Die Klimaziele der Luftfahrtindustrie scheinen in Gefahr zu sein, denn 2030 fehlen vermutlich rund 22 Millionen Tonnen an nachhaltigen Kraftstoffen.

Eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens PwC zeigen, dass die Luftfahrt auf eine Versorgungslücke mit umweltfreundlicherem Kerosin läuft. So müsste die Branche bis 2030 mindestens 100 Milliarden Euro investieren, um die Klimaziele in Bezug auf die sogenannten Sustainable Aviation Fuels (SAF) erreichen zu können, wie aerotelegraph berichtet. Ausserdem ist es unabdinglich, dass die Luftfahrt emissionsfreier und damit nachhaltiger gestaltet werden muss. Darauf reagieren einige Fluggesellschaften bereits.

Investitionen von 100 Milliarden Euro notwendig

Zwar will die Airlinebranche künftig klimaneutral werden, doch auch hier gab es schon immer Zweifel an der Umsetzung. Eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC könnte der Luftfahrtbranche bereits 2030 weltweit knapp 46 Millionen Tonnen an nachhaltigen Kraftstoffen benötigen. Anderenfalls könnte die Branche der Anforderungen und Zielen der Regierung nicht gerecht werden. Vor allem in der EU muss sich die Luftfahrtindustrie in den nächsten Jahren massiv umstrukturieren. Schon ab 2025 wird eine gewisse Quote für grünes Kerosin (SAF) verpflichtend eingeführt und bis 2050 sollen Flugzeuge dann mindestens 70 Prozent SAF verwenden.

Grünes Kerosin ist derzeit die einzige wirtschaftlich sinnvolle Technologie, um klimafreundlicheres Fliegen zu ermöglichen.

Simon Treis, PwC-Partner
Flugzeug SAF

Unternehmen und Fluggesellschaften der Luftfahrtindustrie müssen entscheidende Schritte gehen, um die Produktion von SAF zu erhöhen. Derzeit können beim aktuellen Ausbautempo der dafür notwendigen Infrastruktur allerdings maximal nur 24 Millionen Tonnen reduziert werden. Damit fehlen fast 50 Prozent des Bedarfs an nachhaltigen Kerosin. Um noch ansatzweise die Klimaziele erreichen zu können, müsste die Branche bis 2030 mindestens 100 Milliarden Euro investieren.

Nachhaltigkeitsbemühungen der Fluggesellschaften

Die Zivilluftfahrtbehörde von Singapur (CAAS) und das japanische Amt für Zivilluftfahrt (JCAB) haben kürzlich die Unterzeichnung zur Zusammenarbeit bei der Verbesserung des Luftverkehrs zwischen beider Länder bekannt gegeben. Doch neben Bemühungen einzelner Länder investieren auch immer mehr Fluggesellschaften in einen nachhaltigeren Luftverkehr. Im Frühjahr dieses Jahres war ebenfalls im Gespräch, dass Airlines im Rahmen von Reformen zur Stärkung der Klimaschutzpolitik eine Unterstützung erhalten, wenn sie auf Nachhaltigkeit setzen. Damit soll Airlines geholfen werden, auf SAF umstellen zu können.

Nachhaltigkeit

So gibt zuletzt auch die deutsche Lufthansa bekannt, in Zusammenarbeit mit der HCS Group nachhaltige Flugtreibstoffe “Made in Germany” herzustellen.

Als grösste Airline in Deutschland setzen wir uns entschieden dafür ein, das Fliegen Schritt für Schritt nachhaltiger zu machen. Ich bin überzeugt, mit dem gebündelten Knowhow aus Luftfahrt und Wissenschaft wird uns dies gelingen und wir werden damit auch den Standort Deutschland stärken.

Jens Ritter, CEO Lufthansa Airlines

Fazit zum Mangel an nachhaltigen Kerosin

Zusammenfassend droht der Luftfahrtindustrie bis 2030 ein erheblicher Mangel an nachhaltigem Flugzeugkraftstoff. Um diese Versorgungslücke zu schliessen, sind dringende Investitionen in Höhe von mindestens 100 Milliarden Euro erforderlich. Die Luftfahrtbranche muss ihre Bemühungen verstärken, um die Produktion von SAF zu steigern und die Infrastruktur entsprechend anzupassen, um die Klimaziele zu erreichen. Andernfalls könnte die Luftfahrt vor grossen Herausforderungen stehen. Zwar handeln bereits viele Fluggesellschaften und andere Unternehmen aus der Branche, doch das wird nach aktuellem Stand scheinbar nicht ausreichen.

Autor

Anna Schulte ist als Duale Studentin seit September 2022 im reisetopia Content-Team tätig. Mit einer Ausbildung startete ihr beruflicher Weg in die Reisebranche und mittlerweile hält sie Euch mit aktuellen News des Reisealltags immer up to date.

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