Die laufenden Diskussionen über eine zusätzliche finanzielle Unterstützung für die schwer verschuldete Air France-KLM erfordern jede Menge Geduld. Ob die Gruppe mit einer weiteren Finanzspritze rechnen kann, bleibt bislang ungewiss.

Wie für viele andere europäische Fluggesellschaften auch wird die lang anhaltende Krise mit erneuten Verschärfungen der Einreisebestimmungen auch bei Air France-KLM zunehmend problematischer. Auch im neuen Jahr bleiben die Buchungszahlen am Boden und die Bereitschaft zu weiteren Hilfsgeldern ist vonseiten der niederländischen ebenso wie der französischen Regierung eher geringfügig. Die Holdinggesellschaft hält sich derzeit noch mit den rund 10,4 Milliarden Euro, welche die Gruppe Anfang des Jahres durch eine staatlich unterstützte Rettungsaktion erhalten hat, über Wasser. Bereits seit einigen Monaten hofft Air France-KLM auf weitere sechs Milliarden Euro – bislang vergebens!

Finanzhilfen bei Air France-KLM neigen sich dem Ende

Dass Air France-KLM wie die meisten Fluggesellschaften gerade erneut verstärkt um ihre Zukunft bangen muss, kommt wenig überraschend.  Besonders die Unsicherheit über die kommende Zeit ist trotz Impfprozess grösser denn je, was es den Airlines zusätzlich erschwert auf finanzieller Ebene zu planen. Hintergrund dafür sind die Gespräche zu den europaweiten Verschärfungen der Lockdown-Massnahmen, die sich zunächst nochmals erschwert auf die Flugbranche auswirken könnten. Mit Blick auf das Interesse der Staaten an der Rettung der Airline hätte man im Grunde genommen davon ausgehen können, dass die dringend notwendige finanzielle Unterstützung, die die Gruppe seit einigen Monaten von beiden Aktionären gefordert hatte, bereits im Gang sei – doch momentan scheint eher das Gegenteil der Fall zu sein.

Air France 2

Der CEO Ben Smith hatte dazu bereits im vergangenen September angesprochen, dass die Summe der erhaltenen Finanzierungshilfen Anfang des Jahres 2020 gerade für ein Jahr ausreichend seien – der Zeitraum und die noch übrigen finanziellen Mittel neigen sich langsam dem Ende und der Schuldenberg in Höhe von mehrern Milliarden Euro, der sich bis November letzten Jahres bei Air France-KLM aufgetürmt hatte, dürfte die Gruppe auch zunehmend unter Druck setzen. Laut Medienberichten zufolge, verlaufen die Diskussionen über weitere Finanzgelder sehr schleppend und die Bereitschaft zur Unterstützung der Gruppe ist bei beiden Anteilseignern eher gering, wie aero.de zuletzt berichtet hatte. Somit hat sich bislang auch kein Fortschritt zu einer Vereinbarung von weiteren Unterstützungsgeldern ergeben. Laut Informationen der niederländischen Zeitung Financieele Dagblad halten sich die Bemühungen von beiden Seiten sehr in Grenzen.

Niederländer wollen ausschliesslich in KLM investieren

Dass sich die beiden Aktionäre bei der Unterstützung und Rettung ihrer Airline aktuell mehr oder weniger im Hintergrund halten, kommt sehr unerwartet. Für grössere Verwunderung sorgt aber die Haltung der Niederländer, die, wenn überhaupt ausschliesslich in KLM investieren würden, und nicht der Holdinggesellschaft gemeinsam unter die Arme greifen wollen. Aber auch auf französischer Seite ist die Einstellung mehr als schockierend.

Air France-KLM ist keine richtige Gruppe, sie teilen wenige Sparten ihres Betriebes und die Niederländer haben jede Menge Macht. Es stellt sich die Frage, was wir tun sollten und ob wir es gemeinsam tun sollten.

Staatssekretär, Jean-Baptiste Djebbari

Air France-KLM muss wohl auch in der kommenden Zeit weiter bangen und hoffen, dass sich einer der Anteilseigner doch noch bereit erklärt die Gruppe durch Staatshilfen zu retten. Der Impfprozess dürfte zwar wieder etwas Hoffnung für eine Rückkehr zur Normalität bringen, die hohen Infektionszahlen in Europa schaffen es diese aber momentan wieder zunichtezumachen, da in vielen Ländern bereits ein verschärfter Lockdown vor der Tür steht. Man darf gespannt bleiben, wie es mit der Rettung der Air France-KLM künftig weitergeht!

Fazit zur prekären Lage von Air France-KLM

Air France-KLM wird sich wohl noch weiter gedulden müssen. Nachdem die Gruppe im November bereits ihren Tiefpunkt mit einem enormen Schuldenberg und hohen Geldabfluss erreicht und finanzielle Unterstützung bei ihren Anteilseignern eingefordert hatte, ist die Airline diesbezüglich keinen Schritt weiter gekommen. Weder die Niederländer noch die Franzosen haben sich bis heute dazu bereit erklärt der Gruppe mit weiteren Hilfsgeldern unter die Arme zu greifen, was für Air France-KLM zunehmend problematischer wird!

Autorin

Seitdem Karolin als Schülerin an einem Austauschprogramm in Frankreich teilgenommen hat, wächst täglich ihre Begeisterung für das Reisen und Entdecken neuer Länder und ihre Leidenschaft für die französische Sprache.

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