Im gestrigen Tourismusgipfel wurden spezifische branchenspezifische Hilfsmassnahmen aus der Krise mit Bundespräsident Guy Parmelin diskutiert. Insbesondere kamen dabei weitere Öffnungsschritte, quarantänefreies Reisen und Investitionshilfen zur Sprache.

Gestern fand der 5. Tourismusgipfel der Schweiz statt. In diesem forderten die Schweizer Tourismusverbände weitere Öffnungsschritte, Optimierungen bei der Test- und Impfstrategie, quarantänefreies Reisen sowie finanzielle Unterstützung vom Bundesrat, wie das Fachmagazin HTR berichtet.

Reisefreiheit soll wieder hergestellt werden

Kaum ein Schweizer Wirtschaftssektor ist von der Corona-Krise so stark getroffen worden wie der Tourismus. Das Reisen und die damit einhergehende Reisefreiheit hat sich durch die Pandemie massiv verändert. Um eine Verbesserung der noch immer stark angespannten Lage herbeizuführen, trafen sich gestern Vertreter der Tourismusbranche und der Kantone zu einem virtuellen Tourismusgipfel mit Bundespräsident Guy Parmelin sowie Bundesrat Ueli Maurer und Bundesrat Alain Berset, dem bereits im April verschiedene Anliegen vorgetragen wurden. Gegenstand des Austausches war die aktuelle Situation und Aussichten für den stark angeschlagenen Schweizer Tourismus zu analysieren und Massnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise zu diskutieren.

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Der neue Impfpass lässt auf eine Verbesserung der Lage hoffen

Um ein wirtschaftliches Arbeiten für die gesamte touristische Wertschöpfungskette wieder zu ermöglichen, brauche es weitere Lockerungen, wie die Tourismusverbände forderten. Konkret geht es dabei um Öffnungen der Innenbereiche der Gastronomie und Lockerungen der Restriktionen im Messe- und Eventbereich. Ausserdem thematisiert wurde die Impf- und Teststrategie. Diese müsse von Bund und Kantonen dringend an Fahrt aufnehmen, damit bis Ende Juli alle impfwilligen Bürger ihre erste Impfung erhalten. Darüber hinaus wurde gefordert, die Testkapazitäten hochzufahren, insbesondere die Contact-Tracing-Aktivitäten.

Vor allem das grenzüberschreitende Reisen ist eine der wichtigsten Einnahmequellen für den Schweizer Tourismus. Daher setzt sich der Tourismussektor für eine rasche Einführung eines digitalen und international anerkannten Corona-Zertifikats ein, der das grenzüberschreitende Reisen für Geimpfte, negativ Getestete und Genesene wieder ermöglichen soll. Die Touristiker hielten zudem fest, dass die Schweiz vor allem Einreisen von Personen mit entsprechendem Nachweis erlauben soll.

Finanzielle Unterstützung gefordert

Damit die Schweiz auf dem internationalen Markt als Reiseland konkurrenzfähig bleibe, seien ausserdem zusätzliche Mittel für die Nachfrageförderung unerlässlich. Insbesondere die Verlängerung der Kurzarbeitsentschädigung von 18 auf 24 Monate, die elementar für die kurzfristige Überlebensfähigkeit vieler touristischer Unternehmen sind, wurde im Austausch mit dem Bundesrat angesprochen. Hierzu würden in der Bundesverwaltung allerdings bereits Vorarbeiten laufen. Zudem streben die Tourismusverbände aufgrund der noch immer anhaltenden Krise eine Verlängerung der Frist bei Härtefalllösungen an. Die aktuell geltende Regelung sieht vor, Verluste lediglich bis im Juni 2021 zu kompensieren.

Schweizer Flagge Luzern
Kaum ein Wirtschaftssektor ist von der Corona-Krise so stark getroffen worden wie der Tourismus

Damit diese Änderungen überhaupt umgesetzt werden können, müsse das Covid-19-Gesetz am 13. Juni 2021 von der Stimmbevölkerung allerdings noch angenommen werden. Aufgrund dessen engagieren sich die Tourismusverbände in einer gemeinsamen Kampagne für eine Befürwortung dieses Gesetzes. Zur Diskussion standen auch die Liquiditätsengpässe der gesamten Wertschöpfungskette des Tourismussektors. Mittel für Neu- und Ersatzinvestitionen fehlten, worunter die Wettbewerbsfähigkeit und die Innovationskraft des gesamten Sektors leiden würden. Um die Innovations- und Investitionsfähigkeit zu stärken, forderte die Branche am 5. Tourismusgipfel elementare Anpassungen bei den bestehenden Förderinstrumenten.

Ein erster entsprechender Vorstoss wurde von STV-Präsident Nicolo Paganini in der laufenden Sondersession eingereicht. Für Mai 2021 hat Bundespräsident Guy Parmelin bereits einen nächsten Tourismusgipfel in Aussicht gestellt. Dann soll auf die touristische Wintersaison 2020/2021 zurückgeblickt werden und ein Austausch über die vorgesehene Berichterstattung über die mehrjährige Tourismusstrategie sowie mögliche Massnahmen seitens der Tourismuspolitik zur Unterstützung des „Tourismus-Restarts“ nach Abklingen der akuten Pandemiephase stattfinden.

Fazit zum 5. Tourismusgipfel der Schweiz

Das Corona-Jahr 2020 wurde für die meisten Tourismusbetriebe zur Achterbahnfahrt. Auch zum Jahresbeginn 2021 bleibt bisher noch offen, wann die Menschen wieder ohne Restriktionen über die Grenzen reisen können. Um einen Ausweg aus der verheerenden Lage der Branche zu schaffen, fand gestern der 5. Tourismusgipfel der Schweiz statt, in dem Tourismusverbände Bundespräsidenten Guy Parmelin ihre Anliegen präsentierten. Konkrete Massnahmen wurden noch keine erarbeitet, allerdings hat Bundespräsident Guy Parmelin einen nächsten Tourismusgipfel in Aussicht gestellt, der schon im Mai 2021 stattfinden soll.

Autor

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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