Wie im letzten August angekündigt, führt Swiss nun die Konsequenzen der Impfpflicht durch – alternativ werden der Crew offene interne Stellen angeboten.

Swiss setzte im Sommer 2021 als erstes Schweizer Unternehmen wie auch erste Schweizer Airline die Impfpflicht für das Flugpersonal um. Zeit zum Impfen bekam die Crew bis zum Dezember, wer bis dann keine Impfung vorweisen konnte, wurde nicht mehr an Board der Lufthansa Tochter eingesetzt. Nun folgt Swiss ihrem Plan und spricht Swiss die ersten Kündigungen per Ende April aus, wie aero.de berichtet.

Kündigung per Ende April

Das Ultimatum von Swiss ist bereits seit längerem abgelaufen, nun macht die nationale Fluggesellschaft der Schweiz Nägel mit Köpfen. Während die Impfpflicht ausschliesslich für das fliegende Personal in Kraft tritt, wurde das restliche Personal der Swiss von der Pflicht verschont. Ohne konkrete Zahlen zu nennen, bestätigte Swiss gegenüber 20min, dass erste Kündigen an Impfunwillige ausgesprochen wurden.

Es wurden bereits vergangene Woche im Rahmen des Stufenverfahrens beim Kabinenpersonal Kündigungen per Ende April ausgesprochen.

Marco Lipp, Swiss-Sprecher
Swiss

Dabei hatten die Gekündigten die Wahl zwischen zwei Optionen. Einerseits konnten sie sich für ein “zeitlich limitiertes ruhendes Arbeitsverhältnis” entscheiden und alternativ für ein “Stufenverfahren”. Letzteres bedeutet gemäss dem Gesamtarbeitsverträge (GAV) vom fliegenden Personal, dass bei einer Verletzung arbeitsvertraglicher Pflichten, vor “einer Kündigung eine schriftliche Verwarnung oder Ermahnung und/oder Kündigungsandrohung ausgesprochen werden muss”. Dies variiert je nach Konstellation. Schlussendlich wurden die zu entlassenden Mitarbeitenden auch auf offene interne Stellen bei Swiss hingewiesen, wie beispielsweise beim Service-Center in Basel.

Massnahmen gegen den Personalmangel

Konkrete Zahlen zur Anzahl Kündigungen im Zuge der Impfpflicht nennt Swiss nicht. Jedoch äussern sie sich, dass sich der Wert im “einstelligen Prozentbereich” liege. Des Weiteren meinen sie, dass die Kündigungen keine spürbaren Auswirkungen auf den Flugbetrieb haben werden. Nichtsdestotrotz leidet, wie beispielsweise SBB, auch Swiss unter den erhöhten Abwesenheiten durch Quarantäne und Isolation vom Personal – dies kritisierte bereits Swiss’ Gewerkschaft Kapers. Bereits ein Flug musste gestrichen werden.

Swiss

Gegen diesen Personalmangel versuchte Swiss bereits mit einem Jobangebot an Entlassene vorzugehen. Swiss äussert sich zudem leicht optimistisch, dass die Absenzen seit Mitte Januar abnehmen, dies unter anderem auch wegen der verkürzten Quarantäne- und Isolationsfrist. Weiter wolle Swiss an Wochenende wegen mehr Flügen mehr Reserven einplanen.

Fazit zu den Kündigungen von Swiss im Zuge der Impfpflicht

Wie geplant, setzt Swiss ihre im August 2021 angekündigte Impfpflicht beim fliegenden Personal durch. Die ersten Kündigungen wurden bereits per Ende April ausgesprochen. Eine grosse Welle an Personalmangel soll dies jedoch nicht auslösen. Swiss hat Lösungen wie den vermehrten Einsatz von Reserven an Wochenenden, die Jobangebote an Entlassene wie auch interne Notfallpläne im Falle eines Personalengpasses zur Hand.

Autorin

Grossgeworden in einer Swissair-Familie, wurde Livia die Liebe zum Reisen quasi in die Wiege gelegt. Nichts macht die gebürtige Zürcherin so glücklich, wie auf Reisen zu sein, darüber zu schreiben und recherchieren. Begleitet Livia auf reisetopia quer durch die Welt!

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