Vergangene Woche hat die Pilotengewerkschaft Aeropers die GAV-Verhandlungen mit Edelweiss abgebrochen. Nun nimmt die Airline Stellung zu den Geschehnissen.
Die Swiss-Piloten haben vor etwas mehr als einem Jahr einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) unterschrieben haben – und das mit einer Lohnerhöhung von zwei Prozent. Und auch das Kabinenpersonal von Swiss hat seit Ende des letzten Jahres einen neuen Vertrag. Dieser verspricht neben einem höheren Basislohn diverse andere Verbesserungen. Anders bei Edelweiss. Hier standen neue Tarifverhandlungen lange nicht auf der Agenda. Doch das hat sich seit 2023 mit der Kündigung des GAV2019 der Piloten verändert. Nach mangelnder Einigung haben die Edelweiss-Piloten die Gespräche abgebrochen, wie die Handelszeitung schreibt. Nun äussert sich Edelweiss zu den aktuellen Verhandlungen in einer Pressemitteilung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Pilotengewerkschaft Aeropers hat die GAV-Verhandlungen mit Edelweiss am Freitag, 12. April 2024 abgebrochen
- Ein erneutes Angebot von Edelweiss mit mehr Lohn, höhere Erfolgsbeteiligung und bessere, individuelle Flexibilität wurde erneut von Aeropers abgelehnt
- Ab dem 1. Juli 2024 droht der vertragslose Zustand der Piloten
Ziele: Planbarkeit und finanzielle Perspektive
Kurz vor Weihnachten 2023 haben sich die Edelweiss-Piloten dazu entschieden, den aktuellen GAV2019 zu künden. So starteten im Januar 2024 die Verhandlungen von der Schweizer Pilotengewerkschaft Aeropers mit Edelweiss. Die beiden wichtigsten Wünsche der Piloten lauten gemäss aero wie folgt:
- Bessere Planbarkeit des Soziallebens
- Nachhaltige finanzielle Perspektive
Doch bislang ohne Erfolg. Aeropers berichtet von schwierigen Verhandlungen und erzählt, dass ab dem 1. Juli 2024 der vertragslose Zustand droht.
Edelweiss hat sich bisher kaum verhandlungsbereit gezeigt und ist nicht gewillt, den berechtigten Wünschen ihrer Pilotinnen und Piloten nachzukommen.
Aeropers
Anstatt den Wünschen der Piloten entgegenzukommen, stellt die Airline Vorbedingungen. Was die Edelweiss-Piloten zu einem vorzeitigen Ende der Verhandlungen geführt hat.
Ohne Vorbedingungen verweigert die Edelweiss-Geschäftsleitung Gespräche. Wir haben ihr deshalb gestern Abend mitgeteilt, dass wir die Verhandlungen abbrechen.
Clemens Kopetz, Verbandspräsident von Aeropers
Wie reagiert Edelweiss auf die Forderungen von Aeropers?
Doch wie sieht die Airline das Ganze? Edelweiss ist der Ansicht, dass die Forderungen von Aeropers die Cockpitkosten um 50 Prozent erhöhen werden. Dadurch wäre es für die Airline nicht mehr möglich, die Zukunfts- und Wachstumsziele zu erreichen – darunter etwa die Einflottung von sechs Airbus A350-900.
Gegenüber Aeropers haben wir unseren Rahmen der unternehmerischen Möglichkeiten transparent geäussert, welche die Konditionen gestaffelt über die Laufzeit von 4,5 Jahren um faire und grosszügige 15 Prozent verbessern würden.
Stellungnahme von Edelweiss
Nach dem Abbruch der Verhandlungen am Freitag, dem 12. April 2024, hat Edelweiss am darauffolgenden Montag ihr Angebot an die Piloten erneuert. Dabei ist die Airline der Gewerkschaft in puncto Lohn, Erfolgsbeteiligung und Flexibilität entgegengekommen. Doch auch dieses Angebot wurde von der Gewerkschaft abgelehnt. Nichtsdestotrotz ist Edelweiss offen für eine Wiederaufnahme der GAV-Verhandlungen und an der Weiterführung einer nachhaltigen Sozialpartnerschaft interessiert.