Die Schweizer Flugsicherungsgesellschaft Skyguide ist noch immer stark gebeutelt von den Folgen der Corona-Pandemie – und musste für die Jahre 2020 und 2021 Verluste von rund 280 Millionen Franken in Kauf nehmen. Staatshilfen von weiteren 250 Millionen Franken sollen das Unternehmen nun retten.

Nicht nur viele Airlines, auch andere Unternehmen der Flugbranche wie etwa die Flugsicherung Skyguide rutschten aufgrund der Pandemie tief in die roten Zahlen. Diese beantragte bereits im letzten Jahr aufgrund von dramatischen Umsatzeinbussen Staatshilfen in Höhe von rund 400 Millionen Franken. Zur Rettung soll Skyguide noch im letzten Jahr eine Kapitalerhöhung von 150 Millionen Franken erhalten haben, weitere 250 Millionen waren für dieses Jahr angesetzt. Diese Summe soll die Flugsicherung nun vom Bund erhalten, wie AboutTravel berichtet.

Zahlungen an Konditionen geknüpft

Ob es um Starts, Landungen oder Überflüge geht – die Flugsicherungsgesellschaft Skyguide überwacht den Schweizer Luftraum im zivilen und militärischen Bereich und befindet sich im Eigentum des Bundes. Aufgrund der COVID-19-Pandemie brachen der Flugverkehr und damit auch die Erträge von Skyguide stark ein. So beliefen sich die Verluste für die Jahre 2020 und 2021 auf rund 280 Millionen Franken. Zur finanziellen Stabilisierung der Flugsicherungsgesellschaft hat der Bund 2020 ihr Eigenkapital um 150 Millionen Franken aufgestockt – für 2021 wurden weitere 250 Millionen Franken budgetiert.

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Dabei wurde allerdings der konkrete Umfang und die Art des Mitteleinsatzes offengelassen und von der weiteren Entwicklung abhängig gemacht. Unter anderem wurden Sparmassnahmen von rund 100 Millionen Franken von Skyguide gefordert, die zum einen durch Lohneinsparungen ergriffen wurden. Unter anderem wurden die variablen Gehaltsanteile für 2020 um ein Viertel gekürzt. Zudem wurden variable Gehaltsanteile in Ferien umgewandelt und Löhne eingefroren. Zum anderen ist das Projektportfolio auf Projekte reduziert worden, die sicherheitsrelevant sind oder die Effizienz nachhaltig steigern.

Mittel sollen in Form eines Darlehens fliessen

An seiner Sitzung am 30. Juni 2021 hat der Bundesrat nun die konkreten finanziellen Massnahmen definiert, um Skyguide auch im Jahre 2021 zu unterstützen. Die 250 Millionen Franken sollen nun in Form eines Darlehens fliessen. Somit soll ein Liquiditätsengpass bei der Schweizer Flugsicherung verhindert werden.

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Die anhaltende Situation in der Luftfahrt und bei Skyguide ist einmalig. Der Entscheid des Bundesrates stellt sicher, dass Skyguide als kritische Infrastruktur des Landes, weiterhin alle ihre Leistungen für die zivile und militärische Luftfahrt sicher und zuverlässig erbringen kann.

Alex Bristol, CEO von Skyguide

Mit dem Voranschlag 2022 sollen zudem weitere Mittel im Umfang von 100 Millionen Franken zur Verfügung gestellt werden. Der konkrete Bedarf und Einsatz sind allerdings von der Entwicklung in der Luftfahrt abhängig. Zudem ist die Unterstützung durch den Bund an konkrete Konditionen geknüpft. Skyguide sieht vor, dieses Darlehen langfristig zurückzubezahlen.

Fazit zur Staatshilfe von Skyguide

Nachdem Skyguide bereits im letzten Jahr 150 Millionen Franken in Form von Eigenkapital erhalten hat, bekommt das krisengebeutelte Unternehmen eine weitere Finanzspritze vom Staat in Höhe von 250 Millionen Franken. Es bleibt zu hoffen, dass das Flugsicherungsunternehmen sich von den Folgen der Krise erholen kann – und das Darlehen wie geplant wieder zurückbezahlen kann.

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Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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