Die Boeing 747-8, die Queen of the Skies, sieht man sonst eher auf der Langstrecke, wobei ein 13 Stunden Flug keine Seltenheit ist – auf der Kurzstrecke allerdings schon. Dieses einmalige Erlebnis durfte ich in der ersten Augustwoche jedoch gleich zweimal geniessen.
Für die Sommerferien in diesem Jahr hatte ich noch im letzten Jahr gehofft, ohne die Einschränkungen der Coronapandemie zu reisen. Wie Ihr vielleicht denken könnt, hat das meine Reisepläne auch in diesem Jahr etwas durcheinander gebracht und frühe Buchungen fast unmöglich. Dafür brachte mich der Umstand in diesem Jahr zu einem einmaligen Flugerlebnis. Bei reisetopia hatten wir schnell über die Sonderflüge von Lufthansa von Frankfurt nach Mallorca berichtet. Gemeinsam mit meiner Familie ergatterte ich jeweils vier Tickets im Upper-Deck der Business Class der Boeing 747-8 für den Hin- und Rückflug. Denn, wenn sich die Queen of the Skies nochmal in die Lüfte erhebt und das auch noch auf der Kurzstrecke, muss man einfach oben sitzen. Heute möchte ich meine besondere Flugerfahrung mit Euch teilen!
Flugbuchung nach Spanien & Einreisebestimmungen
Eines muss ich bei meinem Bericht vorwegnehmen, diese kurze Reise ist mit Abstand die am längsten im Voraus geplante Reise nach Spanien. Auf Mallorca war ich lange Zeit nicht mehr, die letzten Jahre hat es uns immer nach Ibiza in eine Finca von Freunden geführt. Meistens war die Woche Spanien der Abschluss toller und unvergesslicher Sommerferien. Dieses Mal ging es für mich und meine Familie aufgrund von Corona nicht in die Ferne und den geplanten Malediven-Aufenthalt haben wir erstmal auf Eis gelegt. In die Wärme zu fahren und etwas Sonne zu tanken stand allerdings weiterhin oben auf der Agenda. Da kam das einmalige Lufthansa-Angebot wie gerufen. Als Flug-begeisterte Familie freuten wir uns auf dieses einmalige Flugerlebnis einmal mit der Queen of the Skies, der Boeing 747-8 der Lufthansa von Frankfurt nach Mallorca zu fliegen. Schon unmittelbar nach der Ankündigung der ausgewählten Flüge jeweils an vier Samstagen hintereinander wurden die Verfügbarkeiten immer geringer.
Am 17. Juli um 10:20 Uhr startete die erste Lufthansa Boeing 747-8 von Frankfurt nach Mallorca – ganz historisch mit einer Retro-Maschine. Für uns ging es am 31. Juli ebenfalls um 10:20 Uhr auf die beliebte Balearen-Insel und auch beim dritten Flug dieser Sonderflüge spürte man, natürlich mit einer jeweils anderen Crew, die Begeisterung. Doch auch wir buchten diesen Flug sowie den Rückflug am 7. August bereits Mitte Juni. Zu diesem Zeitpunkt war, trotz steigender Inzidenz, die Lage auf Mallorca als Risikogebiet noch in Ordnung. Mit den steigenden Zahlen, der Spekulation über ein Hochinzidenz oder gar Virusvariantengebiet, verspannte sich auch bei uns so langsam die Vorfreude, wusste man noch nicht sicher, welche Einreisebestimmungen uns in Spanien und auf dem Rückflug nach Deutschland erwarten.
Dennoch hielten wir an diesem Flug und an unseren Ferien fest und planten langsam auch die Unterkunft sowie den Mietwagen. Letztes gestaltete sich als schwierigster Akt der Reiseplanung. Über Sixt waren fast alle Wagen ausgebucht und zu Preisen aufgerufen worden, die schnell ins Unermessliche führten. Bei der Abholung am Flughafen in Palma de Mallorca sah die Lage schon besser aus und wir konnten für umgerechnet 96 Franken für sieben Tage noch ein gutes Upgrade rausschlagen. Trotz der Einstufung als Hochinzidenzgebiet war der Passagier-Ansturm auf Mallorca ungebrochen. Das merkten wir auch schnell am Flughafen Frankfurt. Von pandemiebedingter Leere war nichts mehr zu sehen.
