Der Cotai Water Jet ist der schnellste Weg, um von Hong Kong nach Macau sowie in die andere Richtung zu gelangen. In diesem Review möchte ich Euch zeigen, wie die Fahrt im Schnellboot abläuft, was Euch erwartet und ob sich die Buchung der First Class lohnt.
Hongkong und Macau liegen über Wasser nur eine Stunde voneinander entfernt, über Land würde man nicht nur viele Stunden mehr brauchen, sondern auch durch China reisen müssen.
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Für ein Flugzeug ist die Distanz zu kurz. Zwar haben beide Städte einen Airport, Macau verfügt allerdings nur über sehr wenige internationale Verbindungen und ist auf der Langstrecke mit Ausnahme von Charter-Flügen überhaupt nicht angebunden. Wer von Hongkong nach Macau gelangen will, sollte deshalb die Fähre wählen. Zwar gibt es auch noch einen Konkurrenten, Cotai bietet aber die meisten Fahrten und Routen.
Cotai Water Jet – die Buchung & die Strecken
Der Name Cotai Water Jet kommt davon, dass diese Fähre nicht auf der Hauptinsel von Macau (mit der Altstadt und dem Stadtzentrum), sondern der Südinsel Cotai mit den Casinos sowie den meisten Luxushotels ab- und anlegt. Von diesem Hafen, der direkt mit dem Flughafen verbunden ist, gibt es insgesamt drei zentrale Linien: Eine zum Hongkong Airport, eine nach Hongkong Island und eine nach Kowloon. Am häufigsten fährt die Fähre nach Hongkong Island, teilweise bis zu drei Mal pro Stunde.
Auf den anderen Routen gibt es mehrere tägliche Verbindungen. Eine Buchung ist ganz einfach online über die Webseite von Cotai Water Jet möglich. Zur Verfügung stehen dabei die Cotai Class und Cotai First. Die beiden Reiseklassen möchte ich Euch gleich noch einmal im Detail vorstellen. Für die Buchung meiner ersten Fahrt habe ich mich für die First Class entschieden (Aufpreis etwa 15 Euro pro Person), für die zweite Fahrt für die Cotai Class. Das Preisniveau ist generell recht anspruchsvoll, besonders ab und zum Flughafen von Hongkong.
Cotai Water Jet – Check-In & Boarding
Da vermuntlich die wenigsten von Euch regelmässig mit Schnellbooten in Asien fahren, will ich zuerst noch kurz auf den Check-In und Boarding-Prozess eingehen. Dabei gibt es nämlich einiges zu beachten, besonders am Airport von Hongkong. Kommt Ihr dort mit Aufgabegepäck an, müsst Ihr dieses NICHT abholen. Stattdessen geht Ihr vor der Immigration in den Transit-Bereich, in dem es verschiedene Schalter der Fährunternehmen gibt (diese sind ausgeschildert). Dort gebt Ihr Euren Gepäckaufkleber ab. Ein Mitarbeiter von Cotai kümmert sich danach darum, dass Euer Gepäck “durchgecheckt” wird. In Macau könnt Ihr dieses dann vom Gepäckband nehmen. Klingt etwas kurios, funktioniert allerdings durchaus gut. Manche Airlines bieten sogar ab dem Abflughafen weltweit ein kostenfreies Durchchecken auf Cotai Water Jet an, leider allerdings nicht die Airlines der Lufthansa Group.
Nachdem Ihr Euer Gepäck abgegeben habt und Euch Boarding Pässe habt geben lassen (alternativ könnt Ihr auch direkt Euer Online-Ticket nutzen), könnt Ihr in diesem Bereich des Flughafen-Terminals warten. 30 Minuten vor der Abfahrt könnt Ihr das allgemiene Boarding-Gate für Fähren betreten und fahrt dann in 5 Minuten mit einer Untergrund-Bahn zum Fährterminal. Dort angekommen beginnt meist etwa 10 Minuten später das Boarding, das einfach und normalerweise nach Klassen geordnet stattfindet. Generell gibt es beim Cotai Water Jet keine Sicherheitskontrolle.
Startet Ihr am Flughafen müsst Ihr immer bedenken, dass Ihr das Gepäck mindestens eine Stunde vor Abfahrt am Ticketschalter sein müsst, sofern Ihr Aufgabegepäck habt. Mit Handgepäck müsst Ihr erst 30 Minuten vorher am Boarding Gate sein. Generell gilt, dass Ihr bei der Nutzung von Cotai Water Jet nicht in Hongkong einreisen müsst, sondern direkt bei Ankunft in Macau einreist.
An anderen Abfahrtsorten ist der Prozess etwas einfacher: In Hongkong oder Macau geht Ihr ganz einfach zum Fährterminal und geht dann entweder mit einem E-Ticket direkt durch die Kontrolle und lauft dann zu Eurem Gate oder Ihr geht erst an den Ticketschalter und kauft Euch hier ein Ticket, bevor Ihr denselben Prozess durchmacht. Auch Gepäck könnt Ihr am Schalter aufgeben, wobei es kein Problem war einen typischen 20-Kilogramm Koffer mit an Bord zu nehmen, selbst in der “zweiten Klasse”. Das Boarding verläuft auch hier in Klassen, wobei Ihr bei jedem Ticket die Möglichkeit habt, auch eine frühere Fähre zu nehmen, sofern es noch Plätze gibt (“Standby”).
