracht werden. Wir sind sehr gespannt auf die weitere Entwicklung des Schweiz-Französischen Bahnprojekts und freuen uns schon sehr darauf die erneuerten Züge live zu erleben!

Autor

Nachdem Alex in den ersten 5 Jahren seines Lebens mehr Zeit in Airbussen als in normalen Bussen verbracht hat, war das Hobby schon früh festgelegt: Fliegen. Egal ob in einer Turboprop oder einem A380, egal ob Holzklasse oder Premium: Der Weg ist das Ziel. Und wer kann schon behaupten in 12 Tagen New York, Singapur, Tokyo, Lissabon und Oslo mit Flügen in der Business Class verbunden zu haben?

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