Wir von reisetopia sind ein junges Team, das sich durch die Liebe zum Reisen auszeichnet. Da wir euch täglich mit den Neuigkeiten der Reisebranche sowie Deals, Reviews und Guides versorgen, möchten wir uns bei Euch genauer vorstellen! In der Serie “Wie ich zum Reisen gekommen bin” gibt Euch jeder Autor in Deutschland, der Schweiz und Frankreich ganz individuelle Einblicke in seine Geschichte. Angefangen mit Moritz!
Dass die gesamte Redaktion von reisetopia ein wenig “Reiseverrückt” ist, sollte Euch mittlerweile allen bekannt sein. Da wir allerdings immer wieder gefragt werden, wie wir überhaupt zum Reisen gekommen sind, starten wir heute die Serie “Wie ich zum Reisen gekommen bin”. Wenn man anderen erzählt, dass man allein im Jahr 2016 über 100 Mal im Flugzeug sass (mittlerweile bin ich nicht mehr ganz so viel unterwegs), bekommt man vielfach nicht nur seltsame Blicke, sondern auch jede Menge Nachfragen. Die wichtigste Frage will ich in diesem Artikel beantworten: Wie kam es eigentlich dazu, dass ich so viel unterwegs bin?
Als Teenager in Los Angeles, Shanghai und Europa
Als Kind war ich immer wieder mit meinen Eltern unterwegs, darunter auch in den USA, viel in der Schweiz und auch in einigen anderen Ländern. Wirklich viel gereist bin ich allerdings erst ab etwa 16 Jahren. Der Grund war damals ein Nebenjob in einer Online-Redaktion, die sich mit Computerspielen beschäftigt hat. Zuerst ging es allen voran quer durch Europa: nach Valencia, nach Stockholm, nach Helsinki oder einfach nur nach Köln. Neben etwa ein bis zwei geschäftlichen Reisen im Monat ging es auch privat noch das eine oder andere Mal zu einer Destination in Europa. Viel mehr Zeit – und gleichzeitig auch Geld – war als Schüler leider nicht.
Wirklich verrückt wurde das Leben als Teenager allerdings, als ich von meinem Arbeitgeber mit gerade einmal 17 Jahren zu einem wichtigen Turnier nach Shanghai geschickt wurde. Gerade retrospektiv ein verrücktes Erlebnis, war ich doch allein in einem komplett anderen Kulturkreis unterwegs. In Erinnerung bleibt mir auch eine Lebensmittelvergiftung kurz vor dem Rückflug. Ohne ins Detail zu gehen: Die angenehmste Flugreise meines Lebens war das nicht. Wenig später ging es zu einem weiteren wichtigen Turnier, dieses Mal nach Los Angeles. All diese Flüge fanden, natürlich, in der Economy Class statt. Auch so etwas wie Lounge-Zugang war mir zu diesem Zeitpunkt noch völlig unbekannt. Ich war einfach gerne unterwegs.
Vom Freizeitreisenden zum Stammgast bei airberlin
Während meines Bachelorstudiums hat sich mein Reiseverhalten geändert. Ich habe mich von meinem früheren Arbeitgeber getrennt und damit begonnen mir meinen heutigen Hauptberuf als Werbetexter aufzubauen. Das Reisen stand dabei anfangs nicht im Fokus, wurde aber über die Zeit immer relevanter – schon allein auf Grund meines inhaltlichen Fokus auf Zahlungsmittel im internationalen Kontext und Reiseziele. Während des Bachelors ging es daher ein paar Mal quer durch Europa und auch zwei Mal auf die Langstrecke. Vom Profil eines Vielfliegers war ich zu diesem Zeitpunkt allerdings noch weit entfernt. Vom grossen Meilen- und Punktefieber war ich noch lange nicht angesteckt.
Zum Masterstudium ging es dann allerdings in die Nähe von Berlin – dem Ort, wo alles begann. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits viel im Vielfliegertreff und habe mir dort den einen oder anderen Tipp abgeschaut. Und dann war da noch airberlin. Die Airline hat in dieser Zeit gerne einmal Hin- und Rückflüge für 75 Euro am Wochenende pro Person verscherbelt, was ich als Einladung genutzt habe, um mit meiner damaligen Freundin Europa zu entdecken. Das gesamte Streckennetz, ja sogar Kaliningrad, sollte mich dabei zu sehen bekommen. Mit der geschickten Nutzung von Promotionen und einer Error Fare war der airberlin Gold Status schnell gesichert. In der Air France-KLM Lounge Berlin war ich schnell mit Namen bekannt. Wenig später folgte der airberlin Platinum Status. Mit damals 21 Jahren war ich sicherlich nicht der jüngste Platinum-Inhaber, aber zumindest vergleichsweise blutjung.
