Auch die Schweiz hat mehrere Tausend Schweizer zu Beginn der Pandemie zurück in die Heimat geflogen. Diese sind jedoch nicht vollumfänglich ihrer Pflicht zur Rückzahlung nachgekommen.

Mehrere Millionen Franken an Kosten sind bei den Repatriierungsflügen im Frühjahr 2020 entstanden, die auch zum Teil den Reisenden in Rechnung gestellt wurden. Dabei sind noch immer mehrere Hunderttausend Franken fällig. Inkassoverfahren wurden in den knapp 400 Fällen bereits eingeleitet, wie srf.ch berichtet.

Inkassoverfahren laufen in 367 Fällen

Weltweit sassen zu Beginn der Corona-Pandemie tausende Touristen in entfernten Ländern fest, darunter auch einige Schweizer. Die Regierungen unterschiedlicher Nationen organisierten mit aller Kraft sogenannte Rückholflüge, um den Reisenden eine Rückkehr in ihre Heimatländer zu ermöglichen. Auch Schweizer Touristen sind mithilfe diverser Repatriierungsflüge nach Hause geflogen worden. Im Frühjahr 2020 wurden so 4’200 Menschen mit 35 Flügen in die Schweiz zurückgebracht. Mehrere Millionen Franken an Leistungen sind dabei fällig geworden. 7,5 Millionen Franken wurden davon den Reisenden in Rechnung gestellt.

Trollinho WdjjL79d5wg Unsplash

Dabei bleiben dem Bund noch offene Rechnungen im Umfang von 600’000 Franken, die nicht bezahlt wurden. 6,9 Millionen Franken wurden dementsprechend immerhin schon zurückgezahlt, was etwa 92 Prozent entspricht. Bei den noch offenen 600’000 Franken geht es konkret um 367 Fälle, die noch zur Kasse gebeten werden sollen. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) teilte am Freitag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit, dass entsprechende Inkassoverfahren bereits eingeleitet wurden. Weitere Repatriierungsflüge für Schweizer werden derweil ausgeschlossen. Qantas führte dafür zuletzt einen spektakulären Rückholflug durch und flog dabei über die Antarktis.

054E684B 7862 42A8 850B FE14E66B656F

Auch Deutschland sah sich früh mit einer ähnlichen Situation konfrontiert. Bei der grössten organisierten Rückholaktion der Bundesregierung wurden alleine 67’000 Deutsche und EU-Bürger wieder nach Hause geflogen – insgesamt wurden 240’000 Reisende zurück nach Hause gebracht. Im Frühjahr war noch immer ein Grossteil der Rechnungen aus der Rückholaktion offen. Im März wurden lediglich ein Fünftel der Kosten von Passagieren, Airlines und Reiseveranstalter, die sich alle ebenfalls an der Aktion finanziell beteiligen mussten, abkassiert. Gleichzeitig klagten mehrere Passagiere gegen die dadurch entstandenen Kosten.

Fazit zu den offenen Rechnungen

Ähnlich wie in Deutschland sind auch hierzulande nicht alle Reisenden der Pflicht nachgekommen, die offene Rechnung für die organisierten Rückholflüge zu begleichen. In tatsächlichen Zahlen bedeutet das: 367 Fälle mit einem Umfang von 600’000 Franken sind noch offen. Entsprechende Inkassoverfahren wurden in allen Fällen eingeleitet. Immerhin: 6,9 Millionen Franken wurden bereits zurückgezahlt.

Autor

Seit Alex zum ersten Mal im Alter von 3 Jahren geflogen ist, wollte er das Flugzeug eigentlich nicht mehr verlassen. Bis heute riss seine Faszination fürs Fliegen nicht ab, weshalb er sich entschlossen hat, Euch an seinen Erfahrungen und Tipps teilhaben zu lassen.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.