Unter dem Namen The Fontenay Hamburg hat ein neues Luxushotel in der Hansestadt mit dem Ziel aufgemacht, das beste Hotel in Deutschland zu sein. Ob dieses Ziel realistisch ist und welche Stärken und Schwächen das Hotel hat, lest Ihr in unserem ausführlichen Review.
Kaum eine Hotelneueröffnung in Deutschland hat in den letzten Jahren für so viel Wirbel gesorgt, wie die des The Fontenay Hamburg. Das Hotel wurde auf dem Grundstück des ehemaligen InterContinental Hamburg errichtet und ist ein kompletter Neubau in wirklich bester Lage direkt an der Aussenalster. Eine zentrale Lage verbunden mit dem Flair eines Urlaubshotels machen das Fontenay schon von aussen aus. Doch drinnen wird es noch deutlich besser, denn ich war in meinem Hoteltest absolut positiv überrascht, trotz enormer Erwartungen.
The Fontenay Hamburg – die Buchung
Eine Vielzahl der besten Luxushotels in Deutschland ist Teil der Leading Hotels of the World. Auch das Fontenay Hamburg lässt es sich nicht nehmen, der elitären Gruppe beizutreten. Für mich ergab sich dadurch die gute Gelegenheit, das Hotel über den Leaders Club – das Mitgliedschaftsprogramm der Vereinigung – zu buchen. Die günstige Rate war dabei ein Einzelzimmer mit Vorauszahlung für 239 Euro. Für ein Stadthotel sicherlich ein anspruchsvoller Preis, zumal ein Doppelzimmer noch einmal knapp 80 Euro mehr kostet – selbst an den günstigsten Daten.
Dank der Buchung über den Leaders Club erhielt ich allerdings sowieso ein kostenfreies Upgrade auf ein Doppelzimmer, zudem ein Willkommensgeschenk und kostenfreies Frühstück für zwei Personen im Restaurant (interessant ist hierbei, dass es das volle Frühstück gibt und man auch bei einer Einzelzimmerbuchung eine zweite Person zum Frühstück mitbringen kann). Zudem erhielt ich einen sogenannten Stay Credit – fünf von diesen bringen eine Freinacht in einem beliebigen Hotel.
Alternativ bietet sich für die Buchung im The Fontenay Hamburg über reisetopia Hotels an. Hier ist eine Buchung von Einzelzimmern nicht möglich, bei einer Buchung eines Doppelzimmers ist diese Variante aber fast immer am besten, da Ihr die folgenden Vorteile erhaltet:
- kostenfreies Frühstück für zwei Personen
- kostenfreies Upgrade um eine Kategorie nach Verfügbarkeit
- kostenfreier Internetzugang
- früher Check-in und später Check-out
- ein 100 US-Dollar Gutschein für Essen & Getänke
The Fontenay Hamburg – das Zimmer
Nachdem ein Check-in um 14 Uhr noch nicht möglich war, führte man mich freundlicherweise ein wenig rum und lud mich in der Bar des Hotels mit Panoramablick über Hamburg auf ein Getränk ein.
Etwa 20 Minuten später war das Zimmer allerdings bereits fertig und es ging in Begleitung einer Mitarbeiterin in den dritten Stock. Hier erwartete mich ein „normales“ Doppelzimmer ohne direkten Alsterblick – diese Zimmer sind noch einmal teurer.
Das Zimmer hat schon auf den ersten Blick einen tollen Eindruck gemacht, allen voran des äusserst stilvollen Designs wegen.
Im Eingangsbereich des Zimmers findet man auf der linken Seite einen begehbaren Schrank, in dem man ideal das Gepäck verstauen kann.
Auf der rechten Seite folgt das Badezimmer, auf das ich später noch genauer eingehe. Danach befindet man sich auch bereits im Hauptbereich des Zimmers. Dieser besteht auf der einen Seite aus einer Sitzecke mit einem Sessel und einer Couch, die einen Tisch umringen, auf dem bereits das Willkommensgeschenk drapiert war.
Quer gegenüber befindet sich das zwei Meter breite Bett, das nicht nur einen sehr stilvollen Eindruck gemacht hat, sondern auch äusserst bequem war.
Abends wurde hierfür natürlich ein Turn Down-Service angeboten, der auch mit einer kostenfreien Flasche Wasser auf dem Nachttisch einherging. In der Ecke neben dem Bett befindet sich zudem ein weiterer Sessel. Direkt an der Fensterfront befindet sich zudem ein mittelgrosser Schreibtisch mit relativ bequemen Stuhl.
Der Fernseher ist sozusagen zwischen dem Bett und dem Wohnbereich des Zimmers angebracht, kann allerdings komplett in alle Richtungen gewendet werden. Neben dem wirklich enorm wohnlichen und stilvollen Design ist mir besonders die Fensterfront aufgefallen, die sich über die gesamte Breite des Zimmers erstreckt und für viel Helligkeit sorgt.
Zudem bieten alle Zimmer im Fontenay (mit Ausnahme der Einzelzimmer) einen Balkon. Dieser kommt mit sehr bequemen Sitzmöbel und einem Tisch daher.
Der Ausblick war in meinem Fall vollkommen in Ordnung, durch die Bäume hindurch konnte man sogar die Aussenalster erkennen.
Erwähnenswert ist zudem, dass im The Fontenay Hamburg sowohl eine kostenfreie Minibar (8 Getränke) als auch eine kostenfrei nutzbare Kaffeemaschine gibt.
Ein wenig enttäuscht war ich dagegen von der Grösse des Badezimmers. Natürlich sprechen wir hier von Jammern auf hohem Niveau, aber ein einzelner Waschtisch, ein kleiner Schminkbereich und jeweils abgetrennt eine Dusche und eine Toilette wirken im Vergleich zum Rest des Zimmers fast beengt.
