Die Fluggesellschaft Swiss kämpft mit einem kurzfristigen Personalmangel. Es soll sogar bereits Abstriche beim Service gegeben haben, weil teilweise zu wenig Kabinenpersonal zur Verfügung stand.
Auch noch ein Jahr nach dem Ausbruch der weltweiten Corona-Pandemie bewegte sich der weltweite Flugverkehr in den letzten Monaten noch immer auf einem sehr tiefen Niveau. So sah sich auch die Schweizer Airline Swiss noch immer mit einer der grössten Herausforderungen in der Unternehmensgeschichte konfrontiert und reagierte erst kürzlich mit einem Abbau von bis zu 780 Stellen auf die verheerende Lage. Nun aber soll die Premium-Airline laut Travelnews mit einem Personalmangel bei der Cabin-Crew zu kämpfen haben, was allerdings nicht mit dem Personalabbau zusammenhängen soll.
Buchungszahlen schnellten in die Höhe
Lange Zeit blieben die Maschinen der Swiss coronabedingt auf dem Boden: Voranschreitende Impfkampagnen, zunehmende Aufhebungen der Reisebeschränkungen und der kürzlich eingeführte COVID-Pass gaben in den letzten Wochen allerdings Grund zur Hoffnung – und liessen die Buchungszahlen wieder in die Höhe schnellen. So auch bei der Swiss, die Anfang Juni bekannt gab, aufgrund der gestiegenen Nachfrage, 49 neue Destinationen in den Sommerflugplan aufzunehmen.
Nun allerdings soll sich die Fluggesellschaft über kurzfristigen Personalmangel beklagen. Aufgrund dessen sollen Flüge bereits mit teils reduzierter Crew absolviert worden sein, was auch die Passagiere zu spüren bekamen. So sei beispielsweise bereits der Apéro oder ein Servicedurchgang an Bord ausgefallen sein.
Krankheitsbedingte Ausfälle sollen Schuld sein
In einem internen Schreiben soll die Swiss betont haben, dass die Personalknappheit nichts mit dem Stellenabbau vor wenigen Wochen zu tun habe. Vielmehr sollen verschiedene Gründe dazu geführt haben, dass es Probleme bei der Personalplanung gab – beispielsweise aufgrund von kurzfristigen krankheitsbedingten Ausfällen oder weil Mitarbeitende unentschuldigt nicht zur Arbeit erschienen seien.
Unsere Crewplanung steht aufgrund der nach wie vor äusserst volatilen Situation und den damit verbundenen Unsicherheiten vor Herausforderungen. Das führte an einzelnen Spitzentage aufgrund verschiedener Faktoren zu einem Bereederungsengpass.
Michael Stief, Unternehmenssprecher Swiss
Die kurzfristigen Krankheitstage hätten laut Swiss in der letzten Zeit um mehr als 50 Prozent zugenommen. Die Fluggesellschaft erklärt sich die Entwicklung damit, dass die mit der Pandemie verbundene Sensibilität auf minimale Symptome von Atemwegserkrankungen eine Ursache für die Krankheitsausfälle sein könnte. Sicher sei allerdings, dass die Personalplanung nicht auf diesem Niveau bleiben könne – man beobachte die Entwicklung in den kommenden Wochen. Um sich gegen die Personalknappheit zu wappnen, will die Swiss nun als Sofortmassnahme die Zahl der Reservecrews im kommenden Monat aufstocken. Flüge mussten bisher übrigens noch keine annulliert werden.
Fazit zum Kabinenpersonalengpass der Swiss
Die Luftfahrtbranche kommt so langsam wieder in Schwung – und auch die Swiss sieht so langsam wieder Licht am Ende des Tunnels: Die Fluggesellschaft verzeichnete über die Sommermonate eine kurzfristig erhöhte Buchungsnachfrage. Doch die gestiegene Nachfrage scheint der Airline nun bei der Kabinenplanung zu schaffen zu machen. In einem internen Schreiben begründet die Airline den Personalengpass damit, dass auf einigen Flügen die Auslastung rapide zugenommen habe und es viele krankheitsbedingte Ausfälle gegeben habe. Nun plant die Swiss im kommenden Monat ihre Reservecrew aufzustocken.