Nachdem sich Skyguide zum Thema Pünktlichkeit am Flughafen Zürich geäussert und dabei airBaltic kritisiert hat, kontert nun die lettische Airline.

Vergangene Woche hat Swiss angekündigt, dass die Airline auf einen anspruchsvollen Sommer zusteuert. Während Swiss eine steigende Nachfrage sowie höhere Betriebskosten erwartet, strebt die Airline eine On-Time-Performance von 70 Prozent an. Die Pünktlichkeit hängt jedoch auch von der Flugsicherung Skyguide ab. Daraufhin äusserte sich die Flugsicherung zu dem Thema und kritisierte aiBaltic wie Travelnews bekannt gab. Daraufhin kontert airBaltic nun, wie der Tagesanzeiger schreibt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Swiss bemängelt Skyguide fehlende Verbesserung der Pünktlichkeit am Flughafen Zürich
  • Skyguide kritisiert derweil, dass airBaltic die lange Startbahn blockiert
  • airBaltic beteuert jedoch nur zwölf Prozent ihrer Flüge auf der Piste 16 durchzuführen

Treibstoff sparen auf der Piste 16?

airBaltic greift seit mehreren Jahren Swiss als Wet Lease Partnerin unter die Arme. Das führte in der Vergangenheit zu mehrfachen Vorwürfen von Lohndumping, was scharf von den Gewerkschaften kritisiert wurde. Nachdem es nun monatelang ruhig um die Zusammenarbeit blieb, folgt nun Kritik seitens Flugsicherung Skyguide. Im Zentrum stehen Verspätungen und die Pünktlichkeit am Flughafen Zürich. Swiss sieht bei Skyguide wenig Fortschritt – und nun wirft Skyguide die Blockierung der Startbahn von airBaltic als Problem auf.

AirBaltic A220

airBaltic betreibt eine reine A220-Flotte, nutzt dabei jedoch die 3’700 Meter lange Startbahn 16 am Flughafen Zürich, obwohl diese Langstreckenflugzeuge dienen soll. Darunter beispielsweise A340, A330 oder A380.

Air Baltic verlangt in vielen Fällen einen Start von der langen Piste 16.

Urs Lauener, Skyguide-Operativchef

Der operative Chef von Skyguide erklärt, dass dieses Vorgehen für airBaltic zwar treibstoffsparend sei, jedoch Kapazitäten blockiere, die für grössere Flugzeugtypen benötigt werden.

Die Triebwerke beim Start nicht voll zu belasten, spart Treibstoff und verlängert die Wartungszyklen. Bei kleineren Flugzeugen ist das deshalb umso störender, da sie eigentlich keine längere Startbahn brauchen.

Urs Lauener, Skyguide-Operativchef

Direkte Kommunikation gewünscht

Daraufhin reagiert airBaltic und betont, dass lediglich zwölf Prozent aller Flüge auf der Piste 16 durchgeführt werden, während der Grossteil der Starts von der Piste 28 erfolgt.

Die lange Piste 16 wird gelegentlich und nur aus Sicherheits- und regulatorischen Gründen benützt.

airBaltic

So nutzt die lettische Airline bei starkem Wind die lange Piste am Flughafen Zürich, da Starts von der Piste 28 aus topografischen Gründen dann nicht möglich sind. Künftig dürfte sich diese Situation entschärfen: Im Rahmen der geplanten Pistenverlängerung soll die Piste 28 um 400 Meter nach Westen verlängert werden.

ZRH Piste

airBaltic wünscht sich in der Zusammenarbeit mit Skyguide eine direkte Kommunikation statt öffentlicher Kritik.

Und wir legen weiterhin Wert auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit allen beteiligten Stellen.

airBaltic

Autorin

Grossgeworden in einer Swissair-Familie, wurde Livia die Liebe zum Reisen quasi in die Wiege gelegt. Nichts macht die gebürtige Zürcherin so glücklich, wie auf Reisen zu sein, darüber zu schreiben und recherchieren. Begleitet Livia auf reisetopia quer durch die Welt!

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