Die chinesische Regierung hält an der Quarantänepflicht für Einreisende fest – auch für COVID-19-Geimpfte. Die Regelung soll verhindern, dass Neuinfektionen nach China übertragen werden.

Erst kürzlich zog die chinesische Regierung Lockerungen in Bezug auf die Einreisebestimmungen in China in Erwägung. Diese sollte ursprünglich Reisende, die mit einem chinesischen Impfstoff geimpft sind, von der lang anhaltenden Quarantänepflicht befreien. Nun wurde diese Idee allerdings widerrufen und die Quarantänepflicht wird für alle Einreisenden bestehen bleiben, wie die Tagesschau kürzlich berichtete.

Prävention von Neuinfektionen in China

Feng Zijian, der stellvertretende Generaldirektor des chinesischen Zentrums für Krankheitskontrolle und -prävention, betont, dass eine Corona-Impfung nicht zwingend vor einer erneuten Ansteckung mit dem Virus schütze.

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Damit die Anzahl an Neuansteckungen möglichst gering gehalten wird, müssen sich alle Touristen und Einheimische, die nach China einreisen möchten, in eine 14-tägige bis dreiwöchige Quarantäne begeben. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Betroffenen mit einem international anerkannten Impfstoff, mit einem chinesischen Impfstoff oder eben überhaupt nicht geimpft sind. Die Pflicht gilt für jeden.

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Die Quarantäne muss dann in speziellen Hotels erfolgen. Reisende können sich die Quarantäne-Hotels jedoch nicht aussuchen, sondern werden am Flughafen nach dem Zufallsprinzip einem staatlich anerkannten Hotel zugewiesen. Die Regelung betrifft weiterhin alle ohne Ausnahme.

Der chinesischen Bevölkerung werden vier verschiedene Impfstoffe verabreicht, die alle in China hergestellt wurden. Die Regierung in Peking hat bisher noch keinen ausländischen Impfstoff zugelassen. In anderen Ländern sind die chinesischen Impfdosen allerdings gestattet, weshalb China weltweit hunderttausende Impfdosen verkauft.

Corona-Situation weitestgehend stabil

Die Corona-Situation in Bezug auf die Infektionsrate und Neuansteckungen sei laut der chinesischen Regierung weitestgehend stabil. Der einzige Fall seit einiger Zeit ereignete sich durch die Ansteckung einer mit dem chinesischen Impfstoff geimpften Person. Dies geschah erst kürzlich und stellte die Wirkungsweisen der chinesischen Vakzine infrage.

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Generell ist die Impfbereitschaft der chinesischen Bevölkerung im Vergleich zu anderen Ländern weltweit geringer. Grund dafür ist wahrscheinlich die Tatsache, dass das Land China das Infektionsgeschehen laut eigenen Angaben so gut unter Kontrolle hat und eine Impfung daher nicht vonnöten scheint.

He Qinghua von der Nationalen Gesundheitskommission warnt aber vor dem leichtsinnigen Denken, dass ein erneuter Ausbruch nicht realistisch wäre. Es sei ein Fehler, keine Immunisierung durch eine Impfung anzustreben, denn falls das Virus oder eine Mutante das Land China erneut durch Einschleppung erreichen sollte, ist eine zweite Welle nicht zu verhindern. Die Besorgnis ist wohl auch der Grund für die strengen Bestimmungen und die Verbote für die Einreise von touristischen Zwecken, die insbesondere innereuropäisch zunehmend kritisiert werden.

Fazit zu Chinas strengem Kurs

China machte in letzter Zeit vermehrt Negativschlagzeilen hinsichtlich der Einreisebestimmungen. Einreisende seien schockiert über die Bestimmungen, die von vierwöchiger Quarantäne bis hin zu Rektaltests reichen. Auch das Auswärtige Amt zeigte sich über die Prozeduren zur Einreise besorgt, die über die medizinische Notwendigkeit hinausgehen. Leider ist die Informationslage aus China nach wie vor etwas unübersichtlich und Chinas Bestimmungen verändern sich teilweise schnell. Touristen sollen wohl erst 2022 wieder willkommen geheissen werden.

Was haltet Ihr von den chinesischen Einreisbestimmungen? Helfen tatsächlich nur solch drastische Massnahmen, um das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu behalten?

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