Flugzeugmalerei – so nennen wir es einfach mal, ist ein Trend, der sich bei Fluggesellschaften um einer stetig wachsenden Beliebtheit erfreut? Warum? Die Flugzeugmalerei erregt weltweit für Aufmerksamkeit.

In dieser Story möchten wir Euch die spektakulärsten Flugmalereien der letzten Monate und Jahre vorstellen. Dank Apps wie FlightRadar24.com lassen sich die Flugrouten nahezu aller Flugzeuge detailliert rekonstruieren. Bei dem einen oder anderen Flug wundert man sich über kuriose Flugrouten, die dank der Radarverfolgung interessante Motive gewissermassen in den Himmel zeichnen.

Vorweg: Die Flugzeugmalerei spaltet gewiss die Luftfahrtgemeinde und ruft vor allem Umweltschützer auf den Plan. Kreativ sagen die einen, unnötig und absolut unverantwortlich sagen die anderen. Schlussendlich schwingt in beiden Aussagen Wahrheit mit. Wir sind uns bewusst, dass diese Flüge nicht nur zu Trainingszwecken durchgeführt werden und in erster Linie die Umwelt unter der Mehrbelastung an CO2-Emission leidet – dennoch empfinden wir diese riesigen Himmelszeichnungen durchaus spektakulär!

Turkish Airlines – die grösste Nationalflagge der Welt

Anlässlich des 100. Gründungstages des Parlaments der Türkei führte Turkish Airlines einen besonderen Flug durch. Eine Boeing 777-300 ER malte dabei eine grosse Nationalflagge in den Himmel. Früh morgens am Tag der Feierlichkeiten startete eine Boeing 777-300 ER einen besonderen Flug. Von Ankara, der Hauptstadt der Türkei, flog die Boeing 777 über zweieinhalb Stunden durch den türkischen Luftraum. Unklar ist, ob es sich bei dem Flug um ein Trainings- oder Testflug handelte, das geflogene Ergebnis konnte sich jedoch sehen lassen.

Turkish Airlines Flight

Mithilfe von FlightRadar24.com fällt die mit Sorgfalt gewählte Flugroute sofort auf. Sie zeigt einen Halbmond und einen fünfzackigen Stern, Symbole der türkischen Nationalflagge. Damit handelt es sich wohl um die grösste jemals gezeichnete Nationalflagge der Welt.

Eine Flug mit Symbolwirkung

Kurz vor den Weihnachten sorgte ein Mitglied des Luftsportclubs Friedrichshafen für Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit, die sich der Pilot wohl selbst nie erträumt hätte. Zwar wollte der 20-jährige Pilot mit dieser Flugaktion auf die kommenden Corona-Impfungen aufmerksam machen, wie die Welt berichtet, mit dieser medialen Aufruhr hätte der Pilot aber selbst wohl nie gerichtet. Weltweit berichteten renommierte Medien wie SimpleFlying.com oder Reuters über diesen Flug mit Symbolwirkung.

Flugroute Spritze

Mit einer Diamond DA20 Katana hob der Pilot vom Flughafen Friedrichshafen ab. Von dort aus flog er Richtung Ulm, kehrte dann um und machte einige ungewöhnliche Kurven im Luftraum nördlich des Bodensees. Diese scheinbar planlose Flugroute ergibt jedoch auf Flightradar24.com die Abbildung eine Spritze. Zurzeit müsse er noch einige Flugstunden sammeln und anstatt einfach so zu fliegen, entschloss er sich eine Botschaft in den Himmel zu zeichnen, um seiner Freude für die anstehenden Corona-Impfungen Ausdruck zu verleihen, wie das Mitglied des Luftsportclubs mitteilte.

Boeing Testflug über Nordamerika

Flugzeugbauer Boeing zeigte sich ebenfalls kreativ. Auf einem 17-stündigen Testflug einer Boeing 787-8 entschied sich Boeing zu einer kreativen Flugroute.

Boeing 787 Testflug

In Seattle gestartet, überflog der Dreamliner 22 US-Staaten und legte dabei eine Strecke von mehreren tausend Kilometern zurück. Besonders interessant ist, dass die Nase der gemalten Boeing 787 auf Puget Sound, der Heimat Boeings zeigt.

Ein Herz zum Abschied

Kurz vor Weihnachten verabschiedete die portugiesische Fluggesellschaft Hi Fly ihren einzigen Airbus A380. Der Airbus A380 fiel der Corona-Pandemie zum Opfer – ausbleibende Buchungen des Flugzeuges zwangen die Airline zum Abschied. Auf dem Abschiedsflug in Richtung Toulouse, dem Werksgelände von Airbus, wählten die Piloten des Airbus A380 jedoch nicht den direkten Weg. Vom portugiesischen Beja nahm der A380 Kurs auf Lissabon. Rund 20 Kilometer südlich von Portugals Hauptstadt flogen die Piloten in Richtung Atlantikküste. Über dem Atlantik flog der A380 einen Kurs, der im Nachhinein ein Herz darstellt. 

HiFly A380

Statt den regulär üblichen 80 bis 90 Minuten Flugzeit benötigten die Piloten über drei Stunden, um schlussendlich in Toulouse zu landen. Für das Herz benötigten die Piloten eine knappe halbe Stunde. Ein Abschiedsflug, der ans Herz geht.

Känguru Abschied der Boeing 747

Anlässlich der Verabschiedung der Boeing 747 wählte auch die australische Fluggesellschaft Qantas einen ganz besonderen Kurs. Zwar war das Aus der Boeing 747 bereits beschlossene Sache, beschleunigte die Corona-Pandemie jedoch das Aus der beliebten Königin der Lüfte, wie sie liebevoll genannt wird. Nach drei einstündigen Abschiedsflügen mit Passagieren an Bord verabschiedete sich die Boeing 747 am 22. Juli ein letztes Mal aus Sydney. Zu Ehren der Boeing 747 durften die Piloten einen Tiefflug über Sydney durchführen und flogen ein letztes Mal über den berühmten Hafen der Metropole.

Qantas Boeing 747 Abschied
Flug QF7474 

Die Boeing 747 flog vor der Küste Australiens eine Route, die bei Flightradar24 ein Känguru, das Logo der Airline, hinterliess. Ein wirklich schönes Ende eines besonderes Flugzeuges, das weltweit immer noch sehr viele Fans hat.

Riesige Boeing 747 über dem Mittelmeer

Bereits im Jahr 2019 verabschiedete sich die israelische Fluggesellschaft El Al von ihrer letzten Königin der Lüfte. Seit 1971 befand sich der Jumbo im Dienst der Fluggesellschaft, doch nach 48 Jahren war Schluss. Die Fluggesellschaft nutzte auf dem letzten Flug von Rom nach Tel Aviv einen eigens gesperrten Luftraum südwestlich von Zypern, um eine riesige Boeing 747 über das Mittelmeer zu zeichnen.

El Al 747

Statt der angedachten Flugzeit von drei Stunden verlängerte sich die Flugzeit von Flug LY1747 um weitere zwei Stunden. Nach fast 50 Jahren im Dienst bescherte die El Al der letzten Boeing 747 einen besonderen und unvergesslichen Abschied.

Grosser Weihnachtsbaum über Deutschland

Einige von Euch mögen sich vielleicht noch an den Weihnachtsbaum über Deutschland erinnern. Von der vorweihnachtlichen Stimmung angesteckt entschied sich Airbus für eine ganz besondere Flugroute bei einem Testflug eines A380, der später an den grössten A380-Kunden Emirates ausgeliefert wurde.

Der Airbus A380 flog im Jahr 2017 knapp zwei Wochen vor Weihnachten durch elf Bundesländer, um einen riesigen Weihnachtsbaum inklusive Weihnachtskugeln in den Himmel zu zeichnen. Über Twitter machte Airbus auf diesen kreativen Flug aufmerksam.

Ein Herz für Stockholm

Aufgrund eines kleinen technischen Defekts befand sich ein Airbus A330 von Thomas Cook für eine Woche am Boden. Anlässlich eines zweiten Testfluges wählten die Piloten am 2. Weihnachtstag im Jahr 2018 eine ganz spezielle Flugroute.

Anstelle einer langweiligen Flugroute zeichneten die Piloten ein riesiges Herz über Schwedens Hauptstadt Stockholm. Das Herz war für kurze Zeit aufgrund der hinterlassenden Kondensstreifen sogar für mehrere Minuten über Stockholm sichtbar. Ein schöner weihnachtlicher Gruss!

Der Osterhase war in Berlin und Brandenburg

Wobei “in” Berlin und Brandenburg vielleicht die falsche Präposition ist. Vielmehr sollte es “über” heissen. Ein Pilot sorgte Anfang April und damit kurz vor Ostern für Aufsehen. Vom Flugplatz Fläming Air im brandenburgischen Teltow-Fläming startete der Pilot zu einem 90-minütigen Rundflug über Berlin und Brandenburg.

Dabei wählte der Pilot auch hier eine etwas andere Flugroute. Er hinterliess über Berlin und Brandenburg einen übergrossen Osterhasen. Damit läutete der Pilot zwar verführt das Osterfest ein, konnte zumindest ein paar wenige Flugzeug-Enthusiasten ein Lächeln während des ersten Corona-Lockdowns bescheren.

Fazit zur Flugzeugmalerei

Piloten aus aller Welt, unabhängig des eingesetzten Flugzeugtypen, hinterlassen tagtäglich ihre Spuren am Himmel. Teilweise entstehen bei nicht alltäglichen Flugrouten interessante Motive. Wir wollen wissen – welches Motiv gefällt Euch am besten? Kennt Ihr noch andere Motive, die wir hier nicht aufgeführt haben?

Autor

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