In einem Interview mit der Aargauer Zeitung, wird von dem Hotelplan-Chef, Thomas Stirnimann, das Vorgehen und Verhalten der SWISS Fluggesellschaft während der Corona-Pandemie heftig kritisiert.

Die Tourismus-Branche leidet aktuell immer noch unter der Corona-Pandemie, so auch die SWISS sowie Hotelbetriebe oder alle Arten von Reisebüros. Thomas Stirnimann, CEO der Hotelplan Group, gab in einem Interview zu verstehen, dass er zutiefst enttäuscht von dem aktuellen Verhalten der SWISS ist und wirft der Fluggesellschaft egoistisches Handeln vor.

Kritik an die Schweizer Airline

Bereits Ende April wurde bekannt gegeben, dass die Fluggesellschaften SWISS und Edelweiss, Staatshilfen in Höhe von 1,5 Milliarden Franken erhalten. Ein Teil davon sollte unter anderem dazu dienen, Kunden ihr Geld für annullierte Flüge aufgrund der Corona-Pandemie zurückzuzahlen. Während Reisebüros bereits klagten, dass sie im Gegensatz zu den Fluggesellschaften weniger Hilfe seitens des Staats bekämen und trotzdem Vorschüsse für die Swiss an die Kunden leisten, kommt seitens der Swiss kein Partner-gerechtes Verhalten.

Swiss Pushback Swissport

“Wir und zahlreiche andere Reisebüros schiessen der Swiss und somit der Lufthansa Millionen von Kundengeldern vor, indem wir unseren Kunden ihr Geld zurückbezahlen, obwohl dieses von der Swiss blockiert wird. Die Kundengelder hat sie abkassiert und dann in ihren Systemen die Rückerstattung einseitig blockiert. Die Reisebüros sind aufgrund des Pauschalreise-Gesetzes indes verpflichtet, den Kunden das Geld bei Annullationen zurückzubezahlen. Aber von der Swiss kommt praktisch nichts. Bis jetzt war es nur ein Bruchteil.”

Da die Swiss ein wichtiger Partner der Hotelplan-Group ist, ist Stirnimann umso enttäuschter vom Verhalten der Airline. Denn er befürchtet, dass dadurch die gesamte Branche in den Abgrund gezogen wird. Das Verhalten derer bezeichnet er sogar als “egositisch” und gefährdend für die Branche.

Wird es zu Filialschliessungen und Entlassungen kommen? 

Laut dem Hotelplan CEO, sollte es eine gesetzliche Änderung geben, die Airlines verpflichten, die Kundengelder abzusichern. Denn in den letzten Jahren sei es zu oft dazu gekommen, dass Airlines Gelder behalten, die eigentlich dem Kunden gehören. Laut dem Chef wurden in den letzten zwei Monaten Reisen im Wert von 700 Millionen Franken annulliert, da die Kunden lieber ihr Geld rückerstattet haben wollen als sich mit einem Gutschein oder eine Umbuchung abzufinden. Während die Reisebüros verpflichtet sind, die Kundengelder zurückzahlen und keine Einnahmen hereinkommen, bleiben einige Fixkosten trotzdem bestehen, wie etwa Zahlungen der Gehälter, Buchhaltung, Reisekataloge und weiteres. Einer Verlustprognose nach, sei es laut dem Chef klar, dass die Zahlen dunkelrot ausfallen werden und es zu Entlassungen sowie Filialschliessungen kommen könnte. 

Fazit zur Kritik an die Schweizer Fluggesellschaft 

Angesichts der aktuellen Lage ist die Kritik des Hotelplans CEOs sicherlich berechtigt, denn auch Reisebüros kämpfen aktuell um Ihr Leben. Jedoch sollte man hier tatsächlich auch überlegen, ob denn nicht seitens der Regierung eine andere Lösung angestrebt werden könnte, bei der Reisebüros ebenfalls unter die Arme gegriffen wird. Es bleibt damit zu hoffen, dass Swiss mit der Rückzahlung an die Büros nicht zu lange wartet, denn dies könnte die Unternehmen und somit viele Jobs aufs Spiel setzen. 

Autorin

Durch das Aufwachsen in zwei Kulturen wuchs als Kind schon Angie's Neugier gegenüber neuen Kulturen und Ländern. Wenn Sie nicht gerade in Berlin ist, um ihre Vorlesungen abzusitzen, ist sie - wie ihre Freunde immer schön sagen - "überall & nirgendwo" und verschafft Euch neue und spannende Reise Infos!

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