Dass die koreanische Fluglinie Asiana Airlines in nicht unwesentlichen finanziellen Schwierigkeiten steckt, dürfte inzwischen allgemein bekannt sein. Auch, dass Asiana inzwischen sogar einen Staatskredit erhalten und ein Sparprogramm gestartet hat.

Nun geht die Airline mit ihren Sparmassnahmen aber nochmal einen beachtlichen Schritt weiter und wird ab dem 1. September diesen Jahres keine Tickets für die eigene First Class mehr anbieten. Dieser Verkaufsstopp gilt dabei für alle Routen von Asiana Airlines. Allerdings verschwinden die ausschliesslich im Airbus A380 verbauten First Class-Sitze nicht einfach, sondern werden künftig als Business Class-Suiten verkauft.

Business Class Suiten statt First Class-Sitze

Bereits in der Vergangenheit stampfte Asiana Airlines ihr First Class-Angebot deutlich ein und entfernte die höchste Reiseklasse aus ihren Maschinen des Typs Boeing 777 und 747. So kam es, dass nur noch das Flaggschiff – der A380 – über eine First Class verfügte. Doch auch dem verbleibenden Angebot geht es nun an den Kragen. Dabei wird die Airline allerdings nicht die Sitze aus den Superjumbos entfernen. Denn diese möchte man künftig als “Business Class Suiten” mit einem entsprechenden Aufpreis verkaufen.

Asiana First Class Airbus A380 Sitz 5

Dabei wird vom dann ehemaligen First Class-Produkt aber auch sonst weiter nicht wirklich etwas übrig bleiben, also weder vom hochkarätigen Service noch von anderen exklusiven Annehmlichkeiten. Allerdings scheint bei Buchung der Business Class-Suiten immerhin die Nutzung der First Class Lounge am Flughafen von Seoul Incheon enthalten sein. Asiana Airbus A380Insgesamt finden sich zwölf First Class-Sitze an Bord der insgesamt sechs Airbus A380 in der Flotte von Asiana Airlines. Folgende Routen werden aktuell von den Superjumbos der Südkoreaner bedient und sind ab dem 1. September entsprechend von den Änderungen betroffen:

 

  • Seoul – Frankfurt, Flugnummern: OZ 541/542
  • Seoul – New York, Flugnummern: OZ 222/221
  • Seoul – Los Angeles, Flugnummern: OZ 202/201

Besonders relevant ist für Deutschland natürlich die Strecke von Seoul nach Frankfurt, die täglich bedient wird und eine von gleich mehreren First Class Strecken von asiatischen Airlines an das Hub der Lufthansa darstellt.

Keine First Class Prämienbuchungen mehr bei Asiana

Die angewandte Buchungsklasse der “neuen” Business Class-Suiten des Star Alliance-Mitglieds Asiana Airlines wird dabei J sein. Das heisst auch, dass Ihr die Suiten voraussichtlich nicht mit Meilen buchen könnt, sondern eben nur normale Business Class Tickets. Diese können dann vermutlich gegen eine Gebühr in die Business Class Suiten upgegradet werden. Dies ist auch insofern schade, dass Asiana Airlines bislang immer sehr viele First Class Sitze für Award-Reservierungen freigegeben hat, auch auf der Route von Frankfurt nach Seoul.

Asiana First Class Kaviar

Auch unser Kollege Jan konnte die Asiana First Class im Rahmen einer Award-Buchung testen und war von seinem Erlebnis in der First Class der Koreaner sehr angetan. Wenn Ihr auch noch einmal die echte First Class von Asiana testen möchtet, habt Ihr noch bis zum 31. August 2019 die Chance. In diesem Zeitraum gibt es noch einige Verfügbarkeiten für First Class Flüge auf der Strecke von Frankfurt nach Seoul. Einsetzen könnt Ihr dafür zum Beispiel Miles & More Meilen, wobei auch die Nutzung von SAS EuroBonus Meilen für First Class Flüge einen guten Gegenwert darstellt.

Fazit zur Abschaffung der Asiana First Class

Das grosse Sparprogramm der zweitgrössten Airline aus Südkorea zieht weiter seine Bahnen und fordert ein weiteres, grosses Opfer: Die First Class wird zum 1. September hin komplett eingestellt werden. Im Nachhinein dürfte dieser Schritt denn auch nicht allzu überraschend kommen, zumal die Asiana First Class als ein A380-exklusives Produkt eh schon als recht rar angesehen werden kann, allerdings auch auf der Strecke von und nach Deutschland eingesetzt wird. Immerhin finden die First Class-Sitze in Form eines neuen Angebots von Business Class Suiten eine neue Verwendung, wobei abzuwarten bleibt, ob der Bedarf für solche Suiten überhaupt besteht und inwiefern es der angeschlagenen Airline weiterhelfen wird. Auch die genauen Preise für diese Suiten bleibt abzuwarten.

Autor

Nachdem Alex in den ersten 5 Jahren seines Lebens mehr Zeit in Airbussen als in normalen Bussen verbracht hat, war das Hobby schon früh festgelegt: Fliegen. Egal ob in einer Turboprop oder einem A380, egal ob Holzklasse oder Premium: Der Weg ist das Ziel. Und wer kann schon behaupten in 12 Tagen New York, Singapur, Tokyo, Lissabon und Oslo mit Flügen in der Business Class verbunden zu haben?

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