Als Reaktion auf die zweite grosse Welle der Pandemie verkündet KLM ihre Kapazitäten im europäischen Raum weiter zu reduzieren. Das Angebot an Destinationen soll allerdings aufrechterhalten bleiben.

Bereits im September hat die nationale Fluggesellschaft der Niederlande eine weitere schwierige Phase angekündigt, die auf die Airline zukommen wird und über ihre schwierige finanzielle Lage berichtet. Im Zuge des Restrukturierungsplans, der seit Oktober läuft, hat die Gruppe Air France-KLM daraufhin umgerechnet 10,8 Millionen Franken an Staatshilfen zugesagt bekommen, musste aber weitere Stellen- und Flottenverkleinerungen in Kauf nehmen. Doch damit nicht genug: Durch die anhaltenden Reisebeschränkungen im Flugverkehr wird die Airline nun weitere Kürzungen an Sitzplatzkapazitäten und Flugfrequenzen verkraften müssen. Zumindest kann sie bis auf wenige Ausnahmen ihr gesamtes Flugangebot weiter aufrechterhalten.

Auch im Winter bis zu 95 Prozent aller europäischen Ziele im Programm

Entgegen vieler anderer Fluggesellschaften entschied sich KLM im Verlauf der Krise an möglichst vielen ihrer Netzwerkziele festzuhalten und zu wichtigen Strecken über das grosse Drehkreuz Amsterdam auch trotz Pandemie zu operieren. In diesem Zusammenhang sollen lediglich die Flugfrequenzen verringert und der Einsatz kleiner Maschinen in den Vordergrund gestellt werden. An dieser Strategie hält die Fluggesellschaft nach wie vor fest – auch über die kommenden Wintermonate. Somit soll ihren Passagieren die grösstmögliche Auswahl an Reisezielen erhalten bleiben. Auch das Frachtgeschäft hat für die Airline zunehmend an Bedeutung gewonnen, sodass KLM viele ihrer interkontinentalen Strecken für den Frachtverkehr eingeplant hatte.

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Ein Konzept, das sich für die Fluggesellschaft bis heute als stets erfolgversprechend erwiesen hat. Daher plant KLM im kommenden Winter zwischen 90 und 95 Prozent der europäischen Ziele anzufliegen, welche sie auch vor Krisenzeiten bereits auf ihrem Programm stehen hatte. Die Gesamtkapazität auf Flügen innerhalb Europas muss allerdings dennoch von aktuell rund 50 auf 40 Prozent verringert werden im Vergleich zu Vorkrisenzeiten, worauf sich schliessen lässt, dass die Frequenzen wichtiger Flugstrecken von KLM auf ein Minimum reduziert werden. Insbesondere Ziele nach und über Amsterdam, die mehrfach täglich angeboten wurden, dürften stärker eingeschränkt sein.

Neue Strecken soll Marktposition verbessern

Bereits in den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass KLM immer dann ihre Marktpositionierung verbessern konnte, sobald sie neue Strecken in ihr bestehendes Flugprogramm aufgenommen hatte. Den gleichen Effekt erhofft sich die Airline auch in aktuellen Zeiten und plant daher, mit ein paar neuen Strecken im Winter zu operieren. Gerade erst hatte sie ihr Streckennetz mit der Neueröffnung des Flughafens Berlin-Brandenburg erweitern können, zu dem sie bisher dreimal täglich Flüge anbietet. Darüber hinaus plant die Airline noch zwei weitere neue Verbindungen aufzunehmen. Ab dem 10. Dezember bedient KLM zweimal wöchentlich Sansibar, allerdings mit einem Zwischenstopp in Dar es Salaam (Tansania) auf dem Rückflug nach Amsterdam. Zudem startet KLM ab dem 4. Januar vier wöchentliche Direktflüge von Amsterdam nach Riad in Saudi-Arabien, die sich in der gleichen Preiskategorie befinden, wie Flugverbindungen mit Umsteigemöglichkeiten.

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Ein flexibles Netzwerk mit dem Angebot zahlreicher Strecken sei KLM weiterhin wichtig, betont die Airline. Man darf gespannt bleiben, ob die Fluggesellschaft, auch wenn es möglicherweise noch zu verschärften Beschränkungen in der Reisebranche kommen könnte, ihre Strategie beibehalten kann. Ob es für die neuen Strecken im Flugprogramm auch wirklich eine Nachfrage geben wird, bleibt allerdings fraglich.

Fazit zu den reduzierten Kapazitäten von KLM

Wohingegen andere Airlines ihr gesamtes Flugangebot infolge der verschärften Krise auf ein Minimum reduzieren mussten, hält sich KLM recht stabil auf dem Markt. Ihre bisher erfolgreiche Strategie an möglichst vielen ihrer Netzwerkziele festzuhalten, besonders über das Drehkreuz Amsterdam, will sie auch nach wie vor aufrechterhalten. Somit versucht die Airline sich mit der Reduzierung der Sitzplatzkapazitäten und Flugfrequenzen im Kampf gegen die Auswirkungen des Virus über Wasser zu halten.

Autorin

Seitdem Karolin als Schülerin an einem Austauschprogramm in Frankreich teilgenommen hat, wächst täglich ihre Begeisterung für das Reisen und Entdecken neuer Länder und ihre Leidenschaft für die französische Sprache.

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