Frankreich und die Schweiz planen zusätzliche Steuerabgaben für Flüge. Sollte der Flughafen Basel-Mülhausen jedoch von keiner der beiden stark betroffen sein, könnte er zu einem starken Konkurrenten zu Zürich oder Genf werden. Wie die Optionen und somit die Entwicklung des Basler Flughafens aussehen könnten, erfahrt Ihr hier!

Rasantes Wachstum schon heute

Der EuroAirport wird von Low Cost Carriern wie Easyjet und WizzAir dominiert und weist im Vergleich zu Europa ein überdurchschnittliches Wachstum in Passagierzahlen auf: 9 Millionen Fluggäste reisen derzeit jährlich über den EuroAirport. Um eine Entwicklung in Richtung 15 Millionen Passagiere ohne Kapazitätsengpässe aufrechterhalten zu können, sollen in den nächsten sechs Jahren 250 Millionen Euro in Erweiterungen, sowie in eine Anbindung per Zug investiert werden.

Dabei könnte sich die Entscheidung des Bundes, eine Abgabe auf Flugtickets im Bereich von 30 bis 120 Franken zu errichten, als vorteilhaft für Basel-Mulhouse erweisen. Denn dieser steht auf französischem Grund und kann nur mit Zustimmung Frankreichs eingeführt werden. Gleichzeitig gelten die geplanten französischen Steuern von 1.50 bis 18 Euro nur für wenige Flüge – somit liegt der EuroAirport im blinden Fleck beider Länder.

Mehr oder weniger Steuern – Was will die Schweiz?

Dass der binationale Flughafen um die Steuerabgaben herum kommt und deutlich attraktiver wird, missfällt natürlich den Schweizer Flughäfen. Ein Staatsvertrag zwischen der Eidgenossenschaft und Frankreich zur Erhöhung der Steuern könnte dieses Problem beiseite schaffen, aber auch alte wieder ausgraben. Im Jahr 2016 schaffte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten eine Aushandlung eines Deals, womit Schweizer Firmen am EuroAirport nicht nach französischem System und damit doppelt besteuert werden müssten. Dafür muss der Flughafen Opfer in Form von hohen Steuern und Zahlungen an die französische Luftfahrt leisten. Sollte der Staatsvertrag also wieder abgeändert werden, dann würde die Schweiz sich damit selbst ein Bein stellen.

Zurzeit stehen die Chancen auf eine Abänderung des Staatsvertrages generell schlecht, meint der Basler Volkswirtschaftsdirektor Christoph Brutschin. Seiner Meinung nach verfolgt der Bund mit der Abgabe auf Flugtickets zwar einen guten Zweck, jedoch lässt es Schweizer Flughäfen auf internationaler Ebene im Schatten billigerer Abflugorte.

Fazit zum steuerfreien EuroAirport

Der Flughafen Basel-Mulhouse birgt mit seinem binationalen Charakter und seiner derzeitigen Entwicklung das Potential, zu einem erstaunlich bedeutenden Flughafen zu expandieren. Die Lage, mit der viele Probleme einhergehen, könnte jetzt plötzlich zum Vorteil bei der Entwicklung werden. Bisher wurde der Flughafen immer etwas stiefmütterlich behandelt und jetzt wissen die beiden Staaten nicht ganz wie sie damit umgehen sollen. Das wird eine schwierige Debatte mit sich bringen. Noch lässt sich die genaue Entwicklung der Situation seitens der Bundes noch nicht vorhersagen, somit bleiben wir gespannt auf weitere Neuigkeiten.

Autorin

Es gibt wenige Reisen, die zu verrückt für Alexa sind. Ferien in Tokyo? Gerne, aber nur mit Zwischenstop in New York und Singapur! Als Studentin bringt sie Erfahrungen von Trips zwischen zwei Vorlesungen und dem Lernen in der Business Class mit. Aber schon vor dem Matura hat sie fleissig Meilen und Punkte bei verschiedenen Airlines gesammelt, denn damit kann man schliesslich nie zu früh anfangen.

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