Emirates-Chef Tim Clark ist mit der Situation rund um die langerwartete und deutlich verspätete Boeing 777X sehr unzufrieden und stellt nun gewisse Anforderungen.

Der CEO von Emirates, Tim Clark, hat viel über die Zukunft des Boeing 777X-Programms gesprochen. Er stellte wiederholt Boeings Zeitplan für die neuen Flugzeuge des US-amerikanischen Herstellers in Frage und sagte, er habe „keine Sicht“ auf die erste Lieferung. Wenn die Flugzeuge jedoch eintreffen, fordert Clark, dass diese 100 Prozent der vereinbarten Leistung erbringen müssen. Das berichtet unter anderem aero.de.

Emirates erwartet 100 Prozent Leistung

Emirates-Chef Tim Clark hat seine Zweifel an der Zukunft des angeschlagenen 777X-Programms erneut geäussert. Dieses Mal fügte er jedoch ein interessantes Detail über seine Erwartungen an das neue Grossraumflugzeug hinzu, indem er sagte:

There are issues on that aeroplane, and I’m not entirely clear as to when we’re going to get them. […] What I’ve said to Boeing is we will not accept an aeroplane unless it is performing 100 percent to contract, for the same reason they expect us to pay 100 percent to contract at delivery.

Tim Clark, Emirates-CEO

Es ist das erste Mal, dass der Emirates-Chef über mögliche Probleme spricht, die Boeings neueste Grossraumflotte plagen. Demnach haben die Probleme mit den vertraglichen Leistungsanforderungen an die 777X zu tun. Clark fügte hinzu, dass Emirates trotz mehrerer Testflüge noch keine Leistungsdaten der neuen GE9X-Triebwerke erhalten hat. Sollte die 777X nicht in der Lage sein, entscheidende Benchmarks für Emirates zu garantieren, könnte die Fluggesellschaft die Auslieferung verweigern. Dies wäre ein herber Schlag für Boeings neuestes Grossraumflugzeugprogramm, das ohnehin schon mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat.

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Zusätzlich zu den möglichen Problemen mit dem Flugzeug, wiederholte er, dass es weiterhin wenig Klarheit darüber gibt, wann die erste 777X die Fluggesellschaften erreichen wird. Trotz Boeings Zeitplan von Ende 2023 hat Tim Clark erklärt, dass der tatsächliche Zeitrahmen bis weit ins Jahr 2024 oder möglicherweise sogar 2025 reichen könnte. Für Boeing stellen die Zweifel von Emirates eine grosse Herausforderung dar. Der in Dubai ansässige Airline-Riese ist der grösste Betreiber der Boeing 777-Familie weltweit und auch der grösste Kunde für die 777X. Das bedeutet, dass etwaige Beschwerden der Fluggesellschaft sicherlich ziemlich schnell auf dem Radar von Boeing auftauchen werden, um eine rasche Lösung zu finden.

Weitere Swaps bei der Bestellung möglich

Derzeit hat Emirates 115 777X bestellt, wobei die meisten Flugzeuge für die grösste Variante 777-9 bestimmt sind. Angesichts der aktuellen Verspätungen und des sich verändernden Marktes wurde jedoch darüber gesprochen, von den grösseren Jets auf die 787 umzusteigen. Es wäre nicht das erste Mal, dass Emirates einen Tausch bei einer Rekordbestellung von Flugzeugen vornimmt. Die ursprüngliche Bestellung von 150 777X ist durch Swaps und Kürzungen seit 2019 bereits auf nur noch 115 geschrumpft. Weitere Kürzungen könnten das 777X-Programm weiter verlangsamen und Boeing tief treffen.

Fazit zur Kritik von Emirates an der Boeing 777X

Für den Moment bleibt Emirates auf die Erholung von der Pandemie und die Steigerung der Passagierzahlen konzentriert. Die Zukunft des 777X-Programms wird in den kommenden Monaten klarer werden, wenn Boeing die Zertifizierung für die 777-9 vorantreibt. In den nächsten zwei Jahren werden sich die Fluggesellschaften hoffentlich ausreichend erholen, um die neuen Jets zu übernehmen.

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Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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