Die niederländische Fluggesellschaft KLM wird durch gesetzliche Regeln zu drastischen Flugkürzungen gezwungen. Die Airline streicht bereits ab Freitag alle interkontinentalen Flüge sowie zahlreiche Verbindungen innerhalb von Europa.

Die Eindämmung des Coronavirus und die gleichzeitig Angst vor Virusmutationen sorgt mit Blick auf Reisen aktuell in zahlreichen Ländern für noch schärfere Regeln. Die Niederlande gehen dabei einen besonders drastischen Weg und fordern bereits seit Wochen selbst beim Transit in Amsterdam einen negativen Covid 19-Test. Nun werden die Daumenschrauben mit Blick auf internationale Flüge noch einmal angezogen, was KLM zu einem drastischen Schritt zwingt. Bereits ab Freitag wird ein relevanter Teil der Flüge eingestellt, wie die Airline gegenüber der Zeitung Het Parool bestätigt hat.

KLM stellt Langstreckenflüge temporär ein

Ab Freitag ist bei jedem Flug mit Abflug oder Ankunftsort in den Niederlanden ein negativer Antigen-Schnelltest vor dem Boarding notwendig. Fällt dieser positiv aus oder wird er verweigert, ist eine Beförderung nicht möglich. Diese Regelung gilt auch für die Crew, was KLM vor eine nicht-stemmbare Herausforderung stellt. Deshalb setzt die Fluggesellschaft ab Freitag alle interkontinentalen Verbindungen aus und streicht auch das europäische Netzwerk zusammen. In einem Statement erklärte ein Sprecher der Fluggesellschaft:

Wir wollen nicht das Risiko eingehen, dass ein Crewmitglied nach einem positiven Testergebnis in einem fernen Land strandet.

Statement von KLM gegenüber der Zeitung Het Parool

Zu den damit einhergehenden Flugstreichungen heisst es von KLM weiter:

Von Freitag an werden wir alle interkontinentalen Flüge sowie alle Flüge zu europäischen Destinationen einstellen, bei denen die Crew übernachten müssen.

Statement von KLM gegenüber der Zeitung Het Parool

Welche Flüge konkret gestrichen werden, ist bislang noch nicht aus dem Flugplan ersichtlich. Eine offizielle Pressemeldung hat KLM ebenfalls noch nicht herausgegeben, sodass weitere Informationen vermutlich im Laufe des morgigen Tages folgen dürften. Klar ist allerdings, dass auch Verbindungen in die Schweiz betroffen sind, etwa nach Zürich.

Die drastische Massnahme betrifft auch zahlreiche Langstrecken, unter anderem nach Asien, Süd- und Nordamerika sowie Afrika. Unklar ist, ob KLM auch weiterhin nach Aruba, Bonaire und Curacao fliegt. Die drei Inseln in der Karibik gehören zum Staatsgebiet der Niederlande, sodass eine Streichung der Flüge eine ungewöhnliche Entwicklung wäre. Gleichzeitig spricht KLM allerdings von der Streichung aller interkontinentalen Flüge, worunter auch diese Verbindungen fallen würden.

Flugverbot für Grossbritannien, Südamerika und Südafrika

Die Schnelltests sind für KLM allerdings nur ein Problem, denn der niederländische Regierungschef Mark Rutte hat heute erklärt, dass es auch zu einem erneuten Landeverbot für Maschinen aus bestimmten Ländern kommen wird. In den Niederlanden dürfen ab Samstag keine Flüge mehr aus Grossbritannien, Nordirland, Südafrika sowie allen Ländern in Südamerika landen. Diese Massnahme betrifft nicht nur KLM, sondern auch alle anderen Fluggesellschaften, die Amsterdam ansteuern – darunter etwa easyJet oder British Airways. Zwischenzeitlich war zudem die Rede davon, dass auch Irland betroffen sein könnte. Schlussendlich hat sich die Regierung aber gegen ein Landeverbot für Maschinen aus Dublin und anderen irischen Städten ausgesprochen.

KLM Flieger

Problematisch sind die neuen Massnahmen dennoch, denn KLM stellt nicht nur Passagierflüge ein, sondern streicht generell einen Grossteil der Flüge. Damit werden Rückholflüge genauso aufgegeben wie Fracht- und Sonderflüge für den Transport von Impfstoff. Hierfür ist Amsterdam ein wichtiger Umschlagplatz, so lieferte KLM in den letzten Wochen etwa besonders viel Impfstoff nach Südamerika. Eine Sonderregelung für die reinen Frachtflüge von KLM scheint aktuell nicht in Sicht, was sicherlich einen besonders gravierenden Einschnitt für die Airline darstellt.

Fazit zu den Flugstreichungen von KLM

Die Situation rund um das Coronavirus wird keineswegs überall besser – das bekommt man insbesondere mit Blick auf Reisen zu spüren. Die niederländische KLM muss wegen lokalen Regeln nun sogar fast alle Flüge einstellen und zieht sich komplett von interkontinentalen Strecken zurück. Zudem kommt es zu einem Landeverbot für Maschinen aus mehreren Ländern. Wie lange die Massnahmen gelten sollen, ist bislang noch nicht bekannt.

Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels in aller Welt. Auf der Suche nach neuen Erlebnissen hat Moritz schon dutzende Airlines getestet und mehr als 100 Städte erkundet. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen Erlebnissen & Tipps teilhaben!

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