Google führte jüngst ein neues Tool ein, das den Partnern der Fluggesellschaften Suchdaten zur Verfügung stellt, mit deren Hilfe die Airlines entscheiden können, welche Strecken wann wieder aufgenommen werden sollen.
Im Gegensatz zu den bereits vorhandenen Daten von Google für Fluggesellschaften über ihre eigene Leistung in allen Google-Produkten bieten die neu bereitgestellten Daten einen marktweiten Überblick über die Absichten der Verbraucher auf der Grundlage von Flugsuchen unabhängig von der jeweiligen Airline.
Tool hilft fundierte Strecken-Entscheidungen zu treffen
Lufthansa und Air France waren zwei Partner, die bereit waren, über ihre Nutzung des Tools, das eine Ergänzung zu den bereits im Google Flights Reporting Center vorhandenen Leistungsinformationen und den eigenen Datenressourcen der Fluggesellschaften darstellt, zu berichten. “Der Flight Demand Explorer war eine hervorragende Ergänzung unserer internen Daten, um ein klares Bild des aktuellen Flugmarktes zu erhalten”, sagte Maximilian Vietmeier, Leiter der Online-Strategie des Lufthansa-Konzerns. “Das Verständnis der weltweiten Nachfrage auf Streckenebene ermöglicht es uns, fundierte Entscheidungen darüber zu treffen, welche Strecken wir wieder aufnehmen werden.”
Air France hat den Demand Explorer genutzt, um die eigenen Daten abteilungsübergreifend zu ergänzen, beispielsweise für das Ertragsmanagement, den Vertrieb und die Netzplanung. “Die Informationen aus dem Demand Explorer sind für uns von entscheidender Bedeutung, um den Nachfragetrend in der Reisebranche zu verfolgen”, so Julien Mallard, Direktor für E-Akquisition bei Air France. “Sie ermöglichten es uns, eine Markterholung zu antizipieren und unsere Aktionen zu fokussieren. Sie wurden auch von den verschiedenen kommerziellen Einheiten (Ertragsmanagement, Vertrieb und Netzwerkplanung) auf breiter Basis genutzt und ermöglichen uns eine abgestimmte Sicht auf die Marktsituation.”
Routen werden vor Aufnahme gründlich studiert
Das Tool ermöglicht es den Partnern, Google-Suchdaten anhand von Signalen wie IP-Adressen nach Herkunft zu filtern, um festzustellen, welche potenziellen Routen eine erhöhte Nachfrage erzeugen. Fluggesellschaften können nach Städtepaaren oder von Land zu Land suchen. Im Gegensatz zum derzeitigen Datenaustausch von Google mit Partnern über ihre eigene Leistung in Google-Produkten, einschliesslich Google Flights und Google Ads und wenn Google das Flugshopping auf den Websites der Fluggesellschaften selbst betreibt, bietet das neue Tool den Airlines anonymisierte und aggregierte Google-Suchdaten, die die Flugsuche unabhängig von der Fluggesellschaft abdecken.
“Die Planer nehmen neue Routen ernst und studieren sie oft monate- oder sogar jahrelang, bevor sie sie empfehlen”, schrieb Brian Sumers, Senior Aviation Business Editor des Medienunternehmens Skift, im Jahr 2017. “Sie untersuchen so viele Informationen, von Volkszählungsdaten bis hin zu Migrationsmustern, wie sie können. Sie schauen auch darauf, wie viele Passagiere bereits zwischen zwei Städten fliegen, vielleicht mit einer Verbindung mit einer anderen Fluggesellschaft. Und sie könnten sich sogar Strassendaten ansehen, um festzustellen, ob sie einige Reisende zum Fliegen, anstatt zum Autofahren überreden können.”
Fazit zum neuen Google Tool für Airlines
Die Fluggesellschaften verfügen bereits über Unmengen an (Buchungs-)Daten, die in die jeweiligen Routenentscheidungen mit einfliessen. Im Gegensatz dazu liefert das neue Tool von Google jedoch spezielle und genaue Daten, die besonders in der Anfangsphase und in der aktuellen Situation bei den Routenplanungen eine sehr wichtige Rolle spielen und diese entsprechend beeinflussen könnte. Auch in Zukunft könnte das Tool einen hohen, vielleicht einen sogar noch grösseren Stellenwert geniessen, als es aktuell bereits der Fall zu werden scheint.