Ich buchte unsere Flüge, bedacht auf eine gute Sitzauswahl gemeinsam und vor allem oben. Natürlich stand auch die Buchung der First Class Sitze ohne Aufpreis (damals) zur Debatte. Leider konnte ich diese damals nicht auswählen und zu entschied ich mich für die Reihe 84 auf dem Hinflug im Upper-Deck. Erst kurz vor unserem Abflug konnte man für einen Aufpreis von umgerechnet 134 Franken pro Person noch auf einen First Class Platz upgraden.
Erster „Langstreckenflug“ seit zwei Jahren
Als reisetopia Autorin arbeite ich nicht nur in Berlin, sondern komme gebürtig auch aus der deutschen Hauptstadt. Wohnen tue ich relativ weit oben im Norden, in Reinickendorf, wodurch ich zum ehemaligen Flughafen Tegel nur 15 Minuten brauchte. Eine Zeit, die ich jetzt schmerzlich vermisse. Davon abgesehen, dass die Flüge vom neuen Berliner Hauptstadtflughafen nach Frankfurt – zumindest auf dem Rückflug fast die Hälfte unserer 747 Flüge kosteten, ist auch die lange Fahrt zum BER kein einfaches Unterfangen. Mit dem Auto ging es deshalb schon einen Tag früher von Berlin nach Frankfurt und nach einer entspannten Nacht im Hilton am Flughafen ging es nach einem leckeren Frühstück zum Check-in. Dort war an einem Samstag um 8:30 Uhr natürlich einiges los und somit mussten wir auch am Business Class Schalter lange warten. Ohne uns in die Lounge zu setzen, ging es für uns im Anschluss entspannt Richtung Gate 69.
Nicht nur die vielen Menschen, auch die vielen Kameras machten schnell deutlich, dass dieser Flug für viele ein besonderes Erlebnis werden wird. Begrüsst wurden wir von einem Team der Lufthansa mit Lufthansa Sonnenbrillen, Merchandise Produkten für Kinder und einem Eis – passend für den Flug in die Sonne. Das Boarding lief entsprechend der neuen Regelungen ab und Gruppe 1 und 2 konnten als Erstes an Board gehen. Das letzte Mal, dass ich in einem Lufthansa Jumbo die Treppe ins Upper-Deck heraufging, war gleichzeitig auch mein erster Flug mit vier Jahren gewesen, also schon einige Weile her.
Die Aufregung war auch an Board sehr gross und als wir nach einigen Fotos und dem Verstauen unseres Gepäcks Platz genommen hatten, machten noch Planespotter, die Presse und Blogger Fotos von jedem Teil des Flugzeuges. Mit einiger Verspätung ging es um kurz vor 11 Uhr dann endlich Richtung Startbahn. Die 747-8 fliegt nach dem Rückflug nach Frankfurt am Abend wieder weiter nach Chicago – zurück auf ihre übliche Reiseroute. Für einige der Crew Mitglieder war dieser Flug auch wieder der erste in einem Langstreckenflugzeug seit Ausbruch der Coronapandemie.
