Um die Klimaneutralität in den kommenden Jahrzehnten zu erreichen, benötigt die Luftfahrt mehr Unterstützung aus der Politik und höhere finanzielle Mittel.
Bis 2050 hat sich die Luftfahrt in Europa ein grosses Ziel gesteckt – die Dekarbonisierung der Branche. Doch bis es dahin kommen kann, muss der Weg vor allem finanziell geebnet werden. Das Airports Council International Europe (ACI Europe) fordert laut airliners mehr Mittel ein, um das Umwelt-Ziel zu erreichen. Vermeintlich scheint es teilweise eine ungerechte Verteilung der Gelder zu geben.
Mehr Geld für den Luftverkehrssektor
Nicht nur das ACI Europe, sondern auch weitere 40 Branchenverbände melden sich zu Wort und wenden sich aktiv an die Europäische Union (EU). Ihre Forderung: mehr Subventionen für Flughäfen sowie die Branche zur Unterstützung der Klimaneutralität. Unter dem Namen “Connecting Europe Facility” (CEF) führt die EU einen Fonds für Infrastrukturinvestitionen etwa im Verkehrs-Sektor, der Energie-Branche oder der digitalen Technik und Telekommunikation. Der Luftverkehrssektor fordert die Erhöhung des CEF-Budgets für den Verkehr.
Die Luftfahrt ist nicht die einzige Verkehrs-Branche, die auf die Dekarbonisierung hinarbeitet. Allerdings benötigt sie im Vergleich zu anderen deutlich mehr finanzielle Mittel, um ihr Ziel zu erreichen:
Eine höhere EU-Finanzierung ist eine Voraussetzung dafür, dass der Luftverkehrssektor bis 2050 dekarbonisiert werden kann.
Olivier Jankovec, Generaldirektor von ACI Europe
Der ACI Europe Generaldirektor appelliert an mehr Unterstützung seitens der Politik sowie mehr Subventionen.
Gerechtere Verteilung der Finanzmittel
Nicht nur geht es darum, mehr Geld von der Politik einzufordern, sondern auch darum, es gerechter zu verteilen. Diese Meinung vertritt das ACI Europe und betont damit die hohen Summen, die zur Dekarbonisierung des Luftfahrt-Sektors nötig sind – bis zum gesteckten Ziel-Jahr 2050 wären das 820 Milliarden Euro (804 Milliarden Franken). Das geht aus einer Studie des Königlichen niederländischen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (NLR) und des Beratungsunternehmens SEO Amsterdam Economics hervor.
Finanzieller Nachholbedarf besteht laut ACI Europe primär bei den europäischen Flughäfen. Diese müssen aktuell etwa 40 Milliarden Euro (39 Milliarden Franken) Schulden aufgrund ungerechter finanzieller Unterstützung während der Pandemie schultern.
Zur Reduzierung des CO₂-Ausstosses will die Luftfahrt in Europa primär auf nachhaltige Flugkraftstoffe, sogenannte Sustainable Aviation Fuels (SAF) setzen. Allerdings ist es noch ein weiter weg, bis genügend davon überhaupt produziert und eingesetzt werden kann. Erst Ende März warnte der Lobby-Verband A4E davor, dass die EU zu wenig SAF produziert. Der Staat will die Schweiz zudem im Erreichen des Ziels unterstützen.
Fazit zur Forderung nach mehr Subventionen zur Dekarbonisierung
Die Zeit schreitet voran – bis 2050 ist es zwar noch eine lange Zeit, doch bis dahin muss viel geschehen. Das bedarf primär finanzieller Mittel, welche laut des ACI Europe von der Politik noch nicht ausreichend bereitgestellt werden. Es wird die Erhöhung des CEF Fonds sowie eine gerechtere Verteilung der Gelder gefordert. Es bleibt abzuwarten, ob diesen Forderungen stattgegeben wird.