Cotai Water Jet – die First Class
Auf unserer ersten Fahrt mit dem Cotai Water Jet ging es in der First Class von Hongkong Airport nach Macau. Das Boarding wurde hier nicht nach Klassen getrennt, was allerdings daran lag, dass das Schiff nahezu komplett leer war. Von mehreren hundert Plätzen waren gerade einmal knapp zwei Dutzend besetzt. Entsprechend leer war auch die First Class Kabine, die im oberen Deck des Katamarans zu finden ist.
Hier erwarten Euch etwas breitere und besser gepolsterte Sitze, die zudem einen grösseren Fussraum bieten.
Im Prinzip handelt es sich um eine 2-3-2-3-2 Bestuhlung. Wir erhielten zwei Sitzpläte am Fenster (ab Hongkong Airport sind Sitzplätze bereits auf dem Ticket vermerkt, ab anderen Abfahrtsorten werden die Plätze teilweise erst beim Boarding vergeben), die sogar noch einen Tisch und einen eigenen Fernseher hatten.
Im Prinzip fühlte sich dies noch einmal an wie eine Klasse “über” der eigentlichen First Class Kabine. Die Sitze in der First Class bieten eine sehr gute Polsterung, genügend Fussraum und sind auch ansonsten sehr bequeme. An dem Tisch liess sich zudem sehr gut arbeiten.
Generell bietet Cotai Water Jet komplett kostenfreies Internet an Bord, das in der First Class doch ein gesondertes Netzwerk besonders schnell ist. Sogar Serien liessen sich problemlos streamen. Auf den Fernsehern in der Kabine läuft derweil eigentlich nur Werbung für Macau. Ansonsten ist noch erwähnenswert, dass es in der Cotai First Class einen kostenfreien Service gibt. Ihr könnt Getränke nach Wahl bestellen und erhaltet dazu kleinere Snacks.
Darüber hinaus können kleinere warme Speisen gegen Aufpreis bestellt werden. Der Service war dabei sehr gut und freundlich. Die First Class Kabine verfügt über zwei Toiletten, die absolut sauber waren. Am Ende der Fahrt geht man als Passagier der First Class als erster von Bord und kommt somit auch zuerst an die Immigration.
Cotai Water Jet – die Cotai Class
Während der Aufpreis auf der (teureren) Strecke vom Airport nach Macau zur First Class nur etwa 20 Prozent betrug, war er auf der Strecke von Macau nach Hongkong Island bei fast 70 Prozent, weswegen wir uns für die günstigere zweite Klasse entschieden. Dabei gilt es zu beachten, dass man in Macau echte Vorteile als First Class Passagier geniesst: Zum Beispiel Priority Boarding oder einen gesonderten Sitzbereich beim Boarding.
Die Cotai Class war auf unserer Fahrt zudem sehr voll, sodass sich die First Class auf dieser Strecke möglicherweise generell eher lohnt. Ansonsten war das Erlebnis in der günstigeren Reiseklasse aber ebenfalls angenehm. Die Bestuhlung ist hier 2-3-3-2, wobei die Sitze etwas schmaler und schlechter gepolstert sind.
Der Fussraum ist in Ordnung und es gibt relativ ordentliches WLAN. Alle Getränke und Speisen sind kostenpflichtig.Der Sitzkomfort ist allerdings in Ordnung und wir erhielten erneut zwei Plätze am Fenster, sodass die Unterschiede recht gering sind. Zudem gibt es auch hier an jedem Vordersitz einen kleinen Tisch, an dem sich gut arbeiten lässt.
Cotai Water Jet – die Fahrt
Ich möchte zum Abschluss zu meinem Test des Cotai Water Jet noch zwei Dinge anmerken: Zum einen geniesst Ihr besonders im Hellen einen genialen Ausblick, sowohl auf die beiden Metropolen als auch auf die Natur auf den Inseln dazwischen sowie die vielen Frachtschiffe, die sich hier tummeln.
Zum anderen will ich eine Warnung aussprechen: Die Fahrt über den teilweise recht rauen Ozean war selbst bei gutem Wetter nichts für einen schwachen Magen. Zwar fährt das Schiff meist recht ruhig, gleichzeitig aber sehr schnell, wodurch man gewisse “Turbulenzen” mitbekommt. Besonders auf unserer zweiten Fahrt war es zudem zeitweise sehr windig, wodurch die Fahrt doch sehr unangenehm wird. Nicht umsonst verteilen die Mitarbeiter am Anfang der Fahrt die bekannten Spucktüten aus dem Flugzeug. Die Fahrt dauert zwar nur eine Stunde, Ihr bekommt allerdings keine frische Luft. Panik ist zwar nicht nötig, aber wer einen schwachen Magen hat, sollte vielleicht keine volle Mahlzeit vor der Fahrt zu sich nehmen.
Fazit zum Cotai Water Jet
Der Cotai Water Jet ist eine sehr gute und komfortable Möglichkeit, um von Hongkong nach Macau oder in die Gegenrichtung zu gelangen. Besonders der Service zum Airport, bei dem keine Einreise in Hongkong nötig wird, ist sehr praktisch. Die Fahrt ist zwar ein wenig “rough”, aber der Komfort an Bord ist sehr hoch. Das gilt natürlich besonders für die First Class, doch auch die Cotai Class ist absolut in Ordnung. Positiv fällt auch das effiziente Check-In- und Boarding-System auf. Insgesamt würde ich den Cotai Water Jet in jedem Fall weiterempfehlen.
Da es im Internet und auf der Webseite von Cotai nicht alle Informationen im Detail gibt, könnt Ihr jederzeit Nachfragen zu diesem Artikel stellen, die ich schnellstmöglich beantworte!