Von Europa hinaus in die grosse weite Welt
Mein Studium habe ich zwar mittlerweile durchaus erfolgreich und auch fristgerecht abgeschlossen, so richtig glauben wollte mir meine universitären “Erfolge” irgendwann aber keiner mehr. Von Donnerstag bis Montag war ich generell unterwegs, zwischendurch habe ich mehr und mehr an meinem heutigen Job gearbeitet und gleichzeitig meinen privaten Reiseblog traveluxblog.com aufgebaut. Das Studium wurde so ein wenig zu einem Hobby nebenbei – irgendwann zwischen Sport und Arbeit ging es auch mal zu einer Vorlesung. Am Wochenende dagegen wieder quer durch Europa, wobei auch das irgendwann nicht mehr genug war.
Statt quer durch Europa zu fliegen, wurden die Distanzen fortan grösser. Mit Meilen ging es einmal innerhalb von zwei Monaten auf die Kanaren, zwischendurch auch nach Asien oder in die USA. Ein paar Tage für eine Reise mussten reichen. Gleichzeitig wurde ich als airberlin Platinum in den “goldenen Zeiten” verwöhnt und habe First Class Lounges in London oder Los Angeles genossen und gleichzeitig bei zahlreichen AB Flügen in der ersten Reihe mein Gourmetmenü verzehrt – rückblickend eine absolut verrückte Zeit, die aber noch spannender werden sollte. Allein in den ersten Monaten des Jahres 2016 ging es unter anderem nach Brasilien, in die USA, nach Japan und nach Indien. Insgesamt war ich deutlich häufiger in einem Hotelbett als zu Hause. Dabei konnte ich die Arbeit von unterwegs immer besser mit Recherche verbinden und mir so im Prinzip auch mein heutiges Business aufbauen.
Luxushotel statt Hörsaal
Eine gute Anekdote meines Studienlebens sind meine Aufenthalte im Hotel Palace Berlin. Ich habe nur etwa 45 Minuten ausserhalb von Berlin gewohnt, war aber dennoch etwa 50 Nächte im Jahr in dem Berliner Luxushotel. Warum eigentlich? Weil es sich gelohnt hat! Über den Leaders Club gab es jeweils einen Stay Credit, einen Flughafentransfer in der Limousine, einen Afternoon Tea und Frühstück – für 79 Franken pro Nacht. Mit je vier Stay Credits ging es dann in die mitunter teuersten Luxushotels dieses Planeten wie das Le Bristol Paris, das Chedi Andermatt oder das Shambala Game Reserve in Südafrika. Statt 1055 Franken pro Nacht habe ich dort keinen Rappen bezahlt.
Irgendwann wurde der Spaß mit dem Leaders Club ein wenig kleiner, die Vorteile weniger, die Kosten höher. Passenderweise gab es einen Statusmatch zum Hilton Honors Diamond Status, der mich seitdem in Hilton Hotels auf der ganzen Welt führt. Auch hier würde ich behaupten, dass der Gegenwert “ganz gut” ist. Mancherorts habe ich weniger für die Nacht bezahlt als manch einer Miete (auf den Tag herunter gebrochen) zahlt. Retrospektiv kann man die Suche nach einem perfekten Gegenwert für das eingesetzte Geld fast als Sucht beschreiben. Wenn einem so etwas einmal gelingt, will man es auch wieder schaffen – immer wieder.
Zurück in ein normales Leben mit Vollzeitjob
Mein Studium ist mittlerweile vorbei, zwischendurch habe ich noch im Europäischen Parlament gearbeitet und seitdem bin ich freiberuflich tätig. Nebenbei habe ich mit meinen Kollegen, reisetopia gegründet. Auch an traveluxblog arbeite ich weiterhin als Hobbyprojekt nebenbei. Insgesamt ist das mehr Arbeit als mein vorangehendes “Teilzeitstudium” (eigentlich Vollzeit), weswegen für die ganz verrückten Aktionen keine Zeit mehr bleibt. Dass zumindest rede ich mir ein, denn es werden dann doch Jahr für Jahr ein paar aussergewöhnliche Reisen. Darunter fallen einige geschäftliche Trips und zahlreiche Reisen zu Zielen, die ich bereits kenne. Reiseverrückt bin ich aber wohl immer noch, war ich dieses Jahr doch allein in den letzten drei Jahren in Australien, Vietnam, auf den Seychellen, auf Sansibar, in Machu Picchu, am südlichsten Punkt der Erde in Argentinien und an zahlreichen Orten in China und Taiwan – um nur einige zu nennen. Das sieht man wohl schon daran, dass in Facebook Nachrichten bei reisetopia nach dem “Moritz, der so viel verreist” gefragt wird 😉
Auch wenn es nach den ganz wilden Jahren mittlerweile ruhiger geworden ist und wir bei reisetopia in einem normalen Büro sitzen und Verantwortung für Mitarbeiter haben, freue ich mich noch immer auf jeden aussergewöhnlichen Trip. Weniger Reisen müssen nicht unbedingt schlecht sein, denn so ist die Vorfreude noch grösser und man kann noch aussergewöhnlichere Reisen planen. Damit genau das auch für Euch möglich ist, werde ich in den nächsten Jahren besonders intensiv daran arbeiten, Euch gemeinsam mit meinem Team mit tollen Tipps zu versorgen!