Dennoch hat mich das Bad wirklich begeistert, nicht nur des sehr schönen Marmors wegen, sondern allen voran auch auf Grund einer wirklich traumhaften Dusche, in der man beispielsweise sogar Musik hören kann (eine Bluetooth-Verbindung zum eigenen Handy ist an sich möglich, hat bei mir aber nicht funktioniert) und Lichteffekte beim Duschen geniesst. Auch der Wasserdruck und die elektronische Bedienung sind toll.
Die Toilette bietet zudem beispielsweise noch eine Bidet-Funktion, die an eine japanische Toilette erinnert.
Insgesamt hat mich das Zimmer im Fontenay Hamburg wirklich begeistert, schon weil das Design enorm gelungen ist und sehr wohnlich wirkt. Technische Spielereien wie elektronische Vorhänge oder zusätzliche Services wie Schuhputzservice sind ein wenig die Kirsche auf dem Kuchen.
The Fontenay Hamburg – das Frühstück
Meine grösste Kritik am The Fontenay Hamburg ist das Frühstück. Das hat nicht mit der Qualität und auch nicht mit der Auswahl zu tun, sondern allen voran mit der Geschwindigkeit. Das liegt daran, dass das Frühstück a la carte serviert wird. An einem Dienstag-Morgen insgesamt 16 Minuten auf Getränke und fast 30 Minuten auf die Speisen zu warten, ist allerdings nicht akzeptabel.
Das Frühstück selbst ist allerdings absolut beeindruckend. Serviert wird beim sogenannten „Fontenay Frühstück“ (für 39 Euro pro Person auch für externe Gäste) eine Etagere mit Käse, Aufschnitt und einer Fischauswahl. Dazu gibt es Joghurt, frische Früchte, einen grossen Brotkorb mit äusserst leckeren Croissants und eine Auswahl an Marmeladen, Honig und Butter. Darüber hinaus werden warme Gerichte und mehrere frisch gepresste Säfte nach Wahl angeboten. Neben zwei sehr leckeren Säften habe ich auch die Egg’s Benedict mit Lachs probiert – sehr lecker.
Zum Abschluss gab es zudem noch die Waffeln, die ebenfalls ausgezeichnet waren.
Insgesamt ein tolles Frühstück, das einen wirklich zur Ruhe kommen lässt und extrem entspannend ist – für ein Stadthotel allerdings doch ein wenig zu sehr entschleunigt – aber auch das ist sicherlich Geschmackssache.
The Fontenay Hamburg – die Erholung
Kommen wir zu etwas, das auf mich einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat. Ich war zwar in wirklich vielen luxuriösen Stadthotels wie dem Le Bristol Paris, dem Adlon Berlin oder auch der Villa Kennedy in Frankfurt, einen Erholungsbereich wie im Fontenay habe ich allerdings noch nie gesehen. Fangen wir mit dem Pool an.
Dieser ist ein kombinierter Innen- und Aussenpool mit elektronischer „Tür“. Da der Pool zudem eine grosse Fensterfront bietet, geniesst man nicht nur einen beeindruckenden Blick auf die Alster, sondern über ganz Hamburg.
Entlang des Pools erstecken sich im Innenbereich mehrere sehr bequeme Liegen mit Kissen, Handtüchern sowie einer Funktion zur Beheizung.
Im Aussenbereich folgen weitere Liegen, die ebenfalls bequem sind, allerdings nicht so atmosphärisch wirken wie im Innenbereich. Der Ausblick hier ist dafür wirklich genial.
Wer nun denkt, dass es nicht besser werden könnte, der irrt. Durch die abgerundete Form des Hotels folgt an den Pool nämlich eine „Reihe“ zahlreicher weiterer Liegen mit Kissen und Tischen, die allesamt einen absoluten Traumblick über Hamburg bieten.
Ansonsten gibt es noch ein Dampfbad und eine Sauna, die so in Deutschland definitiv ihresgleichen sucht. Die Sauna ist nicht nur extrem gross, sondern bietet ebenfalls einen Ausblick, von dem man anderswo nur träumen kann.
Viel Grund für Kritik finde ich ehrlich gesagt nicht, einzig waren zwei Duschen neben der Sauna noch problembehaftet. Wer ganz pingelig ist, könnte vielleicht auch den Fitnessbereich kritisieren.
Ich empfand diesen nämlich als überraschend klein. Es gibt zwar mehrere Cardio- und auch Kraftmaschinen sowie eine Auswahl an Kurzhanteln und Kettle Balls, Langhalten konnte ich aber beispielsweise nicht finden.
Die Qualität der Maschinen ist allerdings über jeden Zweifel erhaben und auch der Ausblick ist wirklich traumhaft, echte Kritik will ich also auch hier nicht anbringen.
The Fontenay Hamburg – Fazit
Mein Aufenthalt im The Fontenay Hamburg war im Prinzip von Anfang bis Ende perfekt. Für mich ist das Hotel im Vergleich zu anderen Luxushotels in Hamburg, etwa dem Vier Jahreszeiten, dem Hotel Louis C. Jacob oder dem Reichshof Hamburg ein absoluter Quantensprung. Wenngleich ein Duell mit dem Schloss Elmau immer schwierig ist, sind die Ambitionen des Fontenay Hamburg als bestes Hotel in Deutschland berechtigt. Ich war bei mehreren hundert Hotelaufenthalten, davon ein Grossteil im Hotels mit fünf Sternen, selten so nachhaltig von einem Hotel begeistert. Chapeau, denn dass ich Preise von mindestens 300 Euro für ein Doppelzimmer in einem Stadthotel für angemessen halten würde, hätte ich selbst nicht geglaubt.
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