Der Piloten-Verband hat eine Analyse zur Sicherheit an deutschen und Schweizer Airports veröffentlicht. So haben die Flughäfen abgeschnitten.
In der Luftfahrt kam es im vergangenen Jahr vermehrt zu Zwischenfällen – nicht nur in den USA, was die Federal Aviation Administration (FAA) vorwiegend mit Personalmangel begründete. Auch am Flughafen Frankfurt häuften sich letztes Jahr sicherheitsrelevante Vorfälle wie Kollisionen am Boden, was auch die Politik zu einer Forderung für mehr Sicherheit an deutschen Flughäfen veranlasste. Die Flughafensicherheit wird jedes Jahr von der Vereinigung Cockpit (VC) genauer unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse wurden nun im Flughafencheck 2024 veranschaulicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Beim jährlichen Flughafencheck des Piloten-Verbandes landen der Flughafen München und der Flughafen Leipzig/Halle wieder auf Platz 1 und 2
- Am Schlechtesten schneiden der Flughafen Lübeck und der City-Airport Mannheim ab
- Zum ersten Mal wurden auch Schweizer Airports bewertet, sodass der Flughafen Zürich direkt auf dem dritten Platz landet
München auf Platz eins
Der Flughafencheck der VC bewertet Flughäfen anhand von bestimmten Kriterien, die von erfahrenen Piloten auf Basis von Anforderungen an einen Flughafen in einer hochmodernen Industrienation aufgestellt wurden. Dabei erfolgt die Bewertung auf Basis vom Schulnotensystem, also beginnend ab der Note 1 (sehr gut) bis zur Note 6 (ungenügend). In diesem Jahr gilt der Flughafen München weiterhin als besonders sicher, denn er schafft es wieder auf den ersten Platz. Wie bereits in den letzten Jahren überzeugt der Flughafen laut VC durch eine “exzellenten Ausstattung”. Ebenfalls wie in den vergangenen Jahren folgt auf Platz 2 der Flughafen Leipzig/Halle. Das Rennen ist allerdings knapp, da in Leipzig lediglich nicht alle Bahnen mit einem Instrumentenlandesystem ausgestattet sind. Das Schlusslicht bilden in Deutschland der Flughafen Lübeck und der City-Airport Mannheim mit der Note 2,9. Der Flughafen Stuttgart, welcher bisher den dritten Platz belegte, rutscht in diesem Jahr auf Platz 4.
In der Vergangenheit haben schwerwiegende Ereignisse die Sicherheit an manchen deutschen Airports infrage gestellt. Einer der wohl prägendsten Vorfälle war die Geiselnahme am Flughafen Hamburg Ende vergangenen Jahres, bei der ein Mann in einem Auto auf das Vorfeld des Flughafens fuhr und sein Kind als Geisel hielt. Als Reaktion hatte auch der Bund schärfere Sicherheitsmassnahmen an deutschen Flughäfen angekündigt. Zum Schutz vor unbefugtem Zugang sollen landesweit einheitliche Leitlinien eingerichtet werden. Der Flughafen Hamburg setzt nun auf diverse bauliche Massnahmen. Trotz des Vorfalls wurde der Airport im aktuellen Flughafencheck der VC mit der Note 2,4 ausgezeichnet, unter anderem da eine Erneuerung des Instrumentenlandesystems stattgefunden hat.
Flughäfen in der Schweiz erstmals untersucht
Besonders an der Studie aus diesem Jahr ist, dass zum ersten Mal auch Schweizer Airports berücksichtigt wurden. Dies beruht auf der Zusammenarbeit mit der Schweizer Pilotenvereinigung Aeropers. So landet der Flughafen Zürich in der Bewertung mit der Note 1,7 auch direkt auf Platz drei hinter München und Leipzig, was laut Analyse an der kontinuierlichen Nutzung von Stopbars rund um die Uhr liegt. Bei diesen handelt es sich um rote Lichtvorrichtungen, die Freigabe für den Weg auf die Start- und Landebahnen weisen. Auch die Flughäfen Basel und Genf wurden bewertet und erreichen einen Score von 2,7 respektive 2,3.
