Als Lenkungsmassnahme erhöht der Caumasee in Graubünden seinen Eintrittspreis. Einer der beliebtesten Seen für Touristinenn und Touristen der Schweiz möchte so den Massentourismus eingrenzen.
Wer träumt nicht von klarem, türkisblauem Wasser, umringt von Bergen und Wäldern? Wenige, das zeigt das Fazit der Gemeinde Flims. Durch Instagram ist der Caumasee zu einer internationalen Bekanntheit geworden und zieht nun jährlich zahlreiche Touristinnen und Touristen an. Um, wie in Venedig, den Massentourismus zu stoppen, hat die Gemeinde den Eintrittspreis auf 19 Franken erhöht. Das kritisieren einige scharf, wie fvw.de berichtet.
Lenkungsmassnahmen gegen den Hype
#caumasee ist keine Seltenheit mehr. Durch Instagram und co. hat der Schweizer Bergsee in Flims im Kanton Graubünden einen richtigen “Celebrity-Status” erlangen. Während Flims früher noch teure Werbekampagnen für einen der schönsten Orte der Schweiz umgesetzt hat, bringt ihnen heute der (kostenlose) Hype über die sozialen Medien eine Schar an Reisenden, wie NZZ schreibt.
Doch jede Medaille hat eine Kehrseite – so auch der Ansturm auf den Lag la Cauma, wie der See auf rätoromanisch heisst. Das Übermass an Touristinnen und Touristen führt beispielsweise zu mehr Abfall in der Natur sowie des Parkierens von Autos auf privaten Grundstücken.
Um gegen den Overtourism vorzugehen, hat die Gemeinde Flims, neben dem lang bestehenden Zaun, der den Caumasee eingrenzt, die Eintrittspreise auf 19 Franken erhöht. Im Vergleich dazu waren es vor fünf Jahren noch 12 Franken. Zusätzlich bezahlen Gäste für den Parkplatz weitere sechs und für den Restauranteintritt fünf Franken, wobei letzteres bei Konsumierung wieder eingelöst werden kann. Schlussendlich beschloss der Ort ebenso ein Tageslimit von 1’700 Besucherinnen und Besuchern zu erstellen, wie blick.ch schreibt.
Die Gemeinde Flims zieht bei ihrem Vorgehen einen Vergleich zu Venedig, wo auch eine Eintrittsgebühr sowie eine Beschränkung der Anzahl Personen geplant ist. Dabei betonen sie, dass es sich hier um eine “reine Lenkungsmassnahme” handle und es nichts mit wirtschaftlichem Profit zu tun habe.
Fazit zur Massnahme gegen den Massentourismus am Caumasee
Inwiefern darf ein Ort durch ein Naturwunder im öffentlichen Raum Gewinn erzielen? Das mag im Falle Caumasee wohl die zentrale Frage sein. Wie in Venedig ist eine Eindämmung des Massentourismus zum Schutz der Natur wie der Anwohnenden aus Sicht der Gemeinde erforderlich. Dabei ist jedoch relevant, was mit dem Erlös aus den Ticketpreisen passiert. Alternativ zum Caumasee findet Ihr zudem nur wenige Gehminuten den ebenfalls wunderschönen Crestasee – dort kostet der Eintritt aktuell “lediglich” sieben Franken.