Am Mittwoch stürzte eine Boeing 737 von Ukraine International Airlines nahe der iranischen Hauptstadt Teheran ab. Alle Insassen des Fluges verloren ihr Leben. Der tragische Absturz bewegt die ersten Fluggesellschaften zur Streichung der Flugverbindungen nach Teheran. Als Folge fliegen die Lufthansa und ihre Konzerntöchter, darunter Swiss, Austrian Airlines, Brussels Airlines und Eurowings, bis einschliesslich 20. Januar nicht in die iranische Hauptstadt Teheran.

Absturzursache bisher ungeklärt

Die Regierungen in Kanada und Grossbritannien berichteten von Informationen, die auf den Abschuss durch eine iranische Rakete hinweisen. Ein Video, aufgenommen nahe des Unglücksort, soll den Einschlag einer Boden-Luft-Rakete beweisen. Diese Theorie wird US-Medienberichten zufolge auch in den USA verfolgt, Iran wies Spekulationen über einen Abschuss zurück. Grundsätzlich handelt es sich bei allen möglichen Szenarien um reinste Spekulationen. Führte ein technischer Fehler oder gar menschliches Versagen zum Absturz – das muss in den nächsten Wochen und Monaten von Experten untersucht werden.

Ukraine International Airlines Boeing 737
(Bildquelle: Anna Zvereva / wikipedia.com)

In einer politisch erhitzten Region schüttet der tragische Flugabsturz zusätzlich Öl ins Feuer. Nach der Tötung eines iranischen Generals seitens der US-Armee folgte ein iranischer Vergeltungsschlag auf amerikanische Stützpunkte im Irak. Der Absturz von PS752 könnte eine weitere politische Debatte erzeugen.

Fluggesellschaften setzen Flüge nach Teheran aus

Im Zuge der unklaren Sicherheitslage für den Luftraum rund um den Flughafen in Teheran empfiehlt das Bundesluftfahrtamt deutschen Fluggesellschaften derzeit den Luftraum um Teheran zu meiden. Ein generelles Verbot wurde allerdings nicht ausgesprochen. Die Lufthansa Gruppe hält sich an die Empfehlung des Bundesluftfahrtamts. Sowohl die Lufthansa als auch ihre Konzerntöchter Swiss, Austrian Airlines, Brussels Airlines und Eurowings, fliegen den Flughafen in Teheran bis einschliesslich 20. Januar 2020 nicht an.

Lufthansa Airbus A330

Bereits am Donnerstag hatte die Fluggesellschaft den Flug LH600 nach rund 90 Minuten Flugzeit zurückkehren lassen. Zum Zeitpunkt befand sich das Flugzeug im rumänischen Luftraum und nur wenige Kilometer von Bukarest entfernt. Gegen 20:30 Uhr landete der Airbus A330-300 wieder am Frankfurter Flughafen. Der abendliche Flug von Austrian Airlines nach Teheran durfte das geplante Ziel ebenfalls nicht anfliegen. Nachdem Spekulationen um einen möglichen Abschuss bekannt wurden, reagierte die Fluggesellschaft umgehend und lenkte den Flug nach Sofia um.

Wie reagieren weitere Fluggesellschaften?

Die US-Luftfahrtaufsicht FAA untersagte Airlines aus den USA den Überflug über die Region. Somit dürfen zivile Flugzeuge nicht mehr über den Irak, Iran, den Persischen Golf sowie den Golf von Oman fliegen, teilte die Behörde mit. Die ukrainische Luftfahrtbehörde sprach ebenfalls ein Verbot für Flüge in den Iran aus. Die russische Luftfahrtbehörde rät russischen Fluggesellschaften lediglich von Flügen in die Konfliktregion ab, woraufhin Aeroflot den nächsten Flug strich. Planmässig sollte Flug SU512 am 11. Januar 2020 von Moskau nach Teheran fliegen. Ob der Flug tatsächlich durchgeführt wird ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar.

Air France und KLM strichen die Überflüge beider Länder bis auf Weiteres. Dies sei lediglich eine Vorsichtsmassnahme, so die Airlines. Flüge mit Zielen in Südostasien oder den Vereinigten Arabischen Emiraten werden umgeleitet. Die Umwege verursachen eine minimale Verspätung, je nach Flugziel, von maximal zwölf Minuten. Darüber hinaus strichen Emirates und Flydubai die Flüge nach Bagdad. Zudem meiden eine Vielzahl von Fluggesellschaften, wie beispielsweise Singapore Airlines und Qantas, die Gefahrenzone und umfliegen sie weiträumig.

Fazit zu den Flugstreichungen der Lufthansa Gruppe

Solange die Situation im Iran und Irak derartig angespannt bleibt, blicken die Luftfahrtbehörden aller Länder weiterhin kritisch auf die Gefahrenzone. Die Fluggesellschaften legen grossen Wert auf die Sicherheit ihrer Passagiere und des Kabinenpersonals. Wenngleich es wichtig ist, dass Menschen sowohl aus dem Iran als auch in den Iran reisen können, hat die Sicherheit höchste Priorität. Daher sind Flugstreichungen die logische Konsequenz auf die aktuelle Situation, gerade nach dem tragischen Absturz eines Flugzeuges.

Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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