Auch wenn die Quarantäneliste nur zehn Tage in Kraft gesetzt wurde, hat sie bei den Airlines Swiss, Edelweiss und Co. trotzdem ihre Spuren hinterlassen.
Nachdem Ende November die neue Corona-Variante Omikron bekannt gegeben wurde, überschlugen sich die Neuigkeiten international. So auch in der Schweiz. Nachdem das BAG ein Verbot von Flügen aus dem Süden von Afrika ausgesprochen hatte, gaben sie kurze Zeit später, am 26. November die Quarantäneliste bekannt. Zu Beginn waren grösstenteils Länder im Süden von Afrika aufgelistet, doch bereits ein Tag später folgte ein Update mit Ländern wie den Niederlanden, Ägypten und Grossbritannien. In diesem Tempo füllte sich die Liste weiter. Nachdem sich einige Stimmen aus der Reisebranche stark gegen die Quarantäneliste ausgesprochen haben, kam es per 04. Dezember zum Ende der Liste und zum Anfang des neuen Testregimes. Auch wenn die Liste lediglich zehn Tage zum Zug kam, spüren die Schweizer Airlines doch noch heute die Folgen davon, wie Aerotelegraph berichtet.
“Kurzzeitige Stornierungen in allen Wintermonaten”
Die Schweizer Airlines berichtet über ein richtiges “Dezemberloch”, dass aufgrund der Quarantäneliste des BAGs entstanden. Während zehn Tagen waren insgesamt 19 Länder als Orte der besorgniserregenden Virusvariante eingestuft worden, darunter auch beliebte Schweizer Winterdestinationen wie Ägypten. Und auch nach Beendung der Quarantäneliste konnten sich die Buchung nicht mehr erholen, wie Edelweiss beschreibt:
Der Dezember hat sich vom Schock nicht erholen können. Ab dem damaligen Zeitpunkt waren die Buchungen praktisch bei null.
Andreas Meier, Sprecher der Lufthansa-Tochter Edelweiss
Ähnlich sieht es bei Swiss aus. Auch sie berichten von einigen Stornierungen auch nach der Aufhebung der Quarantäneliste. Es liegt eine Verunsicherung in der Luft:
Durch die zwischenzeitliche Einführung der Quarantänebestimmungen kam es kurzzeitig zu Stornierungen in allen Wintermonaten.
Michael Stief, Swiss-Sprecher
Im gleichen Boot sitzt auch die Airline Chair. Auch sie sprechen von einer bescheidenen Nachfrage. Dabei war bei ihnen die Destination Ägypten entscheidend:
Seit Ägypten auf der Liste war, hat sich die Nachfrage nicht mehr erholt.
Airline Chair
Neues Jahr, neues Glück?
Edelweiss sieht relativ zuversichtlich ins 2022, besonders was warme Destinationen wie die kanarischen Inseln oder die Malediven angeht:
Wir sehen aktuell wieder Buchungseingänge für den Januar.
Andreas Meier, Sprecher der Lufthansa-Tochter Edelweiss
Anders als Edelweiss hält sich Swiss zum aktuellen Zeitpunkt noch zurück, mit Aussagen, wie sich die Buchungszahlen fürs neue Jahr entwickeln. Jedoch reagieren sie auf das Dezemberloch wie folgt:
Aber wir haben unser Flugprogramm entsprechend auf Stabilität hin ausgerichtet, vorausgesetzt, es kommt nicht zu erneuten Restriktionen
Michael Stief, Swiss-Sprecher
Fazit zu den Folgen für Swiss und Co. der Quarantäneliste
Zehn Tage, 19 Länder – die Quarantäneliste war nicht von besonders langer Dauer, doch wirkt sich noch immer nachhaltig auf das Reiseverhalten von einigen Schweizerinnen und Schweizern aus. Und auch das neue Testregime birgt einige Konsequenzen für Reisende, auch wenn gewisse Einreiseregeln per 20. Dezember erleichtert worden sind. Sind wir gespannt, wie das Buchungsverhalten im neuen Jahr sich entwickeln wird.
