Die bevorstehende Privatisierung der portugiesischen Fluggesellschaft zieht eine erneute Konkurrenz der Lufthansa mit Air France-KLM und auch der IAG-Gruppe nach sich.
Die erneute Privatisierung von TAP Air Portugal steht bevor, denn der Staat möchte die Airline nach finanziellen Hilfen in Milliardenhöhe und einem massiven Verwaltungsaufwand wieder loswerden. Dabei präferiert man ein grosses Unternehmen, welches die finanzielle und aufwandstechnische Mehrbelastung tragen, allerdings auch die Stärken der Fluggesellschaft ausspielen kann. Aktuell kommen drei potenzielle Käufer infrage, die um die Übernahme konkurrieren, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.
Veräusserung im Gange
Erst Anfang dieses Monats kündigte der portugiesische Finanzminister an, die erforderliche Vorarbeit für den bevorstehenden Verkauf der Fluggesellschaft, die sich noch in staatlicher Hand befindet, aufzunehmen. Die Airline, die durch die finanzielle Unterstützung des Staates die Pandemie überstehen konnte und Ende letzten Jahres ihre letzte Zahlung im Rahmen dieser Vereinbarung über 990 Millionen Euro erhielt, soll nun wieder in private Hand übergehen.
Laut der portugiesischen Tageszeitung Público sei TAP Air Portugal nach dem staatlichen Rettungsschirm in Höhe von 3,2 Milliarden Euro nun wieder bereit, um in der freien Marktwirtschaft bestehen zu können. Besonders da die Fluggesellschaft sehr viel bessere Ergebnisse erzielt, als sie noch bei der Planung der staatlichen Finanzierungshilfe prognostiziert wurden, handele es sich aktuell um einen guten Zeitpunkt für eine Veräusserung des Flag-Carriers.
Trilaterales Übernahmeinteresse
Während die Lufthansa bereits seit 2019 an einer potenziellen Übernahme der portugiesischen Airline interessiert ist, gibt es zwei grosse Kontrahenten, welche ihr diese streitig machen könnten. Für die Lufthansa spräche zwar die Grösse des Unternehmens und der Status als Allianzpartner innerhalb der Star Alliance, doch auch aus den beiden anderen grossen Airline-Allianzen gibt es Interessenten.
Am vergangenen Freitag, den 17. Februar, bekräftigte der Air France-KLM CEO Benjamin Smith das bereits Ende des letzten Jahres verkündete Interesse an TAP Air Portugal. Vor allem die starke Präsenz in Lateinamerika würde demnach der Air France-KLM-Gruppe zugutekommen. Doch auch die Muttergesellschaft von British Airways und Iberia – IAG – ist interessiert an einer Übernahme des portugiesischen Flag Carriers. Die Pilotengewerkschaft von TAP spricht sich allerdings gegen diese Option aus, da man fürchtet, dass der Hub in Lissabon durch seine geografische Nähe zu Iberias Madrid-Sitz zwangsweise an Bedeutung verlieren würde.
Fazit zur geplanten Privatisierung von TAP Air Portugal
In Zuge der Reprivatisierung des portugiesischen Flag-Carriers TAP Air Portugal gibt es drei grosse Interessenten, die alle großen Airline-Allianzen repräsentieren. Für jede Partei sprechen gute Argumente für die Übernahme der Fluggesellschaft, wer sich in den Verhandlungen allerdings im Endeffekt durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Über neue Entwicklungen informieren wir Euch natürlich hier auf reisetopia.
