Etihad will wieder profitabel werden! Dafür soll die Kabinenausstattung der Langstreckenflotte reduziert werden, ohne den bisher gewohnten Luxus zu verlieren.

Die Flotte von Etihad Airways ist aktuell sehr überschaubar. Der Airbus A380 wurde gegroundet, die neuen Airbus A350 noch nicht nach Abu Dhabi überführt. Dennoch gibt die Corona-Pandemie der Airline die Möglichkeit, die bisherige Strategie zu überdenken. Kostspielig sind neben den vielen Investitionen in andere Airlines vor allem die eigenen Kabinenprodukte. Zu breit ist das Portfolio nach Ansicht von Tony Douglas, dem CEO von Etihad. Mit neuer Business Class möchte man den Kampf mit Emirates und Qatar Airways aufnehmen, wie er im Interview mit Simple Flying darstellte.

Business Class statt First Class

Etihad Airways will wieder zurück auf die Erfolgsstrecke. Entscheidungen der vergangenen Jahre haben die Airline zum Teil weit zurückgeworfen. An mehreren Fluggesellschaften wurden Anteile erworben, die mittlerweile weitestgehend wieder abgestossen wurden. Prominentestes Beispiel dürfte wohl airberlin sein. Doch auch die letzten Monate haben zu elementaren Fragen bei Etihad geführt. Gibt es ein Comeback für den Airbus A380? Wird man jemals wieder eine First Class anbieten? Wie die meisten Fluggesellschaften hat auch Etihad ihre Airbus A380 zunächst aus dem Flugplan gestrichen. Eine Rückkehr sei zwar nicht gänzlich ausgeschlossen, dennoch ungewiss. Ähnlich verhält es sich auch bei der First Class. Seit Beginn der Pandemie wurde diese aus dem Angebot der Fluggesellschaft aus Abu Dhabi gestrichen.

Etihad Airways First Class Suite 2

Mit einprägsamer Fernsehwerbung wurde damals auf The Residence aufmerksam gemacht. Ein “Sitz”, welcher circa 20’000 US-Dollar pro Flug kostet. Bis heute sind die Flugzeuge mit dieser Kabine nicht zurückgekehrt. Und nach aktuellen Plänen von Etihad Airways wird man auch das grundsätzliche Kabinenkonzept neu überdenken. Dabei sollen die einzelnen Kabinen vereinfacht werden, ohne den bisher gewohnten Luxus einbüssen zu müssen. Vor allem der Airbus A380 war ein Paradebeispiel für zu viele Sitzplatzvariationen. Eine Auswahl, die zwar dem Kunden gefallen mag, jedoch einer Airline viele Schwierigkeiten einbrockt. Da das Flugzeug aktuell jedoch nicht in Betrieb ist, macht es einen Verlust von The Residence deutlich einfacher. Zukünftig könnte diese zusammen mit der First Class also gänzlich aus dem Portfolio fallen.

Weiterhin keine Premium Economy

Dafür wird Etihad mehr Fokus auf die Business Class legen. Der Geschäftsführer von Etihad spricht dabei von einer sogenannten Business Class Plus. Das hängt auch mit den Entwicklungen der kurzfristigen Vergangenheit zusammen. Airlines wie Qatar Airways haben mit der QSuite ein Produkt geschaffen, welches die First Class unnötig erscheinen lässt. Eine exklusive Business Class möchte Etihad zukünftig stattdessen auf allen Langstreckenflugzeugen bieten. Eine Premium Economy wird dabei weiterhin kein Teil des Konzepts sein, womit man den ursprünglichen Ansichten der Golf-Airlines auch weiterhin folgt. Lediglich Emirates wagt aktuell den Versuch mit einer Premium Economy, die in den neuen Airbus A380 verbaut sukzessiv verbaut wird.

Etihad Economy Class Airbus A330 Kabine

Dafür bietet Etihad bereits jetzt in der Economy Class drei verschiedene Möglichkeiten an: Standard Economy, Economy Space und Economy “neighbor free”. Passagiere haben damit die Möglichkeit, ihren Grad an Privatsphäre selbst hinzuzubuchen. Der Vorteil für Etihad: Der Sitz bleibt der gleiche. Auch zukünftig möchte Etihad diese Option den Passagieren bieten. Eine Premium Economy würde damit nicht gebraucht werden. Etihad könnte die Flotte so auf lediglich zwei verschiedene Reiseklassen reduzieren.

Fazit zur neuen Strategie von Etihad

Etihad will die Gunst der Stunde nutzen und das Kabinenkonzept überdenken. Im Fokus steht dabei vor allem eine vereinfachte Kabine, die zukünftig nur noch zwei Reiseklassen beinhalten soll. Die First Class soll dabei verschwinden und durch eine noch bessere Business Class ersetzt werden. Eine Premium Economy wird man auch zukünftig nicht anbieten. Dafür sollen die verschiedenen Optionen in der Economy Class beibehalten werden, womit Passagiere weiterhin individuell entscheiden können, wie viel Privatsphäre ihnen am wichtigsten ist.

Autor

Seit Alex zum ersten Mal im Alter von 3 Jahren geflogen ist, wollte er das Flugzeug eigentlich nicht mehr verlassen. Bis heute riss seine Faszination fürs Fliegen nicht ab, weshalb er sich entschlossen hat, Euch an seinen Erfahrungen und Tipps teilhaben zu lassen.

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