Die nächsten Wochen sollen entscheiden, wohin Schweizer diesen Sommer reisen dürfen. Nun bleibt noch immer die Frage offen, ob die Quarantäne-Regelungen bald wegfallen.
Momentan wird die Risikoländerliste des Bundesamts für Gesundheit alle zwei Wochen aktualisiert. Wer aus diesen Ländern in die Schweiz einreist, muss für zehn Tage in Quarantäne. Diese könnte allerdings schon bald fallen, wie AboutTravel berichtet.
Bundesrat will neues Öffnungspaket schnüren
Die Sommersaison rückt immer näher und die Ungeduld wird immer greifbarer. Ob seitens der Reisenden oder der Tourismusbranche, die den Druck auf die Schweizer Regierung zunehmend erhöht, wie im 5. Tourismusgipfel letzte Woche deutlich wurde. Obwohl Experten weiterhin vor raschen Öffnungen warnen, soll der Bundesrat diese Woche ein weiteres Öffnungspaket schnüren wollen und den Kantonen zur Vernehmlassung unterbreiten. Dabei gehe es unter anderem um die Lockerung der COVID-Quarantäneregeln, laut SonntagsZeitung.
Die Corona-Pandemie macht das Reisen weltweit beschwerlich. Wer dennoch reist, muss die Einreisebestimmungen und Regeln vor Ort kennen – und sich bei der Rückreise aus einem Risikogebiet zehn Tage lang in häusliche Quarantäne begeben. Wenn Geimpfte mit Schweizer Wohnsitz nach Rückkehr aus einem Risikogebiet nicht mehr in Quarantäne müssten, würde ein wesentliches Hindernis für Ferienreisen wegfallen.
Strengere Kontrolle der PCR-Tests gefordert
Derzeit stehen mehrere klassische Sommerferiendestinationen wie beispielsweise die Malediven, Mexiko, Ägypten, die Türkei, Zypern sowie Kroatien auf der roten Liste des Bundesamts für Gesundheit – und somit die kommende Hauptsaison für den Tourismus-Sektor auf der Kippe. In der NZZ am Sonntag soll nun Globetrotter-CEO und SRV-Politikverantwortlicher André Lüthi einen Armee-Einsatz allfälliger COVID-Test-Sünder gefordert haben. Zuvor soll bekannt geworden sein, dass einige Airlines ihrer Pflicht nicht nachkämen, nur negativ Getestete an Bord von Flügen in die Schweiz zu lassen, wie es vom Bundesamt für Gesundheit vorgeschrieben ist. Zudem würden bei Ankunft in der Schweiz am Flughafen die Tests nicht kontrolliert.
Man sollte die PCR-Tests an den Flughäfen konsequent kontrollieren. Wir haben Bundesrat Alain Berset vorgeschlagen, zum Beispiel WK-Soldaten dafür einzusetzen.
André Lüthi, CEO der Globetrotter Group und SRV-Politikverantwortlicher
Gleichzeitig verlange Lüthi ein Ende der Risikoländer-Liste, wie sie aktuell vom Bundesamt für Gesundheit erstellt wird. Denn seiner Ansicht nach sei es nicht sinnvoll, die Quarantäne-Liste an die Fallzahlen in der Schweiz zu koppeln. Denn wenn hierzulande die Ansteckungen sinken, dann landen plötzlich Länder auf der Liste, die zuvor noch als sicher galten. Weiter befürchtet der Globetrotter-Chef, dass wenn in der Schweiz die Neuansteckungen weiter zurückgehen, auch wichtige Sommerdestinationen wie Griechenland als Risikoländer gelten könnten und wieder auf der Quarantäne-Liste landen, was die Hoffnungen der Branche für den Reisesommer zunichtemachen würde.
Ob ein Staat oder Gebiet auf die BAG-Liste der Risikoländer kommt, hängt unter anderem von seiner 14-Tages-Inzidenz ab. Diese Inzidenz sagt, wie viele Neuansteckungen es pro 100‘ 000 Personen in den letzten 14 Tagen gab. Wenn die Inzidenz eines Landes um mindestens 60 höher ist als die Inzidenz der Schweiz, kommt das Land auf die Liste.
Fazit zu den möglichen Lockerungen
Trotz weitgehender Lockerungen der Massnahmen gehen die gemeldeten Corona-Infektionen in der Schweiz zurück. Nun sollen weitere Lockerungen vom Bundesrat in Planung sein. Ob diese die Quarantäne-Regelungen für Geimpfte, die aus Risikogebieten einreisen umfassen, ist noch offen. Auch, ob Geimpfte weiterhin einen negativen COVID-Test vorlegen müssen, bevor sie in ein Flugzeug in die Schweiz steigen, ist ebenfalls offen. Der Bundesrat hat zwar Lösungen für die Tourismusbranche versprochen, wie diese konkret aussehen, wird sich allerdings noch zeigen müssen.
