Da Alitalia bald scheidet, versucht es die Lufthansa nun bei ITA und umwirbt den neuen italienischen Flag-Carrier für eine Partnerschaft. Nun bestätigte ITA selbst auf Partnersuche zu sein.
Die Lufthansa wirft erneut den Blick nach Italien. Dieses Mal heisst das Ziel jedoch ITA und nicht Alitalia, die bald ihre letzten Flüge absolvieren wird. Bereits in der vergangenen Woche soll sich Lufthansa-Chef Carsten Spohr mit ITA-Chef Alfredo Altavilla getroffen haben, wie aeroTELEGRAPH berichtet. Spohr argumentiert dabei mit den bisherigen Lufthansa-Töchtern um Swiss & Co. Zudem sei eine Lufthansa-Partnerschaft die „natürliche Heimat“ für eine italienische Staatsairline. Jetzt hat die neue Airline selbst bestätigt, dass man sich auf Partnersuche befände.
Lufthansa-Partnerschaft sei „natürliche Heimat“ für italienischen Flag-Carrier
Seit einiger Zeit schon umgarnt Lufthansa den italienischen Flag-Carrier Alitalia – doch stets vergebens. Dabei sprach der Kranich zuletzt von einer „gleichberechtigten kommerziellen Partnerschaft“, wobei die Airlines die Flugpläne aneinander angeglichen, den Ticketverkauf abgestimmt und Codeshare-Flüge im Fokus gestanden hätten. Doch die Deutschen blitzten immer wieder bei den Italienern ab. Inzwischen sieht Alitalia ihrem festen Ende entgegen und wird am 14. Oktober die letzten Flüge machen. Danach bricht die Zeit des neuen italienischen Flag-Carriers ITA – Italia Trasporti Aereo – an. Und die Lufthansa versucht erneut sich anzubandeln.
Das scheint dieses Mal unter besseren Vorzeichen zu stehen, denn Kranich-Chef Carsten Spohr selbst soll sich bereits mit dem ITA-Chef Alfredo Altavilla getroffen haben. So erklärte Spohr auf der Jahresversammlung vom 3. Oktober in Boston, dass „Italien nach den USA“ der „wichtigste Auslandsmarkt“ der Lufthansa sei. Hinzu komme der Fakt, dass die Lufthansa die Nummer eins in Italien sei, was den transatlantischen Verkehr anbelangt.
Wir glauben deshalb, dass die natürliche Heimat für eine neue italienische Nationairline eine Partnerschaft mit Lufthansa ist.
Carsten Spohr, Lufthansa-Chef
So verwies Spohr auch darauf, dass sich der Lufthansa-Chef bereits mit dem ITA-Chef getroffen habe und empfahl den Italienern, sich bei Swiss, Brussels Airlines und Austrian Airlines zu erkundigen, wie zufrieden jene Flag-Carrier mit der Partnerschaft mit der Lufthansa seien. Allerdings betonte Spohr auch gleich, dass man sich nicht an ITA beteiligen wolle – zumindest anfangs. So gehe es „in einem ersten Schritt um eine kommerzielle Zusammenarbeit“. Als gutes Beispiel nannte Spohr hier ebenfalls die Lufthansa-Töchter, wo man sich erst nach einer vorangegangen erfolgreichen Zusammenarbeit beteiligt habe. Als Teil der potenziellen Partnerschaft wird zudem eine Mitgliedschaft ITAs in der Star Alliance gesehen. Alitalia ist bis dato Mitglied in der SkyTeam-Allianz.
Dabei hat nun die italienische Staatssekretärin des Wirtschaftsministeriums, Laura Castelli selbst bestätigt, dass sich die Alitalia-Nachfolgerin quasi auch offiziell auf Partnersuche befände. Castelli bestätigte zudem, dass man eine Mitgliedschaft in einer Airline-Allianz anstrebe, für eine Erweiterung des Netzes und einer Erhöhung der Effizienz. Eine Partnerschaft mit einer anderen Fluggesellschaft sollte derweil „zu gleichen Bedingungen“ geschehen. Castelli nannte dabei mit Lufthansa, Air France-KLM und Delta Air Lines sogar direkt ein paar (potenzielle?) Namen.
Fazit zum Interesse der Lufthansa an ITA
Lufthansa streckt erneut die Fühler nach Italien aus. Da es bei Vorgängerin Alitalia nicht geklappt hat, versucht der Kranich es nun bei der Nachfolgerin ITA. Die Lufthansa argumentiert mit ihren Töchtern als Paradebeispiele und damit, zunächst lediglich mit einer kommerziellen Partnerschaft beginnen zu wollen. Allerdings ist Lufthansa nicht die einzige Interessentin. Auch Delta Air Lines befindet sich demnach in Gesprächen mit ITA und genauso wie Lufthansa, versuchte es die US-Airline zuvor schon bei Alitalia. Mal sehen, ob und wenn ja, wer das Rennen machen wird. Nun bestätigte sich zudem, dass sich ITA aktiv auf Partner- und Allianzsuche befände. Die nächsten Wochen dürften also spannend werden!