Nach einer aktuellen Studie der EU-Umweltagentur EEA ist das Reisen mit dem Flugzeug nicht so umweltschädlich, wie zuerst gedacht – zumindest im Vergleich zum Reisen mit dem Auto.
Aktuell nimmt der Umweltschutzgedanke, gerade im Hinblick auf die Klimaziele im Jahr 2050, einen immer wichtiger werdenden Stellenwert in der Reisebranche ein. Zudem werden immer mehr Forschungsergebnisse und daraus abgeleitete Massnahmen veröffentlicht, die sich mit der Verbesserung umweltfreundlicherer Reisen beschäftigt. Die aktuelle Forschung der EU-Umweltagentur EEA hat dabei neue überraschende Erkenntnisse geliefert, wie airliners.de berichtet.
PKW’s sind die umweltschädlichsten Reisealternativen
Als Folge der stetig zunehmenden Bedeutung des Umweltschutzgedankens in der Reisebranche wurde in den vergangenen Jahren immer mehr an der Dekarbonisierung der Luftfahrt gearbeitet. Auch im Hinblick auf das Erreichen der Klimaziele im Jahr 2050 stehen die Airlines dauerhaft im Mittelpunkt der Diskussionen, ihren Beitrag zum Umweltschutz immer weiter auszubauen. Demnach gab es in den vergangenen Jahren viele neue Massnahmen, wie zum Beispiel die Weiterentwicklung der Sustainable Aviation Fuels oder erhöhte Flughafengebühren für Maschinen mit hohem CO2-Ausstoss, die den Wandel hin zur Dekarbonisierung vorantreiben sollen.
Obwohl ganz ausser Frage steht, dass der O2-Ausstoss der Flugzeuge ebenfalls einen Anteil zum Klimawandel beiträgt, sollten jedoch auch andere Verkehrsmittel nicht ausser Acht gelassen werden. So sind zum Beispiel auch entsprechend mehr Massnahmen im PKW-Verkehr notwendig um die Ziele für 2050 zu erreichen.
Eine neue Studie aus Kopenhagen, von der EU-Umweltagentur EEA, veröffentlicht aktuell Ergebnisse zur Erforschung der umweltfreundlichsten Reiseverkehrsmittel. Demnach ist das Reisen mit dem Auto die umweltschädliche Alternative, gerade wenn Touristen alleine unterwegs sind. Der CO2-Ausstoss im PKW-Verkehr ist enorm. Im Jahr 2018 betrug der Anteil der entstandenen Treibhausgase im PKW-Verkehr rund 72 Prozent. In diesem Jahr konnten dem Schiffs- und Flugverkehr zusammen rund 14 Prozent der entstandenen CO2-Ausstösse zugewiesen werden. Zwar ist diese Menge immer noch zu viel, jedoch bei weitem nicht in einem so hohen Ausmass, wie auf den Autobahnen und Landstrassen.
Bahnverbindungen sind immer noch die beste Alternative
Trotz der umfassenden Massnahmen, die zur Dekarbonisierung der Luftfahrt beitragen sollen, sind Bahnverbindungen immer noch die beste Alternative im Hinblick auf ein umweltfreundliches Reisen. Im Jahr 2018 konnten demnach nur rund 0,4 Prozent der ausgestossenen Treibhausgase dem Bahnverkehr zugeordnet werden. Folglich ist die Verlagerung immer mehr Flugverbindungen auf den Schienenverkehr ein logischer und wichtiger Schritt zur weiteren Ausweitung klimaneutraler Reisen.
Als gutes Vorbild kann in diesem Zusammenhang die ÖBB gesehen werden. Kürzlich kündigte die österreichische Bahngesellschaft an, das Streckennetz sowie die Flotte der Nightjet-Hochgeschwindigkeitszüge auszuweiten, um so immer mehr Kurzstreckenflüge durch Bahnfahrten ersetzen zu können. Auch in Frankreich und Spanien werden ähnliche Pläne mit dem “Ouigo” der französischen Bahngesellschaft SNCF und dem “Avlo” der spanischen Bahngesellschaft Renfe, verfolgt.
Fazit zu den Reiseverkehrsmitteln und dem Umweltschutz
Die neuste Studie der EU-Umweltagentur EEA gibt neue Erkenntnisse zur Umweltfreundlichkeit der unterschiedlichen Reiseverkehrsmittel. Dabei schneidet die Bahn mit dem deutlich geringsten Treibhausgasausstoss, von nur 0,4 Prozent, im Jahr 2018 am besten ab. Flugzeuge belegen in der Studie den zweiten Platz und liegen somit noch weit vor dem CO2-Ausstoss, der von PKWs ausgeht. Überall, wo es geht, sollten Reisende also am besten auf die Bahn setzen.