Anfang des Jahres hörten wir bereits von den ambitionierten Plänen der neuen Airline Beond, die ausschliesslich mit einer Business Class Ausstattung unter anderem von der Schweiz aus auf die Malediven fliegen möchte. Nun gibt die Airline mehr Details zu ihrem Start bekannt.

Als erste “Premium Leisure Airline” der Welt präsentierte sich Beond heute vor der Presse. Der neue Luxus-Player der Airline-Industrie möchte im November an den Start gehen und zunächst München und Zürich mit den Malediven verbinden. Dadurch ist sie die erste Konkurrenz von Edelweiss, die bisher als einzige Airline Direktflüge von Zürich auf die Malediven angeboten hat, so abouttravel.ch. Zum Einsatz kommt dabei ein Airbus A319, der über 44 Business Class Plätze verfügt, die sich allesamt zu flachen Betten umbauen lassen. Was die Airline besonders macht und wie sie sich auf einem umkämpften Markt behaupten will, beantwortete die Geschäftsführung rund um CEO Tero Taskila heute in einem Pressetermin.

Mit einem Narrow-Body Flugzeug auf die Malediven

Am 15. November hebt der Erstflug von Beond von München nach Malé auf den Malediven ab. Zwei Tage später folgt dann Zürich. Diese beiden Städte wurden nach einer ausgiebigen Marktanalyse als Erste für Europa ausgewählt, da die Nachfrage nach Flügen auf die Malediven aus diesen Regionen besonders hoch ist.

Malediven, Insel, Meer

Als dritte Stadt, die Beond künftig mit den Malediven verbinden will, steht Riyadh auf dem Plan. Die Hauptstadt Saudi-Arabiens soll bereits am 9. November das erste Mal angeflogen werden. Tatsächlich werden die Flüge aus Europa aber auch alle einmal in Riyadh halten – für einen kurzen Tankstopp, bei dem die Gäste an Bord bleiben. Bis Ende des nächsten Jahres sollen dann bis zu 14 Ziele angeflogen werden. Mögliche Kandidaten sind Düsseldorf, Berlin, Hamburg, aber auch Wien oder Paris.

We are thrilled to announce Munich and Zurich as launch cities for Beond. Our customers there will enjoy an incredible premium leisure experience on their way to Maldives, a beautiful destination. Our team is hard at work preparing for service launch with a goal to exceed every expectation of our first customers from the moment they book with us.

Chief Commercial Officer Beond, Sascha Feuerherd

Zunächst nimmt Beond den Betrieb nur mit einer einzigen Maschine auf – einem Airbus A319, der vorab für Sundair im Einsatz war und seit der Übernahme komplett umgebaut wurde. Für die einen mag es eine ungewöhnliche Vorstellung sein, mit einem Schmalrumpfflugzeug eine solch weite Strecke zurückzulegen, wenn man sonst die grossen Maschinen von den Konkurrenten Emirates, Etihad oder Turkish Airlines im Blick hat. Allerdings sieht die Geschäftsführung von Beond hier überhaupt kein Problem – das Argument: Privatjets, die für noch mehr Luxus stehen, sind viel kleiner als die Maschinen der grossen Konkurrenten.

Beond Airline

Bei der künftigen Flottenplanung setzt Beond auf Einfachheit. Laut den aktuellen Plänen wird die nächste Maschine ein Airbus A321. Er soll zum Winter hin zur Flotte hinzustossen. Der Airbus A321 und der Airbus A319 sollen dann die beiden einzigen Modelle der Flotte sein. Die Anschaffung von Widebody Flugzeugen steht zunächst nicht zur Debatte. Insgesamt möchte man die Flotte bis Ende nächsten Jahres dann auf 8 bis 10 Flugzeuge erweitert haben. Den Ansatz der Einfachheit bringen die Geschäftsführer aus ihrer Vergangenheit bei Low-Cost Carriern mit. Von deren Geschäftsmodellen möchte sich die neue Luxus-Airline etwas abschauen.

Was erwartet Passagiere an Bord?

Das Besondere an Beond ist, dass die Maschinen der Airline ausschliesslich über eine Business Class Ausstattung verfügen. Im Airbus A319 wird es Platz für 44 Passagiere geben, die allesamt ihre Sitze in flache Betten verwandeln können. Viele Details zur genauen Ausgestaltung des Sitzes gibt es noch nicht, ausser dass man mit italienischen Ausstattern zusammengearbeitet hat. Auch bei Angaben zum In-Flight-Entertainment sowie zum Catering hielten sich die Geschäftsführer bei der Pressekonferenz bedeckt.

Beond Sitz

Bezüglich der Unterhaltungsmöglichkeiten kündigten sie aber an, dass es hier ein innovatives Konzept geben wird, bei dem die Screens nicht im Sitz verbaut sein werden.

Eine Thematik, die die Airline noch beschäftigt, ist die Nutzung der Terminals. Als Airline mit einem Luxusanspruch, wäre es wünschenswert, nicht über die normalen Wege gehen zu müssen. Allerdings sind die Flugzeuge für die meisten Privatjetterminals zu gross. Hier hofft die Airline allerdings noch auf gute Lösungen, die die Reiseerfahrung auch am Boden noch weiter aufwertet.

Tickets ab 2’000 US-Dollar für eine Richtung

Ab sofort kann man auf der Webseite der Airline Tickets erwerben. Mit ihren Preisen möchte die Airline Premium-Kunden ansprechen, allerdings weit unter dem Preisniveau von Privatjet Flügen liegen. Ein Ziel des Unternehmens ist es, Luxus-Flugerlebnisse für mehr Menschen zugänglich zu machen.

Ein einfacher Flug von München auf die Malediven soll bereits ab 2’000 US-Dollar, respektive 1’785 Franken, erhältlich sein. Mit diesem Preis befindet man sich in der Einstiegskategorie, Loungezugang ist bei diesem Tarif zum Beispiel noch nicht mit inbegriffen.

Bildschirmfoto 2023 09 05 Um 18.19.37

Auf jedem Flug gibt es drei verschiedene Preisklassen – Delight, Bliss und Opulence. Die Leistungen unterscheiden sich dabei aber vor allem am Boden und bei den Stornierungs- und Umbuchungsbedingungen. Hier gibt es für höhere Preissegmente Zusatzleistungen, wie einen Limousinen-Service, der einen Zuhause abholt und auch bei der Rückkehr wieder dorthin bringt. 

Preislich kann Beond dadurch in der Business Class mit Edelweiss durchaus mithalten. Im Gegensatz dazu zu Beond bietet Edelweiss auf ihren Direktflügen von Zürich auf die Malediven jedoch auch eine Vielzahl von Sitzen in der Economy Class an. Diese für einen Preis von rund 1’300 Franken.

Fazit zum Start von Beond

In etwa zwei Monaten geht Beond an den Start – von München und Zürich aus können Passagiere dann direkt und komfortabel auf die Malediven reisen. Damit erhält Edelweiss erstmalig Konkurrenz bei ihrem Direktflug ab Zürich auf die Malediven. Die Preise, die für die Flüge aufgerufen werden, liegen dabei auf einem ähnlichen Niveau, wie herkömmliche Business Class Tickets anderer Airlines. Es bleibt spannend zu sehen, wie die Airline sich auf dem Markt behaupten will, vor allem mit der am Anfang sehr geringen Flottengrösse. 

Würdet Ihr die Airline für Eure nächste Malediven-Reise testen wollen?

Autor

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.