Thai Airways hat Pläne für die zukünftige Flotte bekannt gegeben – neben einigen anderen Langstreckenjets werden vor allem der Airbus A380 und die Boeing 747 keine Rolle mehr spielen.

Schon zum Beginn der Pandemie kam die stark kriselnde Fluggesellschaft Thai Airways ins Wanken und musste in die eigenverantwortliche Insolvenz gehen. Im Rahmen einiger Restrukturierungsmassnahmen hat die Fluggesellschaft nun die zukünftige Flotte vorgestellt. Wie bei vielen anderen Fluggesellschaften werden der Airbus A380 und die Boeing 747 dabei kein Bestandteil der Flotte mehr sein, wie simpleflying.com berichtet.

Thai Airways reduziert Langstreckenflotte massiv

Thai Airways hat in den letzten Monaten viele Massnahmen unternommen, um schnell an finanzielle Mittel zu gelangen. Die sind auch dringend notwendig, da sich die Fluggesellschaft seit Mai bereits im Insolvenzverfahren befindet. Im Zuge dessen wurde die gesamte Boeing 747-Flotte und Teile der Airbus A380-Flotte zum Verkauf gestellt. Nun veröffentlicht die Fluggesellschaft detailliertere Flottenpläne für die Zukunft. Dabei wird klar, dass die Grossraumjets des Typs A380 und B747 keine Rolle mehr in der Planung spielen. Zu diesen beiden Typen gesellen sich aber noch weitere Modelle von Airbus und Boeing für die Langstrecke.

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Nach aktuellen Berichten wird Thai Airways damit alle Airbus A330-300, A380-800 sowie Boeing 747-400 und 777-200 ausmustern. Damit verbleibt eine deutlich minimierte, aber junge Flotte bestehend aus Airbus A350 sowie Boeing 777-300 und 787 Dreamliner. Von den neuen Flottenplänen ist natürlich und vor allem das fliegende Personal betroffen. Dementsprechend hat die Fluggesellschaft bereits knapp 400 Piloten entlassen. Damit folgt Thai Airways gezwungenermassen den Schritten anderer Fluggesellschaften, die ebenfalls die Jumbos von Airbus und Boeing ausgemustert haben. Der Plan für die neun Boeing 747-400 sollte eigentlich sein, dass diese erst im Jahr 2024 die Flotte verlassen.

Eine Welt ohne Airbus A380 und Boeing 747

Traurig, aber die harte Realität – auch andere Fluggesellschaften schicken ihre Grossraumjets zu Zerlegungsspezialisten oder versuchen diese noch zu verkaufen. Überraschend ist dennoch der Fakt, dass Thai Airways bereits jetzt beschliesst die komplette Airbus A330- sowie A380-Flotte auszumustern. Wäre dieser Schritt vielleicht noch beim Doppeldecker nachvollziehbar, fehlt ein wenig das Verständnis beim A330, ist dieses Muster doch ein sehr beliebtes und effizientes Flugzeug im asiatischen Raum. Die A330-Flotte bestand aus 15 Flugzeugen mit einem durchschnittlichen Alter von knapp über zehn Jahren. Drei dieser Flugzeuge befinden sich bereits in Bordeaux im sogenannten “Long-Term-Storage”. Die A380-Flotte ist mit einem durchschnittlichen Alter von knapp über acht Jahren sogar noch jünger. Alle sechs Flugzeuge befinden sich aktuell in Thailand, wo sie auch verweilen sollen.

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Damit verbleiben lediglich noch zwölf Airbus A350-900, zwanzig Boeing 777-300 in der Standard- und der ER-Variante sowie acht Boeing 787 vom Typ -8 und -9 in der Flotte von Thai Airways – Das sind nur noch 40 von ursprünglich über 60 Flugzeugen. Damit könnte die Fluggesellschaft endlich den Forderungen nach einem Restrukturierungsprogramm nachkommen. Diese Pläne wurden schon mehrmals vergeblich seitens der Regierung und Banken gefordert, sind aber essenziell für die dringend benötigten Kredite. Das hauptsächliche Problem liegt hier bei einer Vielzahl an Kreditgebern und Insolvenzverwaltern, die eine gemeinsame Linie bisher missen lassen.

Fazit zu den Flottenplänen von Thai Airways

Thai Airways bewegt sich weiterhin sehr mühselig aus der Krise. Immerhin schafft es die Fluggesellschaft erste Zukunftspläne zu präsentieren, auch wenn es sich hierbei zunächst um Berichte aus Kreisen der Fluggesellschaft handelt. Dennoch scheinen die Pläne konkret und nicht unrealistisch. Dabei ist es vor allem schade zu sehen, dass sich eine weitere Fluggesellschaft gezwungen sieht den Airbus A380 und die Boeing 747 gänzlich auszumustern.

Autor

Seit Alex zum ersten Mal im Alter von 3 Jahren geflogen ist, wollte er das Flugzeug eigentlich nicht mehr verlassen. Bis heute riss seine Faszination fürs Fliegen nicht ab, weshalb er sich entschlossen hat, Euch an seinen Erfahrungen und Tipps teilhaben zu lassen.

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