Unternehmen für Flugzeug-Catering müssen sich wandeln, da sich die Kundenanforderungen und Märkte der Zukunft massiv ändern werden.

Flugzeug-Catering ist meistens eine Überraschung, vor allem in der Economy Class. Doch das Geschäft ändert sich. Wie das Handelsblatt berichtet, erwartet die LSG Group eine Revolution beim Flugzeug-Catering. Neben der Verwendung von regionalen Produkten, wie bei Austrian Airlines “Tastefully Austrian“-Konzept, und nachhaltigem Catering, wie in der Air France Business Class, sollen Passagiere in Zukunft ihre Mahlzeit selbst zusammenstellen können.

„Die Vision, sein Essen zu konfigurieren, wird Realität“

Der Markt für Flugzeug-Catering wächst. Während das weltweite Geschäftsvolumen im In-Flight-Catering im ersten Pandemiejahr 2020 noch bei 8,89 Milliarden US-Dollar lag, prognostizieren Marktforscher von GMI (Global Market Insight) einen Anstieg des Marktvolumens auf 21,8 Milliarden US-Dollar für das Jahr 2027. Es geht hervor, dass Flugzeug-Catering für nicht Low-Cost-Airlines immer wichtiger wird und es zur Pflicht wird, den Fokus auf dieses Geschäft zu legen. Viele Airlines wünschen sich schon seit längerem, dass sich der Kunde sein Essen vor Abflug aussuchen und konfigurieren kann. Derzeit kann man meist nur aufgrund von gesundheitlichen oder religiösen Gründe eine Sondermahlzeit im Vorhinein bestellen. Erdmann Rauer, Vorstandsvorsitzender der LSG Group, sieht allerdings Potenzial darin, dass Passagiere ihr Essen vor Abflug bald wirklich selbst konfigurieren können.

Lufthansa, Catering, Boeing 747, Flughafen Frankfurt
Flugzeug-Catering an einer Boeing 747 durch die LSG Group.

Das für den Flug gewünschte Menü sollen die Kunden bereits bei der Buchung des Fluges zusammenstellen können. Je nach Komplexität und verwendeten Produkten ist dadurch ein Aufpreis fällig. Bei Singapore Airlines ist dies in den Premiumkabinenklassen mit “Book the Cook” bereits möglich. Das Konzept der personalisierten Speise soll allerdings nicht nur den höheren Kabinenklassen zur Verfügung stehen. Rauer nennt auch ein Beispiel, dass ein Vielflieger, der seinen Flug in der Economy Class absolviert, auch die Möglichkeit haben soll, den besten Wein zu bestellen. Der Passagier steht unabhängig der Buchungsklasse im Vordergrund.

Das Angebot orientiert sich nicht mehr an der Buchungsklasse, sondern am Passagier.

Erdmann Rauer, Vorstandsvorsitzender der LSG Group

Für die Umsetzung müssen sich Flugzeug-Caterer etwas einfallen lassen. Denn es ist bekannt, dass das Catering der Lüfte ein logistisch komplexes System ist. Wenn dazu noch jeder Passagier seine Mehlzeit selbst zusammenstellt, kann das System brechen. Ein Lösungsansatz hierbei wäre, das Menü nach dem Baukastenprinzip zusammenstellen. In den Küchen werden alle Teilgerichte separat zubereitet und nach Kundenwunsch zusammengestellt. Somit wird vermieden, dass für jeden Reisenden einzeln gekocht wird. Eine weitere Möglichkeit ist das clustern der Kunden durch die Airlines, um somit gut einzuschätzen, was an Bord gebraucht wird. Airlines und Caterer experimentieren derzeit an weiteren Realisierungsideen.

Fazit zur erwarteten Revolution beim Flugzeug-Catering

Der Kunde rückt immer mehr in den Fokus und die von Passagieren gestellten Anforderungen sind immer komplexer. Dies gilt nicht nur für den Flug im Allgemeinen, sondern auch für das Flugzeug-Catering. Catering-Unternehmen, wie die LSG Group, prognostizieren deshalb massive Veränderungen. Erdmann Rauer spricht sogar von einer Revolution. Die Pläne der Caterer sind klar. Am Ende stellt sich nur noch die Frage, wie viel der Kunde für den erweiterten und personalisierten Service bereit ist zu zahlen.

Autor

Sobald Adrian einen Flughafen betritt, ist er glücklich. Es begeistert ihn in den Flieger zu steigen, aus dem Flugzeugfenster zu schauen und unsere Welt von oben zu sehen. Nach der Landung fasziniert es Adrian neue Orte, neue Kulturen zu erleben, gut zu Essen und Menschen aus aller Welt zu treffen.

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