Die Unfalluntersuchungsbehörde aus Äthiopien hat den Abschlussbericht zum Flugzeugabsturz der Boeing 737 MAX im Jahr 2019 veröffentlicht. Kritik an der Darstellung kommt von der amerikanischen Flugsicherheitsbehörde.

Die beiden Abstürze der Boeing 737 MAX Flugzeuge beschäftigen immer noch viele Experten. Zwischen den jeweiligen Untersuchungsbehörden aus Äthiopien und den USA herrscht jedoch Uneinigkeit über den Ablauf der Geschehnisse des zweiten Absturzes der Boeing 737 MAX. Relevante Faktoren seien nach Meinung der zuständigen Behörde National Transportation Safety Board (NTBS) auser Acht gelassen worden, wie aerotelegraph berichtet.

Uneinigkeit über den genauen Ablauf des Unglücksfluges ET302

Die amerikanische NTBS kritisiert den veröffentlichten Abschlussbericht der äthiopischen Behörden zum Absturz der Boeing 737 MAX scharf. Zwar sind beide Seiten einig, dass die grundsätzliche Unfallursache eine Fehlfunktion des Maneuvering Characteristics Augmentation System (MCAS) war, jedoch bemängelt die NTBS das Ausserachtlassen anderer wichtiger Faktoren. Die NTBS weist auf die Möglichkeit hin, dass ein Vogelschlag den MCAS Sensor beschädigt haben könnte. Zudem stellt man klar, dass das Flugzeug trotz der Fehlfunktion weiterhin steuerbar und flugtauglich geblieben wäre, hätten die Piloten die manuelle, elektrische Trimmung genutzt. Der Airline habe man schon Monate vor dem Absturz entsprechende Handlungsempfehlungen gegeben.

Boeing 737 MAX
Die Boeing 737 MAX war über einen langen Zeitraum gegroundet

Das Fehlen von Informationen über die Leistung der Flugbesatzung schränkt die Möglichkeit ein, umfassendere und ebenso wichtige Sicherheitsprobleme anzugehen.

Statement NTBS

Des Weiteren kritisiert die Behörde, dass der Abschlussbericht keine vollständige Abschrift der Daten des Stimmenrecorders im Cockpit enthält. Hier hätten die äthiopischen Behörden eigene Kommentare hinzugeschrieben und so die tatsächlichen an Bord gefallenen Wörter verschleiert. Zudem wehrt man sich seitens der NTBS gegen den Vorwurf, wichtige Informationen über den ersten Absturz der Boeing 737 MAX von Lion Air gegenüber Ethiopian Airlines vorenthalten zuhaben. Ein aktualisiertes Handbuch sei schon am 3. Dezember 2018 der Airline übergeben worden.

Fazit zum Abschlussbericht des Boeing 737 MAX Absturzes

Die amerikanische als auch die äthiopische Untersuchungsbehörde sind sich im Grunde über die Absturzursache einig. Der fehlerhafte MCAS Sensor drückte das Flugzeug nach unten und es kam so letztendlich zum Absturz. Inwiefern die Piloten das Problem hätten erkennen und den Absturz verhindern können, ist und bleibt ein grosses Streitthema. Vor allem, da Ethiopian Airlines mehrfach Nachfragen an Boeing nach Erhalt des aktualisierten Handbuchs geschickt hat, die unbeantwortet blieben. Auch für die Theorie, dass der Ausfall des Sensors aufgrund eines Vogelschlags passierte, präsentiert die NTBS keinen einzigen Beweis. Demzufolge bleibt ein bitterer Beigeschmack, da man allem Anschein nach den amerikanischen Flugzeugbauer Boeing aus der Schusslinie nehmen will.

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