Die Welcome-Drinks, die einem auf der richtigen Langstrecke in der Business Class gereicht werden, fielen leider aus und auch sonst war der knapp zweistündige Flug leider schnell vorbei. Der grösste Fan vom Essen im Flugzeug auf der Kurzstrecke bin ich ohnehin nicht, aber um die Uhrzeit gab es noch den frisch gepressten Organgensaft, der wirklich sehr erfrischend ist. Während des Fluges gab es immer wieder spannende Fakten zur eigentlichen Flugroute des Piloten und des Flugzeuges sowie zur Landschaft und Mallorca. Auch er ist bis dahin eine 747-8 noch nie auf einer so kurzen Strecke geflogen. Nach der Landung in Palma sorgte die Queen of the Skies natürlich für reichlich aufsehen und viele weitere Motive am Boden. Erst um 14:25 Uhr ging es für die Maschine zurück nach Frankfurt und nachdem wir unseren Mietwagen abgeholt hatten und Richtung Hotel unterwegs waren, konnten wir beim Vorbeifahren am Flughafen nochmal einen Blick auf die Gigantin der Lüfte werfen, die natürlich auch aus weiter Ferne hervorstach.
Rückflug nach Frankfurt eine Woche später
Nach tollen und erholsamen Ferien im Osten Mallorcas ging es für uns am 7. August leider schon wieder zurück. Freuen konnten wir uns allerdings auf dem Rückflug, denn auch dieser werde wieder ein besonderes Erlebnis sein. Unser Hotel, Son Más, eine klassische Finca aus dem 17. Jahrhundert, lag im Hinterland von Porto Cristo und eine gute Stunde Autofahrt vom Flughafen in Palma entfernt. Dort machte sich schnell die grosse Rückreisewelle bemerkbar und das Ferienende in vielen Bundesländern, auch für Berlin und Brandenburg.
Bis auf einem überfüllen Flughafen und einigen kleinen Problemen beim Check-in, war unser Aufenthalt dort relativ kurz und das Boarding begann pünktlich. Als einer der letzten Busse erreichten auch wir die Boeing 747-8 auf dem Vorfeld. Davor waren, wie kaum anders zu erwarten, bereits viele Menschen mit ihren Kameras und Handys unterwegs. Abgesehen von uns, die ihren Mallorca-Aufenthalt alleine von diesen beiden Flügen abhängig gemacht haben, waren auch einige Mitreisende überrascht, als die den Jumbo erkannten. Daher gab es an Board auch nochmal einen Hinweis, sich das Sicherheitsvideo anzusehen, da es sich bei der Boeing 747-8 um einen “etwas” grösseren Flugzeugtyp handelt als der, der üblicherweise nach Mallorca fliegt.
Der Service nach dem Start war auch auf dem Rückflug in der Business Class der einer Kurzstrecke. Dennoch war die Crew stets zuvorkommend und freundlich, was man auch schon anders erlebt hat. Einige der Passagiere sind bereits mit der Maschine aus Frankfurt gekommen und nur für dieses Flugerlebnis nach Mallorca und zurück geflogen – an Board wurden die bekannten Gesichter daher schmunzelnd begrüsst. Nach einer leichten Stärkung zum Mittag landeten wir pünktlich im verregneten Frankfurt.
Der Abschied fiel trotz des kurzen Fluges relativ schwer, denn wer weiss, wann und ob man bald wieder ganz oben in einer Lufthansa 747-8 sitzen wird. Mit dem Auto ging es dann wieder zurück nach Berlin und damit nach einer tollen Woche auf Mallorca und zwei ganz besonderen Flügen wieder nach Hause.
Fazit zu meinem Flug mit der Lufthansa 747-8 nach Mallorca
Dass es für mich in diesem Jahr nochmal für meine Ferien in die Wärme gehen soll, stand eigentlich schon lange fest. Wohin und mit welchem Transportmittel entschied sich durch diesen besonderen Lufthansa Deal am Ende spontan. Mit grosser Sicherheit werden die beiden Flüge mit der Boeing 747-8 auf der Kurzstrecke von Frankfurt nach Mallorca ein einmaliges Erlebnis bleiben, das ich erstens so schnell nicht vergessen werde und zweitens froh bin, es mit Euch teilen zu dürfen?
Hattet Ihr auch schon ein ganz besonderes Flugerlebnis, von dem Ihr uns erzählen wollt?