Nachhaltige Kraftstoffe, um die Umweltschäden zu verringern – Airlines sollen jetzt bei der Nutzung von SAF entlohnt werden.

Fluggesellschaften könnten im Rahmen von Reformen zur Stärkung der Klimaschutzpolitik eine milliardenschwere Unterstützung erhalten, wenn sie auf Nachhaltigkeit setzen. Die Entlastungen sollen helfen, auf Sustainable Aviation Fuels (SAF) umzustellen, wie airliners berichtet. Die Luftfahrtbranche blickt dem Schritt positiv entgegen, sieht aber weiteren Handlungsbedarf, denn alles wird teurer.

Finanzielle Unterstützung für Fluggesellschaften

Eine Entlastung in Milliardenhöhe soll den Fluggesellschaften bei der SAF-Nutzung unter die Arme greifen. Am Dienstag hat das Europäische Parlament eine Neugestaltung des EU-Emissionshandels (ETS) genehmigt. Einnahmen von 20 Millionen CO₂-Verträgen sollen genutzt werden, um Airlines zu entschädigen, die nachhaltige Kraftstoffe nutzen. Sustainable Aviation Fuels sind Treibstoffe, die als Alternative zum bisher genutzten Kerosin gelten. Die nachhaltig produzierten Kraftstoffe werden nicht aus fossilen Brennstoffen hergestellt und sind somit umweltfreundlicher. 

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Fluggesellschaften können die finanzielle Hilfe von 2024 bis 2030 in Anspruch nehmen, um den Preisunterschied zwischen Kerosin und den umweltschonenden Kraftstoffen auszugleichen. Denn die Preise für SAF sind derzeit viel höher. Bei aktuellen CO₂-Preisen von knapp 25 Schweizer Franken pro Tonne stehen den Airlines dafür rund 1,9 Milliarden Schweizer Franken zur Verfügung. Die neue ETS-Reform muss von den EU-Ländern formell gebilligt werden, bevor sie in Kraft tritt. Das soll aber noch in diesem Monat geschehen. Zudem entwickelt die EU auch Quoten, damit die Airlines noch mehr solcher nachhaltigen Kraftstoffe verwenden.

Es besteht weiterer Handlungsbedarf

Die Luftfahrtbranche begrüsst die Finanzierung, sieht aber die Notwendigkeit von noch mehr Schritten in die richtige Richtung. Die Umwelt-Lobbygruppe “Transport & Environment” meint, die EU-Mittel sollten viel mehr mit verbindlichen Zielen und Investitionen der Industrie verbunden sein. Nur dann könne der Markt für grüne Kraftstoffe in Gang gebracht werden, Zuschüsse allein würden dafür nicht ausreichen. 

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In den folgenden Jahren werden immer mehr Kosten beim Thema Umwelt in Europa auf die Fluggesellschaften zukommen. Seit 2012 muss jede Fluggesellschaft, die innerhalb Europas Flüge durchführt, für einen Teil der ausgestossenen CO₂-Emissionen entsprechende CO₂-Zertifikate kaufen. Im Rahmen der Reform des ETS wird es ab 2026 keine kostenlosen CO₂-Zertifikate mehr geben. So müssen die Airlines für jede ausgestossene Tonne an Kohlenstoffdioxid ein Zertifikat kaufen. 

Der Branchenverband Airlines for Europe hält die Finanzierung für positiv, sieht jedoch noch weiteren Handlungsbedarf und fordert noch mehr Unterstützung. Der Verband weist darauf hin, dass der Verzicht der kostenlosen CO₂-Zertifikate die Fluggesellschaften ungefähr sechs Milliarden Schweizer Franken pro Jahr kosten werde. Das könnte die Erhöhung von Ticketpreisen zur Folge haben. Air France beispielsweise hat bereits die Kosten erhöht, da die nachhaltigen Kraftstoffe eingesetzt werden. 

Europa sollte sein Gewicht in die SAF-Produktion einbringen, um sicherzustellen, dass die SAF-Quelle nicht versiegt, bevor sie überhaupt gestartet ist.

Sprecher von Airlines for Europe

Fazit zur Entlastung in Milliardenhöhe

Im Luftverkehr ist es mit am schwierigsten, CO₂-Emissionen zu reduzieren. Emissionsfreie Flugzeuge werden erst in rund zehn Jahren erwartet doch mit den nachhaltigen Kraftstoffen ist eine Möglichkeit geschaffen, den CO₂-Fussabdruck in diesem Bereich zu verringern. Das Europäische Parlament möchte dies unterstützen und hat den Fluggesellschaften in dieser Woche finanzielle Hilfe zugesagt. Entlastungen durch Milliardenhilfe sollen helfen, auf nachhaltig produzierte Kraftstoffe umzusteigen, diese zu nutzen und den Preisunterschied zum bisher verwendeten Kerosin auszugleichen. Doch die Branche sieht noch mehr Handlungsbedarf.

Autor

Schon als Kind ist Livia viel gereist und war immer gerne unterwegs. Städtetrips oder ein Urlaub am Strand, beides wird durch ihre Begeisterung und Neugier für neue Orte und Kulturen zu etwas ganz Besonderem. Livias ganz persönliches Highlight war ihr Auslandsjahr auf Island im letzten Jahr. Nun freut sie sich das Schreiben und die Freude übers Reisen hier bei reisetopia zusammenzubringen.

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