Nach Australien bereitet sich nun auch Neuseeland auf die schrittweise Wiedereröffnung vor. Dabei beendete die Regierung auch ihre bislang strenge Null-COVID-Strategie.
Erst gestern gab die nationale Fluggesellschaft des südwestpazifischen Landes die Einführung einer Impfpflicht sowohl für Crew als auch für alle Passagiere bekannt. Bislang galt allerdings noch ein strenges Einreiseverbot für alle internationalen Reisenden. Die gestrige Bekanntgabe deutete erstmals einen Schritt in Richtung Wiederöffnung an. Dafür erklärt das Land, wie auch schon Australien, ihre Null-COVID-Strategie für gescheitert und führt ab November neue Einreiseegeln ein, wie internationale Medien einstimmig mitteilten.
Impfpflicht für Reisende ab 1. November
Nachdem Australien vergangene Woche – nach mehr als 18 Monaten totalen Shutdown – ihre Null-COVID-Strategie als gescheitert bekannt gab, plant das Land nun die schrittweise Grenzöffnung. Im November sind bereits erstmals wieder Auslandsreisen für Australier erlaubt und Staatsangehörige aus dem Ausland dürfen nun auch endlich wieder nach Australien einreisen. Doch neben Down Under führte auch Neuseeland bislang eine strenge Null-COVID-Strategie. Nach Angaben des deutschen Auswärtigen Amtes befindet sich das Land seit dem 17. August 2021 im Lockdown, der auch Einschränkungen im Flugverkehr zur Folge hat. Internationale Einreisen sind auf weiteres untersagt. Ausnahmen erhalten nur neuseeländische Staatsangehörige und Inhabern von Daueraufenthaltserlaubnissen. Bis jetzt.
Premierministerin Jacinda Ardern erklärte nun auch für Neuseeland diese Strategie für beendet, nachdem sich die Delta-Variante zuletzt in Auckland auch mit einem harten Lockdown verbreiten konnte. Allerdings werden die strengen Auflagen in der Zwei-Millionen-Einwohner-Stadt Auckland nicht komplett aufgehoben, sondern Schritt für Schritt gelockert. Jacinda Ardern gab in diesem Zusammenhang bekannt, weitere Lockerungen an eine steigende Impfquote zu binden, wie die deutsche tagesschau bekannt gab. In diesem Zusammenhang müssen Reisende bei der Einreise auch ihren Impfstatus bei der Regierung angeben und bei einer Kontrolle vorweisen können, wie Chris Hipkins, Minister für Covid-19 in Neuseeland bekannt gibt:
To further reduce the possibility of the virus getting through our border, we are introducing the requirement for air travellers aged 17 and over, who are not New Zealand citizens, to be fully vaccinated to enter New Zealand.
Nach der Einreise gilt trotz Impfung weiterhin die 14-tägige Quarantänepflicht. Ausserdem muss innerhalb von 72 Stunden nach der Ankunft ein negativer Coronatest vorgelegt werden. Doch wie Air New Zealand bereits gestern bekannt gab, könnten sich die Grenzen für Touristen schon Anfang kommenden Jahres wieder öffnen.
22 Impfstoffe zugelassen
Gestern kündigte Air New Zealand an, ab dem 1. Februar 2022 nur noch vollständig geimpfte Passagiere auf ihren internationalen Flügen zu befördern. Dabei soll diese Pflicht für alle Passagiere ab 18 Jahren gelten. Dieses Beförderungskriterium gilt für alle ankommenden und abfliegenden Flüge der Airline. Im Rahmen dieser “No Jab, No Fly” Richtlinie müssen alle Passagiere bereits vor Abflug einen solchen Nachweis vorlegen. Zugelassen sind alle von der neuseeländischen Regierung erlaubten 22 Impfstoffe und Kreuzimpfungen.
Wie üblich, muss die letzte Impfung 14 Tage zurückliegen, um als vollständig geimpft zu gelten. Ab dem 1. November gilt diese Regel bereits auf alle Staatsangehörigen und Reisende mit einem Aufenthaltsrecht in Neuseeland, doch eine Grenzöffnung für internationale Touristen, spätestens im Februar kommendes Jahres, ist damit immer wahrscheinlicher. Wer der Nachweispflicht auf Flügen mit Air New Zealand in Zukunft nicht nachkommt, der muss mit einer sehr hohen Geldstrafe von bis zu 4’000 US-Dollar rechnen.
Fazit zur Öffnungsstrategie Neuseelands
Eine Öffnung Neuseelands für internationale Touristen ist noch in weiter Ferne, dennoch hält das Land nun nicht mehr an seiner strengen Null-COVID-Strategie fest, die bislang nicht erreicht werden konnte. Gestern vermeldete das Land 33 neue Fälle, 32 in der grössten Stadt Auckland und einen in der Region Waikato. Diese wird für die kommenden fünf Tage unter die sogenannte Level-3-Sperre gestellt. Konkret bedeutet das, dass öffentliche Einrichtungen schliessen und Veranstaltungen abgesagt werden müssen. Zudem ist das Reisen in dieser Zeit eingeschränkt. In Zukunft gilt aber auch für Neuseeland ein vollständiger Impfschutz für die Einreise als verpflichtet, an den sich auch Passagiere von Air New Zealand ab Februar 2022 halten müssen.
