Indiens Hauptstadt Delhi bekommt bald einen zweiten Flughafen. Gebaut und betrieben wird dieser von der Flughafen Zürich AG. Was schon seit Ende letzten Jahres feststand, ist nun mit der finalen Unterschrift definitiv.
Bereits seit fast einem Jahr stand es fest, nun ist es ganz offiziell. Die Flughafen Zürich AG hat den Konzessionsvetrag mit der zuständigen indischen Regierungsbehörde unterschrieben. Damit startet die Flughafen Zürich AG in ihr nächstes grosses internationales Projekt und hofft langfristig auf weitere Einnahmequellen. Der Baustart soll schon im nächsten Jahr sein und sich über einige Jahre erstrecken, so berichtet aerotelegraph.com.
Erste Investition von rund 650 Millionen Franken
Die meisten Flughafengesellschaften betreiben nicht nur den Flughafen in ihrem Heimatstandort, sondern verfügen über weltweite Beteiligungen und Tochtergesellschaften. Das ist auch bei der Flughafen Zürich AG der Fall. Aktuell hat die Gesellschaft ausserhalb der Schweiz diverse Beteiligungen an Flughäfen in Lateinamerika. Jetzt kommt ein neues Grossprojekt in Indien hinzu. Die indische Hauptstadt Delhi plant nämlich einen zweiten Flughafen – den Delhi Noida International Airport, rund 80 Kilometer südlich von Delhi – zu errichten. Die Schweizer Bewerbung auf dieses Projekt erfolgte schon vor einiger Zeit, im November 2019 wurde die Flughafen Zürich AG dann als bevorzugte Bieterin ausgewählt. Sie wird in Zukunft 100 Prozent des Projektes besitzen.
Nun wurden auch die vertraglichen Angelegenheiten geregelt und die Flughafen Zürich AG hat den Konzessionsvertrag mit der zuständigen indischen Behörde des Bundesstaates Uttar Pradesh unterzeichnet. Die Dauer des Konzessionsvertrags, der die Flughafen Zürich AG zum Bau und Betrieb des neuen Hauptstadtflughafens verpflichtet, beträgt 40 Jahre. Voraussichtlicher Baubeginn ist nun schon im nächsten Jahr 2021. Für die erste Phase des Baus plant die Zürich Flughafen AG mit einer Investition in Höhe von rund 650 Millionen Schweizer Franken. Mit geplanten Kapazitäten von mindestens zwölf Millionen Passagieren pro Jahr, hofft die Flughafengesellschaft auf eine lohnenswerte Investition.
Langfristige Wachstumschancen auf dem indischen Markt
In der aktuellen Situation scheint es gar unglaublich, dass ein Flughafen, der in den letzten Monaten Millionenverluste einfuhr, eine Investition in dreistelliger Millionenhöhe tätigen kann. Jedoch sprechen mehrere Gründe dafür, dass die Flughafen Zürich AG auf den langfristigen Erfolg des Projektes setzt. Zum einen, sieht sie enormes Wachstumspotential am indischen Aviatikmarkt. Dies ist vermutlich darin begründet, dass der indische Reisemarkt – bis zur Krise – in den letzten Jahren starke Wachstumsraten verzeichnete. Diese lagen zum Teil sogar über dem asiatischen Durchschnitt, so eine Presse-Information der ITB Berlin. Zudem bietet das Land mit dem hohen Bevölkerungsvolumen eine grosse Zielgruppe, die in Zukunft weiteres Potenzial bietet.
Ausserdem ist zu beachten, dass die Beteiligungen der Flughafen Zürich AG bereits in der Vergangenheit oft erfolgreich waren. Denn selbst wenn der Zürcher Flughafen schlechte Ergebnisse liefert, dies nicht gleichlautend bedeutet, dass auch die Flughafen Zürich AG schlecht dasteht. Andere Beteiligungen an internationalen Flughäfen sowie ein gestiegener Anteil an Immobiliengeschäften zählen nämlich auch zum Gesamtergebnis. Letzteres blieb sogar in den letzten Krisenmonaten noch profitabel. Auch in Vorkrisenzeiten schaffte die Flughafen Zürich AG durch profitable internationale Beteiligungen häufig ein grosses Umsatzwachstum, selbst wenn die Passagierzahlen am heimischen Flughafen nicht signifikant stiegen.
Fazit zum Bauprojekt der Flughafen Zürich AG
Dass die Flughafen Zürich AG den zweiten indischen Hauptstadtflughafen bauen und betreiben wird, steht bereits seit längerem fest und ist daher nicht überraschend. Dennoch rückt die Vertragsunterzeichnung das spannende Projekt wieder mehr in den Fokus. Es bleibt spannend, ob der Baustart tatsächlich im Jahr 2021 stattfindet, wie schnell die Arbeiten dann vorangehen und ob die Investition in dieses Grossprojekt für die Flughafen Zürich AG irgendwann profitabel sein wird.