British Airways plant, zukünftig vermehrt auf Premium-Angebote zu erweitern und dadurch das Billigflieger-Image nach der Pandemie hinter sich zu lassen.
Die britische Airline sah sich infolge der Pandemie dazu gezwungen, den Bordservice deutlich herunterzuschrauben und die Angebote an Bord generell zu reduzieren, um die Corona-Auflagen und Kontaktbeschränkungen einhalten zu können. Nach der Pandemie plant die Fluggesellschaft allerdings einen Ausbau hin zu einer Premium-Airline und das Angebot luxuriöser zu gestalten, wie You Have Been Upgraded und die Daily Mail berichten.
Neue Uniformen, schickere Kabinen und Gourmet-Catering
British Airways konnte in letzter Zeit nicht mit herausragendem Service glänzen, denn die Economy-Kurzstrecke ohne Catering glich eher einer Billigairline und auch in der Business und First Class mangelte es im Vergleich zur Konkurrenz zunehmend an Qualität. Die britische Fluggesellschaft möchte nun ab Juni diesen Jahres gegen das Low-Cost-Carrier-Image vorgehen und zukünftig wieder im Premium Segment ansiedeln.
Die Airline stellt deshalb einige neue Konzepte, darunter beispielsweise neue Business Class-Sitze vor: neue Flachbettsitze mit einer Tür zum Gang, die nun eingebaut werden sollen. Bislang wurden 28 der 250 Flugzeuge in der British Airways Flotte mit den sogenannten Club Suites ausgestattet. Auch das Catering sowohl in der Business, als auch in der Economy Class wird optimiert, sodass künftig wieder kostenfreies Wasser und ein Snack in der Touristenklasse angeboten wird.
Ausserdem zählen zu den Veränderungen, die in den nächsten zwölf Monaten erfolgen sollen, neue Uniformen der British Airways-Mitarbeiter, die Renovierung der Lounges, vermehrt digitale Lösungen, wie beispielsweise ein digitales Bestellsystem für die Kurzstrecke oder online Bestellungen über das eigene Smartphone in den Lounges. Dadurch soll die Anzahl an Service-Trolleys, die warme Mahlzeiten und Duty-Free-Waren anbieten, im Flieger selbst reduziert werden. Das hat auch den Hintergrund, dass die Airline sich von dem veralteten Image und den Vorurteilen über Stewardessen entfernen möchte und nur noch mit der notwendigen Anzahl an Artikeln fliegen werde, die im Voraus des Fluges über Buy Before You Fly bestellt oder gebucht wurden. Das Ganze führt ausserdem dazu, dass Treibstoff eingespart werden kann, da man kein unnötiges Zusatzgewicht mit an Bord führt.
Die neuen Uniformen sind schon seit 2018 ein Thema bei British Airways, welches stark kritisiert wird. Das Kabinenpersonal soll bis 2022 neue Uniformen, die vom Savile Row Schneider Ozwald Boateng entworfen wurden, erhalten. Allerdings erntet das Projekt harsche Kritik, da die Nachricht kursiert, dass die Airline ihre Mitarbeiter ausnutze und das ganze Geld unnötigerweise in teure Designer-Uniformen stecke.
In der First und Business sollen ausserdem Premium-Menüs ausgewählter Köche serviert werden. Der Koch Tom Kerridge wurde an Bord geholt, um M&S als Catering-Marke für die Kurzstrecken-Economy-Flüge zu ersetzen. Die Premium-Kabinen auf den Langstreckenflügen werden hingegen von der Catering-Firma Do & Co bedient.
Der Grund für den neuen Premium-Kurs könnte bei Sean Doyle liegen. Im Krisenjahr 2020 erfolgte bei British Airways ein Managementwechsel von Alex Cruz zu Doyle, welcher die britische Airline immer weiter in Richtung Premium ausbauen möchte und nicht weiter mit Billigairlines wie Ryanair konkurrieren wird.
Modernisierungsarbeiten an den Flughafen-Lounges
Die Renovierungen und neuen Konzepte werden allerdings nicht nur an Bord, sondern auch am Boden starten. So sollen laut British Airways auch die eigenen Flughafen-Lounges einen neuen Flair erhalten. Insgesamt hat sich die Airline verpflichtet, 6,5 Milliarden Pfund für diverse Upgrades in einem fünfjährigen Investitionsplan auszugeben, der bereits 2018 eingeführt wurde.
Von der Buchung bis zur Landung muss sich BA wie ein Premium-Erlebnis anfühlen. Unsere Strategie ist es, ein Premium-Erlebnis auf der ganzen Linie zu sein.
Tom Stevens, Director of Brand and Customer Experience bei British Airways
British Airways steht derzeit mit einigen potenziellen Partnern wie Innenarchitekten, Möbeldesignern, Köchen, Getränkeherstellern und Musikern in Kontakt, um die Flughafen-Lounges auszubauen.
Die neueste Innovation für Passagiere der ersten Klasse, die von London Heathrow aus fliegen, startet diese Woche: Sleep Pods, in denen die Fluggäste eine Ruhepause einlegen und neue Energie tanken können. Diese komfortablen Schlaf-Liegen sollen auch am JFK-Flughafen in New York installiert werden.
Fazit zu den Luxus-Plänen von British Airways
Die britische Fluggesellschaft verfolgt zahlreiche Ideen und Pläne, um das eigene Image aufzupolieren und zukünftig als Premium-Airline eingestuft zu werden. Mit neuen digitalen Check-In und Boarding-Systemen oder den neuen Business Class-Sitzen soll das Reisen für Fluggäste noch komfortabler gestaltet werden. Auch neue Menüs und moderne Uniformen sollen die Airline in Zukunft in neuem Licht erstrahlen lassen. British Airways‘ Plan, wieder in die gehobene Klasse aufzusteigen, könnte mit den neuen Innovationen aufgehen. Allerdings bleibt abzuwarten, inwiefern sich die Ticket-Preise für die hochwertigeren Angebote verändern werden und ob die Kundschaft da mitziehen wird.