American Airlines entfernt sich vom Award-Chart-System und schliesst sich Delta, United, Air France, KLM und vielen anderen Airlines und ihren jeweiligen Vielfliegerprogrammen an. Was wird aus den Meilenwerten?
American Airlines ist die letzte der drei grossen US-amerikanischen Fluggesellschaften, die die Berechnung der Meilenwerte umstellt. Die Airline möchte zu einem dynamischen System übergehen und richtet die Meilenwerte für Prämienflüge weitgehend nach den Realgeldpreisen aus. American Airlines war eine der letzten mit dem System, bei ihrem Vielfliegerprogramm American AAdvantage, wie simpleflying.com berichtet. In Zukunft werden die Passagiere bei der Buchung in jeder Kabine nur noch einen Tarif zur Auswahl haben.
Neue Award Chart zeigt nur Mindestpreise
Wie schon vor einiger Zeit angekündigt, steigt American Airlines nun auf ein dynamisches Meilensystem um. American hatte früher drei Arten von Prämien: Web Special Awards, MilesAAver und AAnytime. Diese Kategorien wurden abgeschafft und die Passagiere haben in jeder Kabine nur noch einen Tarif zur Auswahl. American Airlines verabschiedet sich von ihrer alten Award Chart, die die Anzahl der nötigen Meilen festgelegt hatte.
So war es den Kunden möglich, im Voraus zu planen, wie viele Meilen gebraucht werden und dann auf dem Betrag aufzubauen. Das neue Prinzip der dynamischen Preisgestaltung lässt Platz für grosse Schwankungen der Meilenwerte, denn die Tabelle gibt nur einen Richtwert. Die benötigten Meilen sind dadurch direkter mit den Bargeldtarifen verknüpft. Kunden müssen sich darauf einstellen, dass ihr Meilenkonto während der Hauptreisezeiten stärker belastet wird. American Airlines schafft die Award Chart aber nicht vollständig ab, sondern erstellt eine neue. Die neue Tabelle bekommt einen anderen Namen und aus der AAdvantage-Award Chart wird die Flight Awards-Award Chart.
Hier werden die Mindestmeilen festgehalten, die für einen Flug erforderlich sind. Diese Tabelle ist nur ein Vorschlag und Fluggesellschaften müssen sich nicht an die Kategorien halten. Onemilatatime.com sieht der neuen Tabelle skeptisch entgegen. Denn die Preise, bei denen die Flüge laut Tabelle beginnen, sind nicht die wahren Preise, die man mindestens zahlen muss. So startet ein Economy-Flug in der Tabelle in den Vereinigten Staaten bei 7’500 Meilen, obwohl man solche Prämien immer noch für 6’000 Meilen buchen kann.
Keine grossen Auswirkungen – Partnerpreise bleiben gleich
Der Chef des Loyalitätsprogramms bei American Airlines, Chris Isaac, verspricht, dass die Neuerungen voraussichtlich keine grossen Auswirkungen haben werden. In einigen Fällen könnten die Preise unter den Werten in der Tabelle liegen und meistens ähneln sie den Web-Special-Awards. Diese Tarifkategorie ist bei den Mitgliedern am häufigsten gebucht und sie müssen sich nicht zwingend umgewöhnen. Er erklärt weiterhin, dass sich ausser dem Namen, im Hintergrund keine weiteren Veränderungen entwickeln. Allerdings haben sich die Preise in manchen Kategorien massiv erhöht. Asien beispielsweise beginnt nun bei 90’000 Meilen und lag vorher nur bei 60’000 beim MileSAAver. Die Änderungen von AAdvantage waren unvermeidlich, da die Treueprogramme fürs Meilensammeln weiterhin expandieren und die Fluggesellschaften selbst übertreffen.
Gute Nachrichten gibt es noch für Partner Award Charts, so die Airline selbst. Die Partner Award Charts bei American sind unverändert und das wird auch erstmal so bleiben. American Airlines vertreibt Tickets über das Vielfliegerprogramm für ihre Partnerairlines. Das bedeutet: Mitglieder der Luftfahrtallianz oneworld und andere Partner dürfen ihre Tickets weiterhin zu festen Tabellenwerten für AAdvantage-Meilen anbieten. Für Mitglieder bleiben also weiterhin sogenannte Sweetspots mit den Fluggesellschaften Qatar Airways und Finnair bestehen.
Fazit zu dynamischen Preisen bei American Airlines
American Airlines hat für ihr Vielfliegerprogramm AAdvantage ihre neue dynamische Preisgestaltung eingeführt. Die alten Kategorien wurden abgeschafft und American ist zu einer neuen Award-Chart übergegangen. Diese hält nur die Mindestpreise fest und zeigt den Mitgliedern, wie viele Meilen sie mindestens für den Flug in der jeweiligen Region einplanen sollten. Glücklicherweise bleiben die Meilenwerte bei Partner-Airlines gleich.
