Comair, die Tochtergesellschaft von British Airways, stellt nach einem langen Kampf um die Erhaltung des Unternehmens den Flugbetrieb komplett ein.
Sie war die älteste private Fluggesellschaft Südafrikas, die unter British Airways operierte und dazu noch eine eigene Low-Cost Carrier Brand namens kulula.com betrieb. Nach eigenen Angaben wird Comair jetzt auf Antrag der Insolvenzschutzanwälte liquidiert. Jeglicher Flugbetrieb wird eingestellt.
Coronakrise sorgte für finanziellen Notstand
Anfang 2020 musste Comair, wie auch viele andere Fluggesellschaften, im Zuge der Corona-Pandemie den Flugverkehr einstellen. Um die daraus resultierenden finanziellen Einbussen stemmen zu können, versuchte sich die Airline durch Gläubigerschutz zu retten. Dadurch kam es zu einer hohen Verschuldung. Seitdem versucht sich die Tochtergesellschaft von British Airways mit diversen Neustart-Programmen und Plänen über Wasser zu halten und die Krise hinter sich zu lassen.
Bis vor kurzem gab es noch Hoffnung, dass das Unternehmen vielleicht doch noch gerettet werden kann. Das hat sich jetzt erübrigt. Comair verkündete kürzlich selbst, dass trotz aller Bemühungen eine Liquidierung nicht mehr vermeidbar sei. Der Vorgang wurde gerichtlich verordnet, das Unternehmen steht nun offiziell vor dem Ende.
“Es ist ein äusserst trauriger Tag für das Unternehmen, seine Mitarbeiter, seine Kunden und die südafrikanische Luftfahrt.“
Richard Ferguson, Insolvenzschutzanwalt
Aus Kundinnen und Kunden werden Gläubigerinnen und Gläubiger
Wer kürzlich ein Ticket von Comair oder kulula.com erworben hat, steht vor einem Problem. Zukünftige Flüge werden nicht mehr stattfinden, einen Ersatz wird es nicht geben. Für eine Rückerstattung werden Betroffene zu Gläubigern und Gläubigerinnen und müssen hoffen, innerhalb des Verfahrens ihr Geld erstattet zu bekommen. Dies kann jedoch eine Weile dauern. Mitarbeitende, deren Lohn noch aussteht, befinden sich in einer ähnlichen Situation. Knapp 1’200 Menschen waren zuletzt noch Teil der Comair-Crew.
Fazit zum Ende von Comair
Mehr als zwei Jahre stand die Zukunft der British Airways Tochtergesellschaft auf der Kippe. Jetzt ist deren Schicksal endgültig besiegelt – das Unternehmen wird liquidiert und der Flugbetrieb komplett eingestellt. Für die älteste private Airline Südafrikas und besonders deren Mitarbeiter, die vor einer unsicheren Zukunft stehen, ein trauriger Tag. British Airways hat sich zu dem Fall noch nicht öffentlich geäussert.
