Die europäische Luftfahrtindustrie appelliert immer dringlicher für die CO2-Reduktion in der Luftfahrt – die Initiative “Destination 2050” soll mit Schlüsselmassnahmen nun als Leitbild hin zur vollständigen Klimaneutralität helfen.

Schon seit einiger Zeit steht das Jahr 2050 in der Tourismusbranche im Mittelpunkt der Planungen hin zu nachhaltigerem Reisen ohne Emissionen. Die bereits ergriffenen Pläne und Massnahmen der vergangenen Jahre wurden nun in der Initiative “Destination 2050” zusammengefasst. Im Hinblick auf die steigende Relevanz der Nachhaltigkeit in der Reisebranche wurde auf der aktuellsten Sitzung auch auf die zukünftige Wirtschaftsentwicklung eingegangen, wie businesstraveller.com berichtet.

Die Initiative “Destination 2050 – A route to net zero European aviation”

Die steigende Bedeutung des Klimaschutzes in der Reisebranche steht ausser Frage und wird durch Massnahmen und neue Zielsetzungen in den vergangenen Jahren immer weiter in den Vordergrund gerückt. Nachhaltige Flugkraftstoffe, Konzepte zu klimaneutralen Hotel- oder Airportbetrieben sowie Initiativen zu nachhaltigen Luftfahrträumen zielen darauf ab, die Emissionen in der Reisebranche so gering wie möglich zu halten und die Ziele der Initiative “Destination 2050” somit erreichen zu können.

Sustainable Aviation Fuels

Die Initiative “Destination 2050” ist ein Zusammenschluss fünf verschiedener europäischer Luftfahrtverbände, die sich der Zielsetzung einer vollständigen Klimaneutralität im Jahr 2050 angeschlossen haben. Zu diesem Zusammenschluss gehören Airports Council International Europe (ACI), AeroSpace and Defence Industries Association of Europe (ASD Europe), Fluggesellschaften für Europa (A4E), die Organisation für zivile Flugsicherungsdienste (CANSO) und der Verband der Fluggesellschaften der europäischen Regionen (ERA).

Forest

Der Druck für Regierungen, aber auch für die gesamte globale Luftfahrtindustrie steigt stetig, denn es herrscht Handlungsbedarf. Die Mitglieder der Initiative haben aus diesem Grund Schlüsselmassnahmen ausgearbeitet, die allen beteiligten Akteuren als Wegweiser dienen sollen immer weiter auf die Klimaneutralität hinzuarbeiten. Die Schlüsselmassnahmen der Initiative enthalten folgende Handlungsempfehlungen, die von allen Akteure der Branche entsprechend ihrer Relevanz wahrgenommen werden sollten:

  • Verbesserung der Flugzeug- und Triebwerkstechnologien (mögliche Emissionsreduzierung: 37 Prozent)
  • Nachhaltige Treibstoffe (SAF) nutzen (mögliche Emissionsreduzierung: 34 Prozent)
  • Umsetzung wirtschaftlicher Massnahmen (mögliche Emissionsreduzierung: 8 Prozent)
  • Verbesserung des gesamten Flugbetriebes inklusive Flugverkehrsmanagement (mögliche Emissionsreduzierung: 6 Prozent)

Bereits in der Vergangenheit konnten erste erfolgreiche Schritte hin zur vollständigen Klimaneutralität im Jahr 2050 erreicht werden. Durch die Initiative “Destination 2050” und die formulierten Schlüsselmassnahmen erhoffen sich die Akteure noch mehr Effektivität und Zielstrebigkeit bei der Durchsetzung. Somit soll letztendlich eine schrittweise CO2-Reduktion bis zum Jahr 2050 und abschliessend eine vollständige klimaneutrale Reisebranche gewährleistet werden können.

Um nun auch einen politischen und regulatorischen Rahmen schaffen zu können fordert die Initiative die Regierungen auf, verpflichtende Rahmenbedingungen zu erlassen und somit aktiv an der Dekarbonisierung mitzuwirken.

Wirtschaftliche Auswirkungen

Die Tourismusbranche ist in vielen Ländern einer der wichtigsten Wirtschaftszweige und sollte diesbezüglich so gut wie möglich gefördert und weiterentwickelt werden, ohne dabei den Nachhaltigkeitsaspekt aus den Augen zu verlieren. Einem Bericht politischer Entscheidungsträger zufolge ist ein jährliches Wachstum der Passagierzahlen zwischen 2018 und 2050 von rund 1,4 Prozent zu erwarten. Es herrscht also Handlungsbedarf, die wirtschaftlichen sowie die ökologischen Interessen in Einklang zu bringen.

The industry needs to start taking demand reduction as a real possibility, and that will be the reality if we do not get moving on zero emissions technologies.

Peter Harrison, Executive Director at EU Climate Policy 

Seitens der Politik werden die bisherigen ersten Schritte der Initiative zur CO2-Reduktion als sinnvoll eingeschätzt, jedoch auch auf einige weitere Verbesserungsmöglichkeiten hingewiesen. Nach Aussagen von Peter Harrison, dem geschäftsführenden Direktor der EU-Klimapolitik, müssen sich Fluggesellschaften in Zukunft auf mögliche Veränderung im Konsumverhalten einstellen, wenn die Folgen des bereits jetzt schon akuten Klimawandels nicht ernst genommen werden. “Business as usual” wird seiner Meinung nach in der Zukunft sehr anders aussehen.

Fazit zu den Schlüsselmassnahmen

Die Initiative “Destination 2050” stellt für alle beteiligten Akteure der Reisebranche ein gutes Leitbild dar, um noch zielführender zur vollständigen Dekarbonisierung im Jahr 2050 näherzukommen. Die neuste Ausgestaltung der Schlüsselmassnahmen und die Aufforderung an die EU-Regierugnen auch politische Massnahmen und Regulationen zu ergreifen lässt optimistisch auf das Jahr 2050 und den Umweltschutz blicken